Die Nanokriege - Die Sturmflut
Schilderfront einer gut geführten Kohorte aufbrechen, aber diese Geschöpfe hatten sich einfach gegen die Front geworfen, den Schaden, den Speere und Schwerter anrichteten, gleichsam aufgesaugt und in die Abwehrfront Löcher gerissen, in die die Orks dann strömen konnten. Dreimal war die Front beinahe zusammengebrochen, ehe die Kohorte sich zurückgezogen hatte. Die Bestien waren nicht sonderlich intelligent oder schnell, dafür aber ungemein groß und kräftig; der General hatte mit eigenen Augen gesehen, wie eine der Bestien mit jeder Hand einen Soldaten gepackt und wie es schien überhaupt nicht zur Kenntnis genommen hatte, dass deren Kameraden mit ihren Schwertern auf ihre Beine einschlugen,
während sie die beiden dann einfach durch die Luft schleuderte.
Eine andere Bestie hatte sich zwischen den Orks nach vorne gearbeitet und hatte schwerfällig die Front der Legionäre angegriffen. Der General lächelte leicht, als die Front sich nicht einmal verschob, sondern sich einfach stetig nach rückwärts bewegte und die Soldaten dem Ding wie Kampfautomaten standhielten. Sich umzudrehen und zu fliehen brachte nichts, das würde bloß ein größeres Loch reißen, durch das die Orks angreifen konnten.
Diesmal freilich waren sie nahe genug, um sie unterstützen zu können, und drei Ballisten feuerten auf das Ding. Zwei davon verfehlten das Ziel, ein Projektil quetschte zwei Orks in der vordersten Linie auf den Boden, das andere ging ins Leere. Aber das dritte traf die Bestie an der Schulter, riss sie ihr fast ab, drehte die Bestie halb um die eigene Achse und warf sie zu Boden. Doch trotz der gewaltigen Wunde rappelte sich das Ding wieder hoch, schaffte es aber nicht einmal bis zur Front der Legionäre, sondern stürzte und zerdrückte einen Ork unter sich, während sie verblutete.
Die Legionäre fuhren fort, ihre Formation zusammenzuziehen, schlossen dabei die Lücken und zogen hintereinander ins Lager. Als sie die Wälle erreicht hatten, fingen die Verteidiger an, Töpfe mit brennendem Napalm auf die Orks zu werfen, was deren Vormarsch verlangsamte und sie daran hinderte, weiter auf die Legionäre einzuschlagen. Auch die Ballisten setzten ihren Beschuss fort und wurden jetzt von ein paar Armbrustschützen unterstützt. Schließlich warf eine ganze Kompanie ihre Pilen, und die letzten Legionäre marschierten mit gleichmäßigem Schritt durch die Tore, die sich hinter ihnen schlossen.
Die gegnerischen Truppen drängten ebenfalls vor, aber der Rest der Legion hatte bereits die Wälle besetzt und
konnte den Angriff mit blutigen Verlusten zurückwerfen, wobei die Legionäre von oben mit ihren Pilen nach den Orks stachen und aus den Monstren so etwas wie Nadelkissen machten. Nach etwa einer Viertelstunde ertönten im fernen Lager die Hörner, die Truppen des Neuen Aufbruchs zogen sich zurück und ließen vor den Wällen Reihen von Toten zurück, die mit ihrem Gestank den Morgen verpesteten.
Darüber hinaus begann der Neue Aufbruch bereits mit der Belagerung. Angriffsgräben arbeiteten sich vor, die Gewandelten arbeiteten fieberhaft und mit ihnen auch ein paar Menschen aus der Gegend, die das Pech gehabt hatten, in Gefangenschaft zu geraten. Die Hauptmission der Kohorte war es gewesen, die Grabungen zu verhindern, aber das hatten sie nicht geschafft.
Magalong leuchtete nicht ganz ein, was der Feind mit diesen Vorbereitungsarbeiten bezweckte. Der Neue Aufbruch konnte ihn einfach überrennen. Wenn sie über genug Orks verfügten, die sie gegen ihn werfen konnten. In der Invasionsflotte waren mindestens zehntausend gewesen. Und durch die Portale würden weitere hereinkommen. Sie mussten ihn einfach besiegen, weil sie sonst nicht weiterrücken konnten, und sie wussten auch, wie wichtig der Zeitfaktor war. Weshalb ließen sie sich also auf eine komplizierte Belagerung ein?
»Lieutenant Pedersen soll kommen«, befahl der General. »Ich möchte seine Meinung hören.«
Rachel trat von dem Verwundeten zurück, dem sie soeben eine Arterie vernäht hatte.
»Er wird beim Aufwachen große Schmerzen haben«, sagte sie und schob dem Mann mit einer blutbedeckten Hand ein Augenlid hoch und überprüfte die Weitung seiner Pupille. »Ich werde eine Anweisung auf Morphium ausschreiben.
Nicht mehr und nicht weniger, klar?«, sagte sie zu dem Pfleger. Der Mann nickte verängstigt und rief die Bahrenträger, um den Offizier hinauszutragen.
Rachel hatte bisher nur an Menschen gearbeitet. Die Gewandelten waren so zahlreich und von so
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