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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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mussten, Mutter für Überwachungszwecke einzusetzen, oder sich einen anderen Ausweg einfallen lassen mussten.«
    »Waffenkontrollen?«, fragte Herzer. »Aber … aber ich denke, irgendwie macht es Sinn …«
    »Sicher, wenn man die Geschichte nicht kennt und begreift«, knurrte Talbot. »Alles, was nur entfernt an allgemeines
Wahlrecht heranreicht, ist nach der Erfindung des Schießpulvers und nach dem Beginn des Industriezeitalters aufgekommen. Das Schießpulver hat jedermann die Möglichkeit verschafft, den Herren auf seinem Pferd zu töten. Die Industrialisierung, und damit meine ich Dampfkraft und Verbrennungsmotoren, hat die Notwendigkeit täglicher Knochenarbeit überflüssig gemacht! Solange eine komfortable, auf Replikation und Information basierende Gesellschaft stabil blieb und stagnierte, war alles in bester Ordnung. Aber wenn man das wegnimmt, was bleibt dann?«
    »Dies hier«, flüsterte Herzer, dem jetzt bewusst wurde, dass Edmund die Gesellschaft vor dem Fall als ›ihre‹ bezeichnete. »Okay. Also keine Verbrennungsmotoren, aber warum keine Dampfkraft?«
    »Dampfkraft mit geringem Leistungsgrad funktioniert«, sagte Talbot. »Aber wenn man wirklich brauchbaren Druck aufbaut, übersteigt das den Punkt, den Mutter gemäß Ihrer Programmierung als gefährlich empfindet und … dann verschwindet die Hitze einfach. Sie wandert in das verdammte Netz, wo Sheida sie dann nutzen kann, vermute ich. Es stört sogar Hochtemperaturessen; Stahl zu erzeugen ist ein Balanceakt.«
    »Oh. Okay, das ist also der Grund. Und ›wie‹ läuft das?«
    »Als Nächstes musst du Mutter begreifen.«
    »Das ist der Zentralcomputer, der das Netz betreibt. Und?«
    »O Kind«, sagte Edmund und schmunzelte grimmig. »Mutter ist kein Computer. Mutter ist ein Programm . Genau genommen ein OS/P, ein Operating System/Protocol. Aber Mutter ist viel mehr als das geworden. Mutter ist mit jedem einzelnen Punkt verbunden, der im Web in irgendeiner Form in Erscheinung tritt. Sie sieht durch
jeden Nanniten. Sie hört durch jedes Ohr. Ihre Sensoren nehmen jede Veränderung in der Windrichtung wahr, jede Veränderung der kinetischen Energie, das Potenzial eines jeden Regentropfens, und diese Sensoren und die Rechenkapazität, die dahinter steht, ermöglichen eine recht gute Vorstellung davon, wo die einzelnen Moleküle am Ende hingeraten. Hast du je den Satz gehört, dass sie ›jeden Sperling fallen sieht‹?«
    »Yeah«, grunzte Herzer, von dem seltsamen Zauber von Worten gefangen, den Edmund hier um ihn errichtete.
    »Mutter weiß es, ehe der Sperling zu fallen beginnt.«
    »Aber …« Herzer blickte zu dem Schmied auf und zuckte die Achseln. »Warum macht sie dann nicht diesem Krieg ein Ende?«
    »Weil er Mutter gleichgültig ist«, erwiderte Edmund und grinste. »Sie ist nicht hier, um Kriegen ein Ende zu machen oder Kriege anzuzetteln – Kriege sind etwas Menschliches, und ihre Aufgabe ist es nicht, den Menschen zu sagen, wie sie Mensch sein sollen. Sie steuert nur das Netz und die verschiedenen Dinge, die damit verbunden sind. Solange die Kriegsparteien nichts Dummes unternehmen, womit sie die Architektur des Informationstransfers beeinträchtigen könnten, wird Mutter sie unbehelligt lassen.«
    »Das ist … unheimlich.«
    »Mutter ist von einem Typen geschrieben worden, der sich im Rückblick als ziemlich unheimlich erwies. Arthur King hieß der Mann. Je von ihm gehört?«
    »Den Namen und dass er der Gründer des Netzes war.«
    »Nicht ganz, er hat bloß Mutter geschrieben. Das Netz hat schon vor ihm existiert, er hat nur die letzte größere Modifikation seiner internen Struktur vorgenommen.
Und das war das Letzte, was er auf dieser Erde getan hat, wie es scheint. Denn gleich darauf ist er verschwunden. Spurlos verschwunden.«
    »Und was hat dies mit den Protokollen für Ausdehnungsgeschwindigkeit zu tun?«
    »Vergiss nicht: Mutter weiß alles, Mutter sieht alles. Aber unternehmen wird Mutter nur dann etwas, wenn der Rat sie dazu auffordert. Sie wird von den Ratsmitgliedern kontrolliert. Sie stimmen darüber ab, welche Maßnahmen sie treffen soll – abgesehen davon, dass sie unmittelbar das Netz sichert. Wenn genügend Ratsmitglieder sie auffordern würden, die Erde zu zerstören, würde sie das tun.«
    »Was? Wie?«, sagte Herzer.
    »Da fallen mir verschiedene Möglichkeiten ein. Es kommt darauf an, ob sie bloß wollten, dass die Biosphäre ausgelöscht wird oder ob sie wirklich die Erde zerstören wollten. Wenn sie eine

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