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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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will dir eine Frage stellen. Hast du je Geschichtswerke über den Krieg gelesen?«
    »Nun …«, sagte der General und atmete tief durch. »Nein. Aber es kommt doch darauf an …«
    »Es kommt darauf an, General, dass die Militärgeschichte voll von Beispielen ist, wo unterlegene Kräfte überlegene besiegt oder zumindest aufgehalten haben.« Edmund legte die Fingerspitzen aneinander, stützte das Kinn darauf und schloss die Augen. »General, komm heute Abend mit deinen Planungsleuten in mein Quartier. Wir werden ein wenig plaudern.« Er schlug die Augen wieder auf und zuckte die Achseln. »Wenn ich es jedem Einzelnen von euch beibringen muss, dann werde ich das eben tun. General Hanour, deine Einschätzung, wann der Neue Aufbruch wieder in See stechen wird.«

    »Nun ja, im Prinzip könnten sie das jeden Augenblick tun«, sagte der Geheimdienstoffizier. »Aber unserer Schätzung nach werden sie das noch mindestens zwei Wochen nicht tun. Bis dahin dürften dann alle Reparaturarbeiten an ihren Schiffen abgeschlossen sein.«
    »Mr. Ennesby, wann wird der Umbau der Trägerschiffe abgeschlossen sein?«
    Bisher war der Werftingenieur nicht zu den Stabssitzungen eingeladen gewesen. Aber da dem Stab kein Vertreter des Marinebüros angehörte, durchaus zur Freude Edmunds, hatte er Ennesby dienstverpflichtet.
    »Bei dem augenblicklichen Tempo in sechs Tagen«, erklärte Ennesby nach einem Blick auf seine Notizen. »Aber dazu kommt dann noch ein weiterer Tag zum Verladen der Vorräte, die vorher ausgeladen werden mussten.«
    »Und die Dreadnoughts?«
    »Bei denen werden es eher neun Tage«, meinte Ennesby mit einem Achselzucken. »An denen ist mehr zu tun, und wir sind knapp an Material und ausgebildetem Personal. Aber da wir bei denen die Laderäume nicht umbauen, können sie während unserer abschließenden Arbeiten bereits beladen werden.«
    »Diese Schiffe haben nicht einmal Besatzungen«, erklärte der G-1 mit fast weinerlicher Stimme. »Oder Kapitäne. Oder Bootsleute.«
    »Dann findet sie gefälligst«, entschied Edmund. »Holt sie wenn nötig von den Handelsschiffen. Ich habe nichts dagegen, wenn ihr Presskommandos einsetzt. Findet sie. Wir werden eben unter Sollstärke ablegen, das lässt sich nicht vermeiden. Trotzdem wird die Schlacht mindestens unentschieden enden, vielleicht gewinnen wir sogar. Das weiß ich, weil ich es nicht gewöhnt bin, Schlachten zu verlieren. Niemals. Und kapiert endlich, dass ihr sie auch nicht verlieren werdet.«

     
    Während die Besprechung sich auflöste und die Teilnehmer den Raum verließen, sah Edmund weiter auf seine Papiere und blickte erst auf, als General Babak sich räusperte.
    »Ja, General«, sagte Edmund ruhig.
    »Admiral, ich glaube, ich schaffe das einfach nicht«, erklärte Babak unverhohlen. »Ich wollte das von Anfang nicht. Ich bin Seemann. Ich kann ein Schiff führen, aber du hast Recht gehabt, ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie man Krieg führt. Ich möchte, dass du mich degradierst. Der Erste Offizier der Corvallis ist völlig unerfahren, und es gibt hier keinen, der sich so gut auf Schiffe versteht wie ich.«
    Edmund lehnte sich zurück und rieb sich mit der Hand über den Schädel. Er seufzte.
    »Antrag abgelehnt«, sagte er und hob die Hand, um dem sofortigen Einwand des anderen zuvorzukommen. »Kannst du ein Schiff befehligen? Sicher kannst du das. Du bist ein guter Seemann. Okay. Und deinen Stellvertreter habe ich kennen gelernt . Und der ist dafür genauso wenig ausgebildet wie du. Das werfe ich nicht dir vor, sondern Bob Houser und in gewissem Maße auch Sheida. Man hätte euch schon längst in der Theorie ausbilden müssen. Aber es gibt einfach niemanden, durch den ich dich ersetzen könnte. Und du hast wenigstens eine ungefähre Vorstellung davon, worin deine Aufgabe besteht. Wenn ich dich jetzt ersetzen würde, müsste man deinem Nachfolger klar machen, was Ops bedeutet. Glaubst du, du wärest der Einzige in dieser Lage? Ich wünsche mir auch wieder ein Feldkommando. Nicht diesen … Albtraum ›Nord-Atlantis-Kommando‹. Ich möchte ein Regiment, vielleicht ein Bataillon. Ich will mit Soldaten zu tun haben und mit deren Problemen und sie ausbilden, damit sie bessere Soldaten werden. Und dann will ich sie in der Schlacht einsetzen. Das ist es, was ich wirklich mag, nicht dieses …« Er deutete auf die Papiere vor ihm. »Nicht diesen Mist . Aber wir gehen dorthin, wo man uns
braucht, und tun, was zu tun ist, weil das einfach beim Militär so läuft.

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