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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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zu sehen bekommen, außer einmal ein paar Fasanen, die aufgeflattert waren, als sie vorbeigeritten waren – , und sie dachte, wenn sie jetzt nicht bald ihr Ziel erreichten, würde sie darum bitten müssen, ausruhen zu dürfen.
    Aber als sie um den nächsten Felsvorsprung bogen, konnte sie am Ende des Tals eine andere Burg sehen, die größer als die von McClure war.
    »Innes?«, stieß sie hervor und griff nach Broomys Mähne, weil sie wieder einmal abzurutschen drohte. Bergab zu reiten, hatte sie inzwischen festgestellt, war wesentlich anstrengender als bergauf.
    »Aye«, sagte McClure.
    »Große Burg«, sagte Megan. »Kleines Tal.«
    »Das ist nur eines von sechs Tälern, die Innes kontrolliert«, antwortete McClure. »Zwei andere Burgen sind größer, eine so groß wie Clan McClure. Eine davon steht an der vordersten Front zu den Orks. Aber das ist zwei Hügelkämme entfernt von hier. Eine haben sie ganz zu Anfang verloren, sie dann auf eine Weile zurückerobert und sie dann erneut verloren. Mit Innes musst du vorsichtig sein, Lassie. Er ist ein guter Mann, aber sehr stolz, und er ist mütterlicherseits ein Stuart.«
    »Was bedeutet das?«
    »Er ist ein Abkömmling von Bonnie Charlie«, sagte McClure, als wäre damit alles Erforderliche gesagt.

    »Ich kann immer noch nicht folgen«, sagte Megan und war sich nicht sicher, ob das vielleicht etwas war, was zum Allgemeinwissen gehörte.
    »Charles der Erste«, sagte McClure und schüttelte den Kopf. »Es heißt, ein Mann mit mehr Anspruch auf den Thron Englands als die Leute, die im siebzehnten Jahrhundert darauf saßen. König der Schotten, der Gael, genauer gesagt. Innes möchte die Gael vereinen und Chansa die Brita-Inseln wegnehmen. Wenn er das versuchen würde, wäre das ein zweites Culloden. Wir können sie in den Highlands aufhalten, aber im Flachland würden sie uns wegmähen, so wie man mit der Sense Weizen mäht.«
    Einer aus der Gruppe von Soldaten begann eine Melodie von betörender Schönheit zu pfeifen. Andere sangen leise mit:
     
    »Burned are our homes, exile and death, scattered the loyal men. Yet e’er the sword, cool in the sheath, Charlie will come again.«
     
    »Was bedeutet das?«, fragte Megan, auf die das Lied Eindruck gemacht hatte.
    »Der Titel ist ›Isle of Skye‹ und sinngemäß übertragen heißt es so viel wie: Verbrannt sind unsere Häuser, Verbannung und Tod, verstreut die Getreuen. Doch ehe das Schwert in der Scheide abkühlt, wird Charlie wiederkehren«, meinte McClure mit einem Achselzucken. »Aus der Zeit, als Charlie fliehen musste, um sein Leben zu retten. Lange Zeit haben die Schotten geglaubt, Charlie würde zurückkommen. Er war mit einer Truppe Soldaten nach Brita hinuntergezogen, um den Thron zurückzuerobern. Hat auch einiges Land eingenommen. Und dann hat er seine Truppen zu weit auseinander gezogen, geriet in eine Falle und wurde auf dem Culloden Battlefield hingemetzelt. Dann kamen die Brits herein und haben die Glens leer gefegt,
das war der erste moderne Genozid in der Geschichte, Ethnozid sogar. Sie haben jeden Mann getötet, der irgendwie mit dem Aufstand zu tun gehabt hatte, Bauern verjagt, die Hälfte der Bevölkerung ins Exil getrieben, die Männer zum Dienst in ihren Armeen gezwungen und sie nach Übersee geschickt zum Sterben. Das British Empire wurde eines der Größten, das je auf Erden regiert hat, aber erreicht haben die Engländer das mit dem Blut der Gael. Drei Charles haben in Frankreich gelebt, als Exilregierung, dann sind sie verschwunden.«
    »Singt Innes ›Isle of Skye‹?«, fragte Megan.
    »Nein«, erwiderte McClure düster. »›Isle of Skye‹ handelt vom Verlieren. Die Männer von Innes singen das Lied von Bonnie Charlie.«
    McClure grinste schief und nickte einem Reiter zu, der ein Horn umhängen hatte.
    »Lass das Horn ertönen, Freund«, rief er.
     
    »O! Charlie is my darlin’, my darlin’, my darlin’
Charlie is my darlin’, the young cavalier!«
     
    Malcolm Innes war groß und hellhäutig, und das blonde Haar reichte ihm fast bis zur Hüfte, dazu hatte er ein wie gemeißelt wirkendes Kinn und strahlend blaue Augen. Als Megan ihn ansah, konnte sie sich nicht vorstellen, dass er überhaupt etwas im Kopf hatte. Aber sie sollte sich täuschen.
    »McClure hält mich für verrückt«, sagte Malcolm und deutete mit einer Kinnbewegung auf den älteren Laird. Sie hatten sich in das Arbeitszimmer des örtlichen Laird zurückgezogen, saßen am Feuer und tranken warmen Met. Megans Beine

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