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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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nicht mehr gesehen«, fuhr Herzer fort. »Möglicherweise taucht sie nächstes Jahr wieder auf oder in zehn Jahren. Und dann erwartet sie, dass wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben, so als ob sie nie weg gewesen wäre. Und genauso gut kann es sein, dass sie auf dem Weg zur Konferenz plötzlich an der Straße steht und mitgenommen werden möchte. Manchmal erwarte ich sie jeden Augenblick. So … wie jetzt zum Beispiel«, schloss er dann mit bedrückter Miene.
    »Herrgott, hoffentlich nicht«, murmelte Edmund.
    »Wie gesagt«, meinte Herzer und grinste, »sie kann häufig recht kaltschnäuzig sein. Ich bin sicher, die Admirale wären entsetzt.«
    »Ich muss an die Frauen der Admirale denken«, murmelte Edmund, ohne den Blick von der draußen vorbeiziehenden Landschaft zu wenden.
    »Bist du … monogam, Sir?«, fragte Destrang, bemüht dabei den weiblichen Fähnrich an seiner Seite nicht anzusehen.
    »Nein«, erwiderte Herzer. »Ich weiß nicht, ob Bast das ist, wenn sie weg ist, und ich würde in keinem Fall darauf wetten, so oder so. Ich erwarte das jedenfalls nicht von ihr, und wenn sie nicht da ist, bin ich es auch nicht. Und sie erwartet es von mir auch nicht und hat auch nichts gegen andere Beziehungen. Sie … ist beim Thema Sex unglaublich offen und an Konventionen in diesem Punkt ebenso wenig interessiert wie an all den anderen Regeln, die sie ständig bricht.« Er grinste leicht debil. »Mir kommt dabei der Begriff ›Traum eines Trunkenbolds‹ in den Sinn.«
    »So klingt es«, bestätigte Tao und nickte dabei.
    »Meiner«, erwiderte Herzer und grinste. »Oder nicht. Bast ruht völlig in sich. Wie sie mir gegenüber einmal gesagt hat, wird sie immer noch jung sein, wenn ich einmal an Altersschwäche sterbe, vorausgesetzt ich lebe so lang. Aber
wenn ihr Bast je begegnet, dann bildet euch bloß nicht ein, ihr könntet sie rumkriegen. Sie kommt einfach rein und winkt einem zu. Für Charme ist sie völlig immun, er ist ihr sogar unangenehm.«
    »Ich bin Elfen begegnet«, sagte Van Krief plötzlich. »Sie klingt überhaupt nicht wie die Elfen, die ich kennen gelernt habe.«
    »Sie ist keine hohe Elfe«, erklärte Edmund. »Und solchen bist du begegnet. Ich weiß nicht, ob es außer Bast noch andere Waldelfen gibt. Vielleicht ist sie ein Einzelexemplar, überhaupt kein Produktionsmodell.«
    »Das klingt ja gerade, als ob sie in einer Fabrik hergestellt worden wäre«, sagte Tao. »Ich dachte immer, Elfen wären eine gewandelte Rasse wie die Mer.«
    »Wenn du das je in Hörweite eines Elfs sagst, könnte das für dich recht unangenehm werden«, erwiderte Herzog Edmund ernsthaft. »Die Elfen sind eine Rasse geschaffener Superkrieger. Die Nordamerikanische Union hat sie gemacht, als die eine Reihe kleiner, recht hässlicher Kriege zu führen hatte – in der Zeit vor der Konsolidation. Zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts entdeckte man, dass Menschen als Reaktion auf Stress ein internes Sedativum erzeugen. Die besten Krieger von Norau konnten das Sedativum in beschränktem Maße aufnehmen. Da Elfen nicht in Panik geraten – und auch nicht für das Post-Stress-Syndrom anfällig sind, beides Phänomene, die im Kampf zu Grausamkeiten führen könnten –, hat man Elfen mit gesteigerter Produktion dieses Sedativums geschaffen.« Er grinste und sah zum Fenster hinaus. »Aber gewandelt sind sie nicht. So menschlich sie aussehen, sie sind nicht einmal entfernt menschlich.«
    »Wenn die Elfen je böse auf uns würden«, warnte Herzer, »wären wir Menschen in Kürze ausgelöscht. Und wenn du je das Pech haben solltest, einen wirklich zu ärgern, solltest
du dir besser selbst die Kehle durchschneiden. Das ist schneller und wesentlich angenehmer.«
    »Das erklärt die Elfen, die ich kennen gelernt habe«, sagte Van Krief, deren Augen dabei leicht glasig wurden. »Sie waren so … ruhig. Köstlich ruhig.«
    »Bis über beide Ohren bekifft«, meinte Herzer schmunzelnd. »Aber ja, es stimmt, sie sind intelligent und schön und wunderbar ruhig.«
    »Sir«, sagte Destrang sehr mutig. »Charles … er hat doch …«
    »Spitze Ohren«, bestätigte Edmund. »Dionys hatte die Protokolle bis an den Rand ausgereizt, um elfische Verbesserungen hinzuzufügen. Und außerdem hat ihn Marschall Chansa unterstützt, der damals im Rat zu Pauls Fraktion gehörte und jetzt an der Spitze der Streitkräfte Ropasiens steht. Aber das wussten wir damals noch nicht.«
    »Das einzige Mal, dass ich einen Elf gesehen habe, der wirklich

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