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Die neue A....- Klasse

Die neue A....- Klasse

Titel: Die neue A....- Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Laura u Barber Banks
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mir, ehe am Ende das Kartenhaus in sich zusammenfällt. Als ich Rich kennenlernte, war ich bereit, mich zu verlieben - und projizierte diese verzweifelte Sehnsucht nach Bindung augenblicklich auf ihn. Seit Monaten
hatte ich kein anständiges Rendezvous mehr gehabt, also war ich bereit, mich von einem Kerl, der in Jeans unglaublich lässig aussah, umhauen zu lassen wie ein Bowlingkegel. Zu dieser Zeit hatte ich mich auf die Online-Partnersuche verlegt, die sich zu einer regelrechten Quarantäne ausgewachsen hatte, einem selbst auferlegten Eremitendasein. Ich verbrachte Stunden vor dem Computer mit dem Studium von Profilen von Männern, die nicht real existierten. Fantasiepartner. Ebenso wenig konnte ich meine eigenen Daten preisgeben, weil mich sonst nie im Leben einer um eine Verabredung gebeten hätte. Ich konnte weder mein wahres Alter noch meine Kleidergröße verraten. Ich wollte gern zur Kategorie »Athletisch« zählen, gehörte aber eher zur »Ein paar Pfund mehr«-Riege. Ich wusste, dass es reine Zeitverschwendung war. Die Männer auf Match.com schienen grundsätzlich auf der Suche nach Frauen zu sein, die halb so alt waren wie ich. (Es scheint einen gewaltigen Bedarf an dünnen, fügsamen 22-Jährigen mit asiatischen Wurzeln zu geben.) Eine Freundin meinte, ich solle JDate.com ausprobieren, aber ich gehöre einer Episkopalkirche an und wusste, dass die meisten anständigen jüdischen Jungs keine Schickse heiraten würden. Schließlich kam ich zur Vernunft und begriff, dass Online-Dating nichts mit der Realität zu tun hat, sondern nur eine Ausweitung meines »Fantasiefreund«-Ticks war. Mir ging auf, dass ich meine Suche dort ansiedeln musste, wo sich echte, lebende Menschen aufhielten, wenn ich einen echten, lebenden Mann kennenlernen wollte.
    Also informierte ich mich, welche Veranstaltungen in nächster Zeit auf dem Programm standen. In Greenwich, Connecticut, fand ein Filmfestival statt. Die Hauptveranstaltung sollte in einem Autosalon von Mercedes Benz und Rolls-Royce stattfinden. Das schien mir der perfekte Ort zu sein, um einen Mann kennenzulernen, der ein Faible für
Filme und Kunst hatte und mir einen Ferrari kaufen könnte. Es herrschte so reger Andrang, dass ich guter Hoffnung war, jede Menge Auswahl an Männern zu haben. Nach dem Film wurden wir alle in diesen eindrucksvollen Ausstellungsraum verfrachtet, in dem es vor riesigen, auf Hochglanz polierten Luxuskarossen und riesigen, auf Hochglanz polierten Männern nur so wimmelte.
    Ich stellte mich sofort in der Schlange vorm Büfett an. Oh Gott, das Essen war ein absoluter Traum. Wie so oft gab ich mir mit irgendeinem schicken Gebräu die Kante und stand mit Glas und einem Dutzend Cocktailservietten in der Hand herum, als ein Mann sich gemeinsam mit seinem Freund zu mir gesellte und sich vorstellte. Der Kerl war groß, mindestens 1,80 Meter, breitschultrig, mit großen Händen, großen blauen Augen, und er trug eine braune Wildlederjacke. Er sagte Hallo und lächelte mich an, wobei er die weißesten Zähne entblößte, die ich je gesehen habe. Er ließ sich meine Telefonnummer geben. Ich spürte, dass er ebenso verzweifelt auf der Suche nach Kontakt war wie ich und dass das Telefon bestimmt bald läuten würde. Ich hatte schon oft gedacht, ein Mann ruft mich an, was er dann aber doch nicht tat, dieser hier jedoch meldete sich tatsächlich gleich am nächsten Tag. Er umgarnte mich monatelang. Am Ende eroberte er mein Herz mit aufrichtigen Worten der Zuneigung, Liebe, Zärtlichkeit und sehr, sehr netten Verabredungen in schicken Restaurants.
    Die ersten zweieinhalb Monate lief es wunderbar. Fünf-Sterne-Restaurants in Greenwich waren ein dickes Plus bei der Sache. Eines davon war sogar so chic, dass ich Diana Ross am Nebentisch entdeckte! Wir gingen sehr, sehr oft in Gourmetrestaurants. Aber dann fing es an, ganz allmählich … die ersten subtilen Bemerkungen über mein Gewicht. Er erschien zu einer Verabredung und sagte: »Hey, hast du ein bisschen
zugelegt?« Rückblickend betrachtet hatte ich das tatsächlich. Ich meine, der Kerl führte mich ununterbrochen in tolle Restaurants aus und gewährte mir damit ungehinderten Zugang zu den köstlichsten Entenparfaits, Steaks und Desserts. »Du bist doch derjenige, der mich jeden Abend irgendwo anders zum Essen hinschleppt. Wenn du mich dünner haben willst, lade mich ins Tanzcafé ein!«, hätte ich zu ihm sagen sollen.
    Ich nahm tatsächlich zu. Er hatte recht. Nach drei Monaten sah ich aus wie ein

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