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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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darüber, ob für die im Anflug begriffene Staffel noch etwas übrig bleibt.«
    »So gut, was?«, fragte Karcher.
    »Ja, Ma’am«, sagte Herzer und jonglierte dabei mit dem Bündel, das Bast ihm hingeworfen hatte. »Bast ist von Joanna auf Lydy gesprungen, um mir das hier zu geben. Und dann wieder zurück. So gut ist die.«
    »Was ist das?«, fragte Sassan.
    »Ihre Kleider«, erklärte Herzer trocken. »Sie wollte nicht, dass sie nass werden.«

     
    Auf ein Signal der anfliegenden Flugdrachen hin, dass die Orcas keine Gefahr mehr darstellen, ließ Karcher ihre Kampfgruppe nach Süden schwenken, um Joanna und Bast abzuholen; die zurückkehrenden Drachenreiter hatten berichtet, dass sie bei der Ankunft dort nur noch fünf an der Oberfläche treibende Orcakadaver vorgefunden hatten.
    Sie wurden von ihren Begleitreitern zu dem zurückkehrenden Drachen eingewiesen, und als sie Joanna schließlich sichteten, stand Bast auf ihrem Kopf und wippte vergnügt hin und her, während der Drache sich durch das Wasser schlängelte. Flugdrachen benutzten zum Schwimmen die Flügel, aber Joanna war lang und dünn genug, dass es ihr leichter fiel, sich wie eine Schlange durch die Wellen zu bewegen, wobei sie ihre praktisch unverletzbaren Flügel als Panzerung um ihren Körper schlang.
    Als der Drache am Schiff längsseits ging, sprang Bast von Joannas Kopf aufs Deck. Joanna hatte ihr einen kleinen Schubs gegeben, trotzdem hätte es eigentlich unmöglich sein müssen, dass sie nicht nur über das Schanzkleid sprang, sondern sogar noch in der Mitte des Decks landete. Als sie Herzer sah, trabte sie auf ihn zu, machte wieder einen Satz, sprang im weiten Bogen durch die Luft und landete – mit Ausnahme ihres Säbels splitternackt – auf ihm, schlang ihm die Beine um die Hüften und krallte sich mit einer Hand an seinem Kragen fest.
    »Das hat Spaß gemacht«, sagte sie grinsend und wippte hin und her wie ein an einem Ast hängender Orang-Utan. »Das machen wir wieder.«
    Skipper Karcher sah sie an, wollte offenbar eine Frage stellen, klappte dann aber den Mund zu, als Joanna sich über die Schiffswand wuchtete. Die hintere Reling am Hauptdeck war an der Steuerbordseite abnehmbar, und man hatte für genau diesen Zweck Matten ausgelegt, so dass Joanna ohne Zwischenfall aufs Deck gleiten konnte.

    »Was ist passiert, Commander?«, wollte Karcher wissen.
    »Oh, nun ja«, sagte Joanna, breitete die Flügel aus und schüttelte das Wasser so höflich sie konnte ab, »die haben uns auf die uralte Tour angegriffen, und wir haben sie, nun ja, auf dieselbe uralte Tour geschlagen. Eine schreckliche Geschichte.«
    »Und das ist alles?«, fragte Sassan.
    »Mehr oder weniger.« Bast nickte, löste sich von Herzer, sprang aufs Deck und nahm ihre Kleider entgegen. »Wellington und alles das. Die haben versucht zu kämpfen und konnten nicht gewinnen. Dann haben sie versucht abzuhauen und waren nicht schnell genug. Am Ende haben sie mir wirklich Leid getan, bis ich mich dann daran erinnert habe, wie sie sich auf den Inseln aufgeführt haben.«
    »Ihr könntet sie eigentlich auffischen«, fügte Joanna hinzu. »Wie ein weiser Delfin einmal gemeint hat: Orcafleisch. Schmeckt gut.«
    »Ich … glaube nicht«, sagte Skipper Karcher und schüttelte den Kopf. »Ich denke, wir haben genug Fleisch im Kühlraum. Ich muss die Kampfgruppe wieder auf Kurs bringen.« Damit verschwand sie in Richtung Achterdeck.
    »Na ja, ich hab ja genug abgekriegt«, gab Joanna zu. »Zeit für ein Nickerchen.«
    »Glaube ich nicht«, wandte Herzer ein. »Es gibt da einige Papiere, die du unterschreiben musst.«
    »Du weißt doch, wie mühsam es für mich ist, einen Stift zu halten!«, beklagte sich Joanna, als sie durch die Luke hinuntergingen. »Dafür bezahlen die mich wirklich nicht gut genug.«

20
    »Weißt du, eigentlich bezahlen die mich dafür wirklich nicht gut genug«, murmelte Edmund.
    Das Schiff befand sich gerade in einer Wetterzone, die der Meteorologe ein wenig euphemistisch als »Störung« bezeichnete. Edmund bezeichnete sie als Sturm. Für Shar war es schlicht »gutes Segelwetter«, und Edmund hatte inzwischen begriffen, dass das in der Marine der Ausdruck für »gute Ausbildung« war.
    Und wie gewöhnlich regte sich wieder einmal seine bei normaler See unter Kontrolle gebrachte Seekrankheit.
    »Meldung von den Mer, Sir«, sagte ein Matrose und reichte ihm ein Formular.
    Er faltete es auseinander, und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Wann haben wir das

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