Die neue A....- Klasse
lassen. Damals kam ihr nicht in den Sinn, dass sie Kleidergröße 44 tragen und tatsächlich gut aussehen könnte. Heute wissen wir, dass man mit jeder Kleidergröße schick sein kann, aber in jüngeren Jahren hielt Janette eisern an der Mode-Devise fest, die man in jeder Zeitschrift vorgebetet bekommt - »Problemzonen kaschieren«. Frei nach dem Motto: Mit einem leuchtend violetten Schal um den Hals und riesigen Kreolen an den Ohren fällt keinem auf, dass Sie einen fetten Arsch haben. Unser eigentliches Problem bei diesem Ratschlag ist, dass ein fetter Arsch demnach niemals attraktiv sein kann, weder für uns selbst noch für andere. Dabei ist das genaue Gegenteil der Fall. Janette kannte mal eine Kellnerin mit einem beachtlichen BFA, der sie jedoch nicht im Mindesten störte. Sie trug diese tollen Röcke, die um die Hüften eng anliegen und nach unten hin weiter werden. Mit einem Wort:
ein echt heißes B-FAB. Sie versuchte nicht einmal, ihren Hintern zu verstecken, sondern betonte ihn sogar noch. Dank der magischen Fähigkeiten von Mode kann man mit jeder Kleidergröße fantastisch aussehen. Die erste Frage beim Anblick des Spiegelbilds in der Umkleidekabine sollte also nicht lauten: »Sehe ich darin dünner aus?«, sondern »Macht das Teil einen latinomäßigen Hintern - auf diese tolle Art, wie bei Jennifer Lopez?«
Die B-FAB-Kunst der Ablenkung
Wieso einen Pulli aus Alpakawolle tragen, wenn das Tier als Ganzes doch wesentlich besseres Deckungspotenzial bietet? Besorgen Sie sich ein eigenes Alpaka, und trainieren Sie es darauf, stets zwischen Ihnen und allen anderen zu stehen, die einen Blick auf Ihren Hintern werfen könnten. Manchmal ist es sogar praktischer, sich gleich eine ganze Herde zuzulegen. Auf diese Weise wird nicht nur der BFA von niemandem bemerkt, man gibt auch noch ein erstklassiges Motiv für Touristen ab und landet auf zahllosen Fotos. Der größte, alles entscheidende Vorteil ist, dass Alpakas zum Spucken neigen, wenn ihnen jemand zu nahe kommt. Das liefert erstklassige Actionfotos.
Was Sie sehen, ist das, was Sie kriegen
Kleider wurden erfunden, damit Menschen sich nicht mehr ganz so sehr wegen ihres Körpers schämen. Und so fing alles an. Der Neandertaler verlor seine Körperbehaarung immer mehr … und bekam eine Glatze. Darüber war seine Frau so
entsetzt, dass sie ihm ein Ziegenfell überwarf - die Geburtsstunde des Kleidungsstücks. (Schon bald kamen die B-FABs unter den Höhlendamen darauf, dass ihre Hinterteile ebenfalls nackt waren, nur mussten sie leider doppelt so viel für das Fell hinblättern.) Schnellvorlauf ins Hier und Jetzt: Das richtige Outfit muss nicht nur dafür sorgen, dass man gut aussieht, sondern auch dafür, dass man sich gut fühlt. Ein B-FAB unterwirft sich grundsätzlich keinem Modediktat. B-FABs tun niemals, was Designer ihnen sagen. Wir verstecken unseren Körper, wenn uns der Sinn danach steht, und entscheiden uns für den Stil, den wir schön finden und in dem wir uns wohlfühlen.
Mode ist nur ein Werkzeug, das einer Frau zu einem Höchstmaß an Wohlgefühl und gutem Aussehen verhelfen kann. Selbst an einem Tag, an dem man es aus eigener Kraft nicht schafft, sich hübsch zu fühlen, kann das richtige Outfit das Ruder herumreißen. Es ist schwer, sich in einem Rock von Luna Luz hässlich zu fühlen (das sind diese tollen Röcke mit dem Elastikbund und den Zugbändern unten, die den Stoff so hübsch asymmetrisch und bauschig fallen lassen). Ein Paar Caprileggins dazu, damit es an den Schenkeln nicht scheuert, und schon fühlt man sich einfach hinreißend (was man auch ist). Ein schlichtes weißes Männershirt mit V-Ausschnitt dazu (die Ärmel notfalls aufschlagen), und wenn es kühl ist, ein langer Schal um den Hals, und schon kann man überall hingehen, sieht gut aus und fühlt sich besser als die meisten. Und genau darum geht es doch bei der Mode.
Sie wissen selbst, wie es in diesen Ratgebern und Selbstfindungsseminaren immer heißt: »Tun Sie einfach so als ob.« Das bedeutet, wenn Sie nicht sonderlich selbstsicher sind, aber so tun, als wären Sie es, stellt sich das Gefühl auch irgendwann ein. Tja … es funktioniert tatsächlich. Kleider sind ein wunderbarer Anfang für diese »So tun als ob«-Strategie, weil man sich mit ihrer Hilfe fühlen kann, wie immer man
sich fühlen will, was sich unweigerlich auf das eigene Verhalten auswirkt. Aber wenn Sie sich für einen Job in der Vorstandsetage vorstellen, ziehen Sie um Himmels willen ein elegantes und
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