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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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auch nicht«, pflichtete Edmund ihm bei. »Aber deshalb konzentriert man sich auf den Sieg und plant für die Niederlage. Es tut mir Leid, aber die Flotte unter Admiral Draskovich hat keine Pläne für die Niederlage gemacht. Es gab keine Alternativpläne, keinen Plan B, in dem ganzen System war keine Bewegungsfreiheit, es gab keine nennenswerten Personal- oder Materialreserven. Es gibt natürlich Zeiten, wo man ohne Reserven losschlagen muss, aber nicht in einer Schlacht, die man seit einem Jahr erwartet hat. Wenn ich hier fertig sein werde, wird diese Flotte über die Mittel verfügen, eine weitere Niederlage zu überleben und so oft wie möglich wieder in See zu stechen, um am Ende den Krieg zu gewinnen. Aber im Augenblick gebe ich mir alle Mühe, die Folgen einer Katastrophe zu beseitigen, die ein anderer angerichtet hat. Das ist unangenehm und
schmerzt, aber wir haben keine andere Wahl, als auf das Beste zu hoffen und für das Schlimmste zu planen. Wenn also das, was du hast, gut genug ist, dann schlag zu. Mehr als gut genug können wir im Augenblick nicht erhoffen.«
     
    »Edmund«, sagte Sheida.
    Edmund blickte von seinen Papieren auf und sah auf die Uhr, die auf einem Tisch auf der anderen Seite des Zelts stand. Beinahe Mitternacht. Alle Knochen taten ihm weh, weil er buchstäblich stundenlang im selben Stuhl gesessen hatte. Dabei war es nicht einmal ein bequemer Stuhl. Insgeheim war er darauf stolz gewesen, als er ihn sich genommen hatte. Jetzt bedauerte er seine Effekthascherei.
    »Sheida.« Er seufzte, sah seine ehemalige Geliebte an und schüttelte den Kopf. »Wenn das Macht ist, dann kannst du sie geschenkt haben. Du siehst aus, als ob du in den letzten vier Jahren um zwanzig Jahre gealtert wärst.«
    »Du auch, Edmund«, sagte Sheida und verzog das Gesicht. »Ist es nicht eigentlich ein wenig spät?«
    »Was sein muss, muss sein«, sagte er und wies mit einer ausholenden Handbewegung auf den Tisch. »Das ist hier das reinste Chaos.«
    »Ein sehr teures Chaos«, meinte Sheida. »Der Kongress sträubt sich gegen deine zusätzlichen finanziellen Forderungen. «
    »Überrascht mich überhaupt nicht.« Edmund runzelte die Stirn und rieb sich den Kopf. »Aber wir müssen die Kontrolle über das Meer an uns bringen, und das erfordert mehr Männer und mehr Schiffe. Und diese Männer und Schiffe werden leiden, werden untergehen, und das bedeutet wiederum mehr Männer und Schiffe. Wir brauchen das Geld, Sheida.« Er deutete auf den Haufen Papier auf seinem Schreibtisch und schüttelte den Kopf. »Die Hälfte von all dem Mist hier kommt von Leuten, die sich über Geld beklagen.
›Budgetüberschreitung‹, ›Einsatz von unbrauchbarem Material‹, diese Leute würden eine Schlacht nicht erkennen, wenn sie sie in den Hintern beißt, und verlangen von mir , dass ich über jeden verdammten Nagel, der in ein Schiff geschlagen wird, Rechenschaft ablege. Und darüber, warum er für ein Schiff gebraucht wird. Also, der Grund dafür ist ganz einfach: Je mehr von diesen Mistkerlen wir auf See erledigen, desto weniger gibt es dann, die uns an Land überrumpeln können. Glaubst du, dass du ihnen das in ihre dicken Schädel trommeln kannst?«
    »Politik«, sagte Sheida mit einem wehmütigen Schmunzeln. »All das Geld, das von einem Bereich in den anderen wandert. Die Kent wollen eine Legion aufstellen. Ausgerechnet die Kent .« Vor dem Zusammenbruch war Kent für seine Pferdeherden berühmt gewesen, und nach dem Zusammenbruch hatte sich dieser Ruhm sogar noch gesteigert.
    »Das wird eine akademische Frage werden …«, sagte Edmund.
    »Oh?«
    »Ich habe dem Ministerium eine Studie eingereicht und vom Bund aufzustellende Kavalleriebrigaden angefordert. Soweit ich das bisher erkennen kann, hocken die auf dem Geld. Also habe ich Kane nach Kent geschickt, um den Ball ins Rollen zu bringen, und das ist jetzt an die sechs Monate her. Entweder haben wir es mit einer Informationslücke zu tun oder dem örtlichen Vertreter ist nicht bewusst, dass eine Kavalleriebrigade seinem Bezirk mehr Geld einbringen wird als eine Legion.«
    »Und wie geht es voran?«, fragte Sheida.
    »Nach allem, was ich zuletzt gehört habe, ganz gut«, räumte Edmund ein. »Die meisten sind als Reiter nicht so gut, wie das für die Kavallerie nötig ist, aber Kane und ich haben eine ganz brauchbare Grundausbildung für sie entwickelt.
Sie werden auch bei größter Fantasie nicht gerade ein Elitekorps sein und auch keineswegs geeignete Bogenschützen zu Pferde,

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