Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
Vom Netzwerk:
aber ich will mich trotzdem vorstellen. Ich bin Cap…«
    »Aufpassen!«, rief Noch-Oberbootsmann Brooks von ganz hinten im Raum.
    »Na schön, also, Major Herzer Herrick«, korrigierte sich Herzer. »Man hat mir die Aufgabe übertragen, ein Ausbildungslager für Matrosen und Marineinfanteristen einzurichten. Und ich habe mir dafür euch alle ausgesucht.« Er sah wieder grinsend in den Saal, aber man konnte deutlich sehen, dass dieses Grinsen nichts mit Humor zu tun hatte. »Und wir werden ein solches Lager aufbauen, und es wird auch funktionieren. Bis der erste Kurs eintrifft, haben wir genau eine Woche Zeit. Wir sollten uns also schleunigst an die Arbeit machen.
    Aber ehe wir fortfahren, möchte ich eines klarstellen. Ich habe nicht die leiseste Ahnung vom Segeln. Aber ich bin ein Produkt der einzigen professionellen Militärschule in ganz
Norau und war dort selbst Ausbilder. Und im Grunde genommen läuft es immer wieder auf dasselbe hinaus: Man nimmt sich junge Leute, die keine Ahnung haben und die noch nie einen Befehl befolgen mussten, und bringt ihnen bei, dass man zuerst gehorcht und erst später Fragen stellt. Man tut das, indem man ihnen alles abgewöhnt, was sie über das zivile Leben gelernt haben. Gleichzeitig baut man eine neue Struktur um sie herum auf, eine Struktur mit der Betonung auf Disziplin und Ehre. Man nimmt sie so hart man kann her, damit sie dann später, wenn sie mit der Flotte draußen sind und ihr Schiff von Drachen angegriffen wird oder ein Krake bei ihnen zu Besuch kommt, ihren Befehlen instinktiv gehorchen.
    Gleichzeitig wollen wir ihre Initiative fördern. Mir ist bewusst, dass die Grenze zwischen strikter Disziplin und Initiative äußerst schmal ist. Einige von den jungen Leuten, und solche kennt ihr alle, kommen einfach mit Ideen an, die total falsch sind. Andere wiederum tun beinahe instinktiv das Richtige. Und deshalb werden wir zuallererst Ausschau nach jungen Leuten halten, die man auf die Überholspur setzen kann. Also brauchen wir ehrliche Bewertungen, die so objektiv wie möglich sind.
    Wir wollen erreichen, dass man ihnen, wenn sie dann zur Flotte hinausgeschickt werden, nicht mehr die allereinfachsten Dinge erklärten muss; dass sie die dann schon gelernt haben.
    Im Augenblick sehe ich das etwa folgendermaßen: In der ersten Woche werden sie eingegliedert und mit den wichtigsten Dingen vertraut gemacht. Anschließend vier Wochen seemännische Grundausbildung und körperliche Ertüchtigung. In der letzten Woche schicken wir sie dann mit einer kleinen Crew ausgebildeter Spezialisten auf See. Zu dem Zeitpunkt müssen sie die Grundkenntnisse besitzen, die ein Seemann braucht, also wie man an Tauen emporklettert,
wie man Knoten knüpft, wie man Segel ausbringt und refft und alles das. Die Liste dafür müsst ihr liefern«, erklärte er und sah sich dabei im Raum um. »Wir brauchen bis zum Ende der Woche einen umfassenden Ausbildungsplan. Alles, was ihr den Neuen beibringen müsst, wenn sie an Bord kommen. Anschließend schicken wir sie auf vier bis sechs Wochen auf einen Ausbildungskurs für Fortgeschrittene. Einige von euch werden mithelfen, diesen Kurs zu entwickeln.«
    »Darf man Fragen stellen?«, wollte einer der Lieutenants wissen.
    »Schieß los.«
    »Du hast da etwas von ›körperlicher Ertüchtigung‹ gesagt«, meinte der Lieutenant leicht verlegen. »Ich weiß da einiges über die Blood Lords …«
    »Wir bilden keine Blood Lords aus«, sagte Herzer mit einem Raubtiergrinsen. »Wir bilden Matrosen aus. Wenn wir Blood Lords ausbilden würden, hätten wir jeden Tag Gepäckmärsche und Gepäckläufe. Da wir Matrosen ausbilden … also, eine der ersten Aufgaben des ersten Kurses wird darin bestehen, ›Den Mast‹ aufzurichten. Ja, ich meine das mit großen Anfangsbuchstaben. Die werden aus dem hier vorhandenen Material einen kompletten Hauptmast bauen und aufrichten. Rahen, Segel, Takelage, eben alles. Und dann werden sie jeden Morgen am Mast hochklettern. Ich denke, das genügt doch zur körperlichen Ertüchtigung, oder nicht?«
    An einigen Stellen im Raum war gedämpftes Lachen zu hören, und Herzer stellte fest, dass Brooks finster blickte.
    »Und, ja, natürlich, wir selbst werden auch am Mast hochklettern müssen«, sagte Herzer. »Zumindest um denen zu beweisen, dass wir das können. Ziel der ganzen Übung ist, dass jeder, der dieses Trainingsprogramm absolviert, weiß, dass er im Grunde ein Seemann ist. Sie werden wenigstens
eine kurze Fahrt machen und lernen,

Weitere Kostenlose Bücher