Die neue A....- Klasse
schlachtreifes Schwein. Dann kam er mit einem unwiderstehlichen Angebot an. Er wollte mit mir in die Karibik fliegen - nach St. Thomas und St. John, wo wir im Ritz Carlton absteigen würden! Bei den Tropentemperaturen fühlte ich mich endgültig wie eine Muttersau am Spieß. Ich gebe zu, die Landschaft war reizvoll, aber es gab ein Problem: Rich hatte sich mittlerweile nicht nur in einen verächtlichen Mistkerl verwandelt, der sich bei meinem Anblick im zu engen Badeanzug zu allerlei Gemeinheiten bemüßigt fühlte, sondern war zu allem Übel auch noch ständig blau.
Wir flogen nach Hause zurück. Mittlerweile war es Februar, und dank der ständigen Restaurantbesuche hatte sich meine ohnehin nicht sonderlich berauschende Figur zum reinsten Oh-Gott-ich-platze-aus-allen-Nähten-Albtraum entwickelt. Der Valentinstag kam, und wir taten, was alle Paare an diesem Tag tun und was Rich und ich seit unserer ersten Begegnung jeden Abend praktizierten. Wir gingen essen. Nach dem Essen überreichte er mir sein Geschenk, ein Paar Brillantohrringe. Noch nie bin ich auf so romantische Weise mit so einem Geschenk verwöhnt worden. Trotzdem spürte ich so ein Brennen in der Magengegend, und es war kein Sodbrennen. Als ich förmlich den Teller anhob, um die letzten Tropfen dieser köstlichen Soße aufzuschlabbern, verwandelte er sich in sein reizbares Selbst, das üblicherweise nach dem fünften Glas Wein zum Vorschein kam.
Er steigerte sich so hinein, dass er mit mir Schluss machte, kaum dass wir meine Wohnung betreten hatten, und davonstürmte. »Ich gehe nach Hause.« Ich hatte noch nie einen Fuß in sein Apartment gesetzt. (Rückblickend betrachtet war das ein Zeichen.) Jedenfalls rief er mich am nächsten Tag an. Zum Glück sah ich seine blauen Augen und die strahlend weißen Zähne nicht vor mir, was es einfacher machte, mir anzuhören, was er sagte. »Laura, ich liebe dich nicht. Ich habe meine letzte Beziehung nie ganz überwunden. Du hast sie gesehen. Sie saß bei Frankie und Johnnie’s Steakhouse an der Bar. Na ja, ich kehre zu ihr zurück und versuche es noch einmal mit ihr.« (Ich konnte mich tatsächlich an sie erinnern. Sie hatte wesentlich dünner ausgesehen als ich.) Aber es kam noch schlimmer. Er glaubte, er hätte aufgelegt, aber die Verbindung bestand noch, sodass ich seine Stimme hören konnte. »Ja, ich habe mit Laura Schluss gemacht. Das führte doch zu nichts. Ich wollte es schon längst tun. Ja … ich habe ihr die Ohrringe geschenkt, aber die Kette mit dem Einkaräter dran habe ich behalten. Die schenke ich meiner Tochter.« Ich wusste nicht, weswegen ich trauriger sein sollte. Wegen ihm oder wegen der Halskette. Ich glaube, wegen der Halskette. Wenn man durch Weinen abnehmen könnte, hätte ich an diesem Abend bestimmt etliche Pfunde um die Oberschenkel herum verloren.
Die Lektion daraus: Ein schlaues B-FAB freut sich, wenn es einem Mann begegnet, der es gern mit Essen verwöhnt. Aber ein B-FAB sagt ihm gleich von Anfang an: »Wenn ich ständig diese leckeren Sachen esse, kann es sein, dass ich ein, zwei Kilo zunehme.« Wenn er mit keiner Wimper zuckt, können wir loslegen.
Wenn Sie keine Ahnung haben, wovon ich überhaupt rede, bedeutet das, dass Sie ein völlig normales B-FAB und die Tochter einer höchstwahrscheinlich sehr netten, liebevollen
Mutter sind. Sie hatten gute Vorbilder, die Ihnen alles ausführlich erklärt haben. Ich wünschte, ich hätte Ihre Mutter als Mutter gehabt. Ich wünschte, ich könnte endlich damit aufhören, meiner Mutter die Schuld an allem zu geben. Ich wünschte, ich könnte endlich aufhören zu schreiben. Es ist schon Mitternacht. Ich gehe jetzt ins Bett.
Teil IV
Klamotten, Freundschaften, Shoppen und andere Vergnügungen
Mode - eine für alle
Janette liebt Klamotten, weil sie sich mit ihrer Hilfe nicht nur ausdrücken, sondern sich zugleich auch hinter ihnen verstecken kann. Sie besitzt ein fotografisches Gedächtnis und kann einem problemlos sagen, welches Outfit sie bei welchem wichtigen Ereignis in ihrem Leben getragen hat. Beispielsweise als sie das erste Mal als Comedy-Hauptact in einem Klub namens CopaBanana in Orlando, Florida, auftrat. Sie trug einen ziemlich weiten grau-weiß gestreiften Rock von Banana Republic und dazu einen orangefarbenen Pulli, den sie mit gewaltigen Schulterpolstern bestückt hatte. Ihr Denkansatz damals: Wenn man sich nicht daran stört, wie ein Rugbyspieler auszusehen, ist dies die ideale Methode, die Hüften schmaler wirken zu
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