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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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hätte die unsere behalten sollen«, räumte Edmund ein. »Aber der Kutscher war genauso müde wie wir.«
    »Und dem hilfreichen Herrn im Erdgeschoss haben wir nicht gesagt, dass wir eine Fahrgelegenheit brauchen.«
    »Geh die Fähnriche wecken«, meinte Edmund nach kurzer Überlegung. »Ich werde mit dem jungen Mann im Erdgeschoss reden, ob er uns vielleicht etwas zu essen beschaffen kann. Wenn du dann zurück bist, gehen wir zu Fuß. Das bedeutet natürlich, dass wir künftig immer gehen müssen, ob es nun regnet oder schneit.«
    »Der Regen hat noch keinen umgebracht«, meinte Herzer. »Es sei denn, es wäre wirklich kalter Regen und das über längere Zeit«, fügte er dann der Wahrheit gemäß hinzu.

     
    Als Herzer und die Fähnriche zurückkamen, wies der Quartiermeister ihnen den Weg zum Speisesaal. Ebenso wie der Rest der Räumlichkeiten war er riesengroß und elegant, mit blütenweißen Tischdecken, Silberbesteck, mehreren Vasen mit frischen Blumen, die auf der riesigen Tafel angeordnet waren. Es war für sie alle fünf gedeckt.
    »Der Chefkoch hat sich gefragt, ob er für euch auch hier decken soll«, meinte Edmund mit einem schwachen Lächeln, so wie ein Tiger, der gerade gut gegessen hat. »Niedrige Lebensformen wie Fähnriche sollten eigentlich in der Gemeinschaftsmesse oder im Offiziersclub essen. Am besten in der Küche, fand der Koch. Aber ich habe ihm klar gemacht, dass er sich da täuscht. Bitte Platz zu nehmen. «
    Es gab Schinken oder Speck und Eier nach Wunsch. Ganz zu schweigen von mehreren Körben mit frischen Brötchen. Herzer überlegte, ob er nach Maisbrei oder Innereien fragen sollte, entschied sich dann aber dafür, die Rolle eines braven Adjutanten zu spielen. Und brave, kleine Adjutanten überlassen es ihren Vorgesetzten, die Gastgeber zu ärgern.
    Als sie alle gegessen hatten, schnell wie Soldaten das gelernt haben und nie wieder vergaßen, verließen sie das Gebäude und setzten sich in Richtung auf das Hauptquartier in Bewegung.
    »Tao, du kommst von den Ebenen im Westen«, sagte Edmund. »Irgendwelche Erfahrung mit Pferden, ehe man dich in der Offiziersausbildung mit ihnen vertraut gemacht hat?«
    »Ich bin praktisch im Sattel aufgewachsen, Sir.« »Ah ja. Wenn wir beim Hauptquartier angekommen sind, siehst du dich um, wo hier die Stallungen sind. Du besorgst dir sechs der besten Pferde, die du finden kannst, und dazu entsprechendes Zaumzeug. Dabei berufst du dich darauf, dass ich es dir befohlen habe. Diese sechs Pferde müssen für
uns bereitgehalten werden. Sechs, weil es nämlich sein kann, dass einer von euch einen längeren Ritt unternehmen muss und ein Pferd zum Wechseln braucht. Destrang, Van Krief, habt ihr Schreibzeug?«
    »Jawohl, Sir.« Beide nickten.
    »Gut. Ihr haltet euch im Hintergrund, bis ich euch einen Befehl erteile, und dann kommt ihr näher. Ihr werdet viel warten müssen.«
    »Kein Problem, Sir«, erwiderte Van Krief.
    »Herzer, ich werde mir alle Mühe geben, dich wie eine Klette an mich zu binden«, sagte Edmund, als sie sich dem von Laternen hell beleuchteten Gebäude näherten. Die Sonne begann gerade den Horizont im Osten zu röten.
    »Destrang, Van Krief«, sagte Edmund und blieb stehen. »Wer von euch beiden versteht sich am besten auf Recherchen ?«
    »Ich«, meldete sich Van Krief. Destrang deutete bloß mit einer Kopfbewegung auf sie.
    »Okay, ich habe einen Sonderauftrag für dich«, sagte Edmund und setzte sich wieder in Bewegung.
    Als er die Treppe zum Hauptquartier hinaufstieg, einem großen, vierstöckigen Holzhaus, nahmen die wachhabenden Marineinfanteristen Paradehaltung an. Sie trugen volle Rüstung mit Barbutenhelmen und kurzen Piken. Edmund erwiderte die Ehrenbezeigung lächelnd.
    »Guten Morgen, Gentlemen«, sagte er, als Herzer die Tür öffnete. »Wie geht es Ihnen heute Morgen?«
    Ein wachsam wirkender Captain saß hinter dem Schreibtisch gleich nach der Tür. Er stand auf, nahm Haltung an und brüllte: »Achtung an Deck!«
    »Guten Morgen, Captain«, sagte Edmund und lächelte wieder. »Anscheinend bin ich ein wenig früh gekommen. Deiner Reaktion nach bin ich ranghöchster Offizier an Deck.«

    »Jawohl, Sir«, erwiderte der Captain.
    »Gut«, nickte der General und lächelte. »Fähnrich Destrang«, sagte er dann und beugte sich etwas vor, um dem Fähnrich etwas ins Ohr zu flüstern.
    Destrang zog ein Notizbuch aus der Tasche, trug dort etwas ein und nickte.
    Herzer schaffte es mit einiger Mühe, mit keiner Wimper zu zucken, wusste

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