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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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sauer war, galt das diesem McCanoc«, sagte Herzer. »Das war vor dem Zusammenbruch. Ich weiß aber nicht, was nachher aus ihm geworden ist.«
    »Das muss Gothoriel gewesen sein«, erklärte Edmund. »Er war der Reiter der Östlichen Bereiche, im Grunde genommen der Typ, den die Lady in diesem Bereich von Norau draußen gelassen hat, um sicherzustellen, dass wir nicht zu viel Ärger machten. Als die Lady dann Elfenheim geschlossen hat, wurde er durch den Zusammenbruch von seinen Leuten abgeschnitten. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, aber Bast sagt, sie hätte das.«
    »Elfenheim, General?«, wiederholte Tao. »Jetzt bekomme ich allmählich Kopfschmerzen.«
    »Wird es dir zu viel, Fähnrich?«, stichelte Edmund. »Elfenheim ist eine künstliche Dimension, die die Elfen geöffnet haben, als sie zu dem Schluss gelangt waren, dass das Leben in der Welt für sie insgesamt zu gefährlich ist. Die
Menschen waren von den Elfen nie sonderlich erbaut, und das Gleiche gilt umgekehrt. Die Unterschiede sind einfach zu groß. Dinge, die Menschen wütend machen, sind Elfen gleichgültig, und Dinge, die Elfen wütend machen, können die Menschen einfach ignorieren. Die Lady hat sich zurückgezogen und mit ihr die Mehrzahl der Elfen. Aber das geschah rein freiwillig, sie können kommen und gehen, wie sie wollen, zumindest konnten sie das bis zu den jüngsten Peinlichkeiten. Da hat die Lady dann die Portale nach Elfenheim abgeschaltet und erklärt, es gäbe keinen Transfer mehr, weder in die eine noch in die andere Richtung. Damit hat sie aber auch ihre Augen unter den Menschen verloren.«
    »Stehen sie auf unserer Seite, Sir?«, fragte Tao.
    »Nein, junger Mann, das tun sie nicht«, sagte Edmund. »Aber sie stehen auch nicht auf der Seite des Neuen Aufbruchs. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich sie auf unserer Seite haben möchte; bei ihnen ist einfach die Wahrscheinlichkeit zu groß, dass sie aus Motiven handeln, die ich nicht begreife. Aber eines weiß ich – ich möchte nicht, dass sie für den Neuen Aufbruch kämpfen. Das kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen. Doch falls der Neue Aufbruch gewinnt, wenn die es schaffen würden, sämtliche Energiesysteme in ihre Macht zu bringen und sozusagen die ganze Welt zu übernehmen, dann gehe ich jede Wette ein, werden sie versuchen, sich auch die Lady vorzuknöpfen. Das wird dann eine interessante Schlacht. Aber wenn es dazu kommen sollte, wären wir bis dahin natürlich längst alle tot oder gewandelt.«

4
    Sie reisten zwei Tage in der stickigen Enge der Kutsche, wechselten in regelmäßigen Abständen die Pferde und machten unterwegs kein einziges Mal Rast, fuhren auch nachts im Licht der Kutschenlaternen. Gegen Mittag des ersten Tages bogen sie von der Via auf die Straße nach Newfell ein, die nach dem Zusammenbruch auf einem alten Straßenbett gebaut worden und im Vergleich zur Via schrecklich ausgefahren, voller Schlaglöcher und nicht einmal überall mit Kies bedeckt war.
    Die Unterhaltung war nach den ersten Stunden ins Stocken geraten und träge geworden, vielleicht wunderten sich die Fähnriche selbst ein wenig über ihre Kühnheit. Edmund erfuhr von ihnen, dass sie aus beinahe gleich weit entfernten Orten an den Spitzen eines Dreiecks in den UFS kamen: Tao von den Ebenen im fernen Westen, Destrang von der Nordostküste und Van Krief von der Golfküste im Südwesten.
    »Wir haben an einem Fluss gelebt, der in den Golf mündete«, sagte sie und sah dabei zum Fenster hinaus. »Beim Zusammenbruch war mein Vater irgendwo beim Tauchen, keine Ahnung wo. Und dann war er weg.«
    »Das tut mir Leid«, hatte Herzer gesagt und hatte dabei Van Krief nicht angesehen.
    »Wir haben überlebt«, erklärte sie und zuckte die Achseln. »Es gab genügend Fisch und Orangenbäume. Alligator schmeckt recht lecker. Irgendwie sind wir durchgekommen.
Mom lebt immer noch dort unten. Was machen deine Eltern, Sir?«
    »Ich weiß nicht, wo sie waren«, sagte Herzer, seine Stimme klang dabei hart. »Wir hatten uns schon ein paar Jahre vor dem Zusammenbruch aus den Augen verloren. Wenn ich versucht habe, mich mit ihnen in Verbindung zu setzen …« Er stockte, zuckte dann erneut die Achseln. »Wir standen uns nicht sehr nahe«, meinte er dann und beendete damit mehr oder weniger das Gespräch.
    Am Ende, nach einer Reise, die allen endlos vorgekommen war, hielten sie an einer Wachhütte an und wurden auf ein Wort Edmunds hin durchgewinkt. Es war tiefste Nacht, aber das beeindruckte den

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