Die Nanokriege - Die Sturmflut
so ab, wie er das geplant hatte. Katzen sind schließlich Katzen, selbst wenn man ihnen Vernunft gibt, und die Katze, die schon wütend genug war, als sie herausbekam, dass sie den Namen ›Muffins‹ trug, war überhaupt nicht damit einverstanden. Sie hat ihn verlassen und ihm das Herz gebrochen. Sie fand schließlich einen menschlichen Mann, den sie für einigermaßen attraktiv hielt, und mit dem ließ sie sich nieder und bekam Junge. Und aus diesem Wurf stamme ich. Noch Fragen?«
»Nein, Ma’am«, antwortete Vickie, in deren Gesicht es arbeitete.
»Frag mich bitte nicht, ob ich Mäuse jage, ja?«
»O nein, Ma’am, das käme mir nie in den Sinn.« Pause. »Darf ich etwas fragen, Ma’am?«
Karcher nickte.
»Wie kommst du mit Hunden klar?«
»Ich habe drei – Rottweiler. Wenn ich ›bei Fuß‹ sage, dann gehen sie auch bei Fuß «, sagte Karcher mit einem Grinsen, bei dem man sehr auffällige Reißzähne sehen konnte. »Ich muss zugeben, dass es mir sehr … natürlich … vorkommt, bei Stress in die Takelage zu klettern.«
Vickie lachte wieder und klappte ihr Notizbuch zu. »Hat der Regen nachgelassen?«
»Ja.«
»Nun, Ma’am, dann ist es, denke ich, für uns Zeit, zum Stützpunkt zurückzukehren.«
»Wir sollen übermorgen dort einlaufen«, erklärte Karcher. »Du könntest mit uns kommen.«
»Nein, wir müssen noch arbeiten, Ma’am«, erwiderte Vickie. »Um unsere Sünden abzubüßen.«
»Evan, du bist pünktlich«, sagte Edmund, nahm seine Brille ab und blickte von seinem Schreibtisch auf. »Mr. Ennesby, wie geht es dir heute?«
»Ich bin ziemlich nass«, sagte Tom Ennesby, nahm seinen breitkrempigen Hut ab und schüttelte ihn aus.
»Schlechte Nachrichten, Herzog«, erklärte Evan. »Mit der Herman Chao werden wir den Termin um mindestens einen Tag überziehen.«
Der Dreadnought, der in ein Drachenabwehrschiff umgebaut wurde, war einer der drei, die bereits fertig gestellt worden waren.
»Wo liegt das Problem?«, erkundigte sich Edmund. »Kann ich irgendetwas tun?«
»Nein, eigentlich nicht«, seufzte Evan. »Wir haben nicht
genug Material für die Luftdruckkanonen. Weil ich so viele für die Silverdrakes umbauen musste, ist mir das Material für die Chao ausgegangen. Wir hoffen, in zwei Tagen wieder welches zu bekommen, aber so lange werden die uns fehlen. «
»Wie viele fehlen denn?«
»Etwa die Hälfte«, erklärte Ennesby. »Wir bauen auf jeder Seite fünfzehn Kanonen ein. Der Druck reicht für alle auf der Chao , aber das Material reicht nicht für die Kanonen und die Leitungen. Das ist eigentlich nicht wegen der Silverdrakes; wir wären ohnehin knapp gewesen. Und die Kanonen zu bedienen und sie mit hinreichender Treffsicherheit abzuschießen wird einiges an Ausbildung erfordern. Ich weiß nicht, wie gut die Kanoniere am Anfang treffen werden.«
»Und dass diese verdammten Bolzen auf unsere eigenen Schiffe niedergehen, wollen wir ja weiß Gott nicht«, schmunzelte Edmund. »Gibt es auch gute Nachrichten?«
»Vickie hat einen Vorschlag für die Landung der Silverdrakes gemacht, den ich an alle Versorgungsschiffe weitergeben möchte. Skipper Karcher hat darauf hingewiesen, es gebe eigentlich keinen Grund dafür, dass die Landeplattform über dem Achterdeck sein muss. Die Silverdrakes können ohnehin auf einem 10-Cent-Stück landen. Und deshalb verlegt sie ihre Plattform nach hinten. Es sieht so aus, als ob das funktionieren würde, und wenn das der Fall ist, lassen wir das alle machen. Die augenblickliche Landemethode … lässt vieles zu wünschen übrig.«
»Allerdings«, nickte Edmund.
»Ich sollte das Vickie oder Commander Gramlich melden lassen«, meinte Ennesby. »Aber die Silverdrakes, die mit dem Bolzensystem trainiert haben, melden, dass es ihrer Ansicht nach funktionieren wird. Wir haben ein paar Zielscheiben gebaut, genauer gesagt große Papierdrachen,
und die Drachenreiter haben gelernt, sie aufs Korn zu nehmen. Aber auf größere Distanz klappt das immer noch nicht.«
»Also werden wir die Drachenabwehrschiffe trotzdem brauchen«, seufzte Edmund. »Ich werde eine Meldung an die Kommandeure der Schiffe absetzen, die schon zum Ablegen bereit sind, dass sie in See stechen und mit der Ausbildung beginnen sollen. Sorge du nur dafür, dass wir genügend Bolzen haben.«
»Wird gemacht«, versprach Ennesby.
»Wie lange dauert es, bis die restlichen Dreadnoughts umgebaut sind und auslaufen können?«
»Höchstens eine Woche«, versprach Ennesby. »Wir sind schon
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