Die Nanokriege - Die Sturmflut
wirst dich entscheiden müssen, ob du das an einem … Freund … ertragen kannst.«
»Das weiß ich«, nickte Megan. »Es gefällt mir sogar, nur dann nicht, wenn du weggehst, um dich umbringen zu lassen. « Sie legte die Hand auf seine Wange und küsste ihn. Es hatte ein leichter, keuscher Kuss werden sollen, aber plötzlich stellte sie fest, dass sie sich fest an ihn drückte. Schließlich löste sie sich wieder von ihm und strich ihm über das Gesicht. »Geh nur, Herzer. Geh und hol mir einen Träger.«
»Ja, Ma’am.« Er grinste, hob seinen Helm auf und stiefelte hinaus.
»Die Corvallis sinkt«, sagte Shar bedrückt. »Edmund, ich glaube, wir müssen uns zurückziehen.«
»Den Teufel werde ich tun«, erregte sich Edmund und schüttelte den Kopf. Die zweite Welle Drachen von der gegnerischen Flotte war schwächer gewesen als die erste; sie setzten ihnen zu. Aber da jetzt die Corvallis außer Gefecht war, würden sich die Drachen auf die Richard konzentrieren. »Geh näher ran. Wenn wir denen mit den Drachen nicht beikommen können, dann werden wir sie eben entern.«
» Wie viele Drachen haben wir verloren?«, brüllte Admiral Trieste.
»Die Dreadnoughts sind voll Bogenschützen«, erklärte sein Stabschef. »Es sind nur fünf zurückgekommen, die, die mit den Silverdrakes gekämpft haben. Und sie haben auch drei verloren. Der Rest ist … weg. Sie sind mitten in die Falle hineingeflogen. Das sieht aus wie mindestens ein Bataillon, vielleicht sogar ein Regiment Bogenschützen.«
»Wo sind die Dreadnoughts jetzt?«, wollte der Admiral wissen.
»Sie halten auf uns zu«, erklärte der Stabschef und verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. »Je nach Wind werden sie in einer Stunde hier sein. Ich bin nicht sicher, wie wir uns gegen sie wehren können.«
»Vergiss die Dreadnoughts«, entschied Trieste. »Unser Ziel ist der Träger. Und sieh zu, dass wir von diesen verdammten Bogenschützen wegkommen.«
»Flugdrachen an Backbord!«, rief der Ausguck.
»Mindestens sechzig«, sagte Chang.
»Sieht so aus, als wäre die Sache in die Hose gegangen, Shar«, gab Edmund zu. Ihre Drachen waren bereits in der Luft, aber er war nicht sicher, ob sie noch einen Platz zur Landung vorfinden würden. Ein paar der Powells von der Corvallis hatten sie geborgen und sie ihrer Truppe hinzugefügt. Aber auch das würde dem Träger nichts helfen.
»Die Ballistafregatte wird ein paar erwischen«, meinte Shar. Nach bisherigen Erfahrungen vielleicht einen von fünf, was nicht ausreichen würde. Aber das brauchte er nicht zu sagen. »Aber die Drakes sind erschöpft.«
»Zusätzliche Drachen achtern«, rief der Ausguck von dort. »Sieht aus wie Drakes !«
»Verdammt!«, sagte Edmund. »Diese Karcher soll der Teufel holen!«
»Du glaubst, die sind von der Hazhir ?«, fragte Shar.
»Das müssen sie ja«, knurrte Edmund. »Und das bedeutet, dass die Hazhir völlig ungeschützt ist.«
Shar sah fasziniert zu, wie die Silverdrakes auf die Drachen des Neuen Aufbruchs herunterstießen. Sie kamen direkt aus der Sonne und erledigten mindestens ein Dutzend, ehe die feindliche Formation auseinander brach. Die Drakes flogen mitten hindurch, wendeten dann und begannen von hinten auf den Feind zu schießen. Weitere Drachen stürzten ab, trotzdem setzte die feindliche Staffel ihren Flug in Richtung auf den Träger fort. Ehe sie die erreichten, mussten sie aber noch an der Drachenabwehrfregatte vorbei, und als dort das Feuer eröffnet wurde, bogen die Drakes in aller Eile ab und suchten andere Schiffe in der Flotte auf, um dort zu landen und sich auszuruhen.
Das stark zusammengeschrumpfte Geschwader des Neuen Aufbruchs – nur knappe zwanzig hatten es durch das Sperrfeuer der Ballistafregatte geschafft – reihte sich jetzt über dem Träger auf und die Drachen warfen ihre Ladung ab. Ein Feuerbündel nach dem anderen regnete auf das Deck herunter und hüllte den Träger in eine Flammenwand.
Edmund hielt sich seinen Umhang über den Kopf, warf ihn dann aber weg, als Napalm darauf spritzte. Auch am Bein hatte er einen Spritzer abbekommen, und gequält verzog er das Gesicht, während er Schaum darauf sprühte. Auch ein paar Matrosen waren getroffen worden, und er sah, wie jetzt ein paar von ihnen ins Wasser sprangen, um dort Linderung der unerträglichen Schmerzen zu finden. Er biss die Zähne zusammen, sah sich um und schüttelte den Kopf.
»Schiff aufgeben«, knurrte er. »Das Ding ist erledigt.«
»Stimmt,
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