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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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bekommen.«
    »Hölle und Teufel«, sagte Joel sichtlich bemüht, ruhig zu werden. »O Gott, verdammt !« Aber es gelang ihm nicht.
    »Sie ist am Leben «, erklärte Sheida brutal. »Konzentriere dich darauf. Was sie durchmacht, haben Frauen über zahllose Generationen hinweg überlebt. Und sie hat auch schon eine wichtige Information geliefert. Sie hat gesagt, jede Nachricht, die nicht an dich oder Edmund geht, würde abgefangen werden. Wir haben irgendwo ganz weit oben ein Leck.«
    »Ich kenne Megan«, knurrte Joel. »Die macht nicht bloß die Beine breit und lächelt. Sie denkt mit Sicherheit ständig darüber nach, wie sie sich an Paul rächen kann. Als Quelle vertraue ich ihr nicht , in erster Linie weil sie Risiken eingehen und dabei verbrannt werden wird. Man könnte auch sagen umgebracht oder, was wahrscheinlicher ist, gewandelt !«
    »Soll ich versuchen, an deinen Agenten heranzukommen? «, fragte Sheida. »Ihm sagen, dass er keinen Kontakt herstellen soll? Den Einsatz abbrechen?«
    Joel sah ihre Projektion an und schloss die Augen.
    »Nein«, entschied er nach kurzer Überlegung. »Wenn Paul ausgeplappert hat, dass es bei uns eine undichte Stelle
gibt, sagt er ihr auch andere Dinge. Dinge, die wir wissen müssen.«
    »Da bin ich nicht so sicher«, wandte Sheida ein. »Ich meine, ja, sie bekommt die Information. Aber sie nach draußen zu bringen, ist eine andere Geschichte. Sie wird mit Sicherheit ständig überwacht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie sie das schaffen sollte, ohne entdeckt zu werden. Unter diesen Umständen würde ich jedem Agenten sagen, dass er den Kontakt abbrechen soll, ganz besonders den zu Megan. Zumindest so lange, bis wir uns eine bessere Kommunikationsmethode ausgedacht haben.«
    »Martin ist gut«, sagte Joel. »Er ist ein Schwein, aber ein tüchtiges Schwein. Und ich ziehe bei ihm die Fäden. Megan … ich weiß nicht. Ich kenne sie gar nicht mehr, nicht nach vier Jahren von … dem . Ob sie etwas nach draußen bringen kann? Vielleicht. Irgendwie verschlüsselt möglicherweise. Und ich wüsste nicht, wie wir den Kontakt rechtzeitig abbrechen können, ohne dabei Martin auffliegen zu lassen. Es gibt einfach keine verlässlichen Methoden, die schnell genug funktionieren. Die Zeit reicht nicht.«
    »Also machen wir weiter?«, fragte Sheida.
    »Für den Augenblick haben wir keine andere Wahl«, erwiderte Joel. »Verdammt!«
     
    Zu sagen, Megan sei hin- und hergerissen, wäre die Untertreibung des Jahrtausends gewesen.
    Über den Wunsch, Paul umzubringen, war sie schon lange weggekommen. Etwa um die Zeit, als sie sich in ihn verliebt hatte. Aber seitdem sah sie es als ihre Pflicht an, seinen Schlüssel an sich zu bringen, sobald sie wusste, wie sie das anstellen sollte. Der Schlüssel lieferte ihr und den anderen Mädchen einen Weg in die Freiheit. Mit dem Schlüssel konnte sie ein persönliches Schutzfeld aufrufen und endlich sicher sein. Mit dem Schlüssel … konnte sie überleben.

    Aber jetzt … hatte sie einen Kontakt. Wäre es besser, als Agent vor Ort zu bleiben? Würde sie es überhaupt schaffen, irgendwelche Informationen nach draußen zu leiten? Paul überwachte den Harem nicht, das wusste sie jetzt, nachdem sie mit ihrer Frage vor Shanea herausgeplatzt war. Selbst wenn es nur ein dummes Überwachungssystem gäbe, hätte das diese Frage erfasst, und dann würde zumindest sie verhört werden. Aber jede Kommunikation würde gescannt und analysiert werden, selbst wenn Paul nicht so dumm war. Und sie wusste, wozu das führen würde. Zu einem Leben als Automat wie Amber. Wenn sie Glück hatte. Oder Pech. Ein weiterer Konflikt.
    Sie hatte zwei Karaffen Wein und ein wunderschönes Glas mit einem langen, hellrosa Stil und einem klaren, geschliffenen Kelch gebracht. Eine der Karaffen war weiß, die andere rot. Leben und versuchen, die Information nach draußen zu schaffen? Oder der Tod und das Risiko eingehen. Möglicherweise würde es nicht funktionieren. Wenn nicht, konnte sie nur hoffen, dass Paul ihr wenigstens einen sauberen Tod gewähren würde.
    Fast war sie versucht, den ersten Schluck selbst zu nehmen.
    »Du wirkst bedrückt«, sagte Paul, als sie sich ihre knappe Kleidung wieder zurechtschob.
    »Zu viel um die Ohren, denke ich«, sagte sie und lächelte dabei. »Als ich hier ankam, war der Harem sehr langweilig. Jetzt scheint es mir manchmal, als hätte der Tag für all die Dinge, an denen ich arbeite, nicht genug Stunden.«
    »Vielleicht solltest du delegieren«,

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