Die Nanokriege - Die Sturmflut
Vater hat sich immer darüber ereifert, wie dumm dieser Satz ist. Ganz besonders zitiert er dabei immer die Realität vom Schukov.«
»Wer ist Schukov?«, fragte Conner. »Und im Übrigen, wer ist Stalin?«
»Siehst du?!«, brauste Rachel auf. »Du bist ein Idiot . Du
zitierst hier Dinge, von denen du gar nicht weißt, woher sie kommen! Du kennst die Realität nicht, die sie umgibt, oder worauf sich dieser Satz direkt bezieht! Das war kein allgemeines Zitat, es bezog sich auf eine ganz bestimmte Waffe ! Und wenn du den Satz auf Leute anwenden willst, dann ist es einfach falsch , ebenso wie die Person erkennen musste, von der es stammt!«
»Also … wer ist Schukov?«, fragte Conner höflich.
»Puh! Ich bin nicht hier, um dir Geschichtsunterricht zu geben«, schnaubte Rachel. »Ich muss meine Schlächterarbeit fortsetzen. Ich nehme an, du würdest es vorziehen , wenn ich mich auf diejenigen konzentriere, die keine zu lange Genesungszeit brauchen?«
»Ja«, bestätigte Conner. »Mehr oder weniger. Du wirst mir also nicht sagen, wer Schukov ist, oder?«
»Schlag’s doch nach!«, fuhr Rachel ihn an.
»Russischer General«, meldete sich das Elfding mit zischender Stimme zu Wort. »Hat in der Zweiten Phase des Ersten Planetarischen Kriegs die Sibirische Armee befehligt. Später Kommandeur der ganzen Armee. Hat wahrscheinlich Russland gerettet. Aber das ist zweifelhaft.«
»Wenn Schukov nicht seine Sibirier mobilisiert hätte, wäre Moskau gefallen«, fuhr Rachel dazwischen.
»Russland hatte Moskau schon einmal verloren«, erwiderte das Elfding. »Damit hat es Napoleon besiegt.«
»Völlig andere Situation«, wandte Rachel ein. »Trotz der Partisanen verfügten die Deutschen über die Logistik, um die Stadt mühelos über den Winter zu halten. Und bis der Winter zu Ende gewesen wäre, hätten sie auch Murmansk gehabt und Stalingrad erobert. Das Einzige, was sie daran gehindert hat, war Schukov.«
»Sie hatten keine genügend sicheren Nachschublinien«, argumentierte der Elf.
»Entschuldigung«, knurrte Conner höhnisch.
»Sie konnten sie abziehen, haben sie auch abgezogen, und zwar von den Einheiten in Osteuropa«, sagte Rachel und schüttelte den Kopf. »Nein, die Sibirier …«
»ENTSCHULDIGUNG!«, brüllte Conner. »Wovon in drei Teufels Namen redet ihr hier?«
»Dem Russischen Winterfeldzug 1942«, erklärte das Elfding, als wäre es die natürlichste Sache der Welt.
»Jetzt weiß ich es also auch!«, erregte sich Conner.
»Was bist du?«, fragte Rachel und sah das Elfding an.
»Ich bin Roc.«
»Ich habe gesagt, was, nicht wer«, sagte Rachel nachdenklich.
»Was bin ich?«, fragte Roc Conner.
»Mein Leibwächter«, herrschte der ihn an.
»Ich bin ein Leibwächter«, sagte das Elfding und wandte sich wieder Rachel zu.
»Den Teufel bist du«, sagte Rachel nachdenklich. »Du bist eine Fleisch gewordene Verletzung von Protokollen, das bist du. Ich nehme an, die Lady hat das noch nicht bemerkt. Schade. Dürfte interessant werden, wenn sie Elfenheim schließlich wieder öffnet. Sie hat durchgedreht , als sie die Waldelfenprototypen gemacht haben. Wenn sie von diesem … Ding erfährt, gibt das eine neue Dimension von Wut bei ihr.«
»Das tut nichts zur Sache …«, sagte Conner und ließ zum ersten Mal Ärger erkennen.
»In deinem Fall nicht«, sagte Rachel vergnügt. »Allein schon zu wissen, dass du in der Nähe von einem dieser Dinger bist, wird dich zu einem besonderen Leckerbissen für die Lady machen. Sie hat Tausende von Jahren Erfahrung darin, wie man Leuten besonders hässliche Dinge zufügt. Ich bin sicher, dass sie sich die alle einfallen lässt für jemanden, der … damit … verbunden ist«, fuhr sie fort und deutete dabei auf den Elf. »Und warum ist er Leibwächter , wo er
doch das erste Ding in diesem Haufen ist, dem man den Kopf nicht in den Hintern geschraubt hat? Immerhin weiß er wenigstens, wer Schukov war.«
»Das geht dich nichts an«, zischte Conner, und seine Lippen wurden dabei schmal.
»Hey, Roc«, sagte Rachel grinsend. »Eigentlich solltest du dich ein wenig nach vorne drängen, weißt du? Du hast wenigstens Ahnung.«
»Roc wird sich nicht ›nach vorne drängen‹«, sagte Conner, und seine Gesichtszüge glätteten sich wieder. »Er steht voll unter Kontrolle.«
»Das glaubt dir doch keiner«, sagte Rachel und runzelte die Stirn. »Hey, Roc, was hältst du von Bedford Forrest?«
»War ein sehr guter Kavalleriegeneral«, erwiderte das Elfding. »Er hatte das Gaslan
Weitere Kostenlose Bücher