Die neue A....- Klasse
liebe meine kriecherischen Kollegen in ihren billigen Parfümwolken. Ich liebe mein von Aktenordnern bestimmtes Leben. Ich liebe das sinnlose Sortieren und Ablegen, tagein, tagaus, nur unterbrochen von einigen mickrigen Urlaubstagen oder Sonderurlaub wegen eines Todesfalls in der Familie. Ich liebe meinen Big Fat Ass.«
Der eigene Hass auf den Arsch vermiest den Job
Das eigentliche Problem besteht darin, wenn man mit einem Minderwertigkeitsgefühl wegen seines BFAs zur Arbeit geht. Das kann einen erdrutschartigen Abfall des Selbstvertrauens auslösen und zu der Überzeugung führen, man sei wertlos. Infolgedessen leidet auch der eigene Marktwert, weil man niemals das bezahlt bekommt, was man eigentlich verdienen würde. Wie um alles in der Welt konnte der Riesenhintern nur dazu führen, dass man für sich selbst und auch für andere bei der Arbeit weniger wert ist? Sehen Sie, was wir meinen? Nicht Ihr Arsch ist schuld, sondern Ihre Selbstverachtung. Es ist die Selbstverachtung, die dafür sorgen kann, dass man sich eines Tages mit einer Blechtasse in der Hand und einem abgemagerten, verlausten Hund auf der Straße wiederfindet und die Leute um ein paar Cent anbettelt.
Falls es einem doch gelingt, den Job zu behalten, kann man die Beförderung, von der man immer geträumt hat, vergessen. Wieso sollte jemand Anerkennung zeigen (indem er einem mehr Geld gibt), wenn man selbst das nicht einmal hinkriegt? Diese dämliche Stimme im Kopf redet einem ein: »Ich sollte mich gar nicht erst um die Beförderung bemühen. Ich bekomme sie ja sowieso nicht. Schließlich wiege ich mehr als der gesamte Vorstand zusammen.« In dem Moment, in dem man glaubt, die eigene Attraktivität müsse dem eigenen Gehalt entsprechen, öffnet man eine Büchse der Pandora gewaltigen Ausmaßes. Man ist Teil des Problems geworden. Hören Sie auf damit! Oder fangen Sie gar nicht erst damit an. Sie verdienen diese neue Route beim Zeitungenaustragen - sobald Sie sich selbst von dieser fetten Tatsache überzeugt haben. Damit stehen Ihre Chancen gleich besser, auch alle anderen
davon zu überzeugen. Vielleicht schaffen Sie ja den Sprung von der Austrägerin des lokalen Käseblättchens zur UPS-Botin. Da gibt’s sogar noch eine schicke Uniform mit dazu.
Fremder Hass auf den Arsch vermiest ebenfalls den Job
Nehmen wir an, Sie haben endlich Frieden mit Ihrem Prachtarsch geschlossen, Ihre Kollegen geben Ihnen aber immer noch das Gefühl, eine erbärmliche Nummer zu sein. Vielsagende Blicke und Augenverdrehen von Kollegen können mit der Zeit ziemlich mühsam werden. Man kann nie sagen, ob man nicht eines Tages tatsächlich Amok läuft. Oft fressen wir gegen das Wissen an, dass alle anderen im Büro zwar wesentlich weniger wiegen, dafür aber wesentlich mehr verdienen. Man hat das Gefühl, alle würden einen beobachten, wenn man sich sein Mittagessen mit der Saugkraft eines Staubsaugers einverleibt. Man wird neugierig beäugt von süßen, knackigen Praktikanten, die kichernd auf dem Flur lästern über diesen unfassbaren Appetit und diesen bemerkenswert fetten Arsch. Hier unser Rat für solche Situationen: Sagen Sie sich selbst »Ich sch … auf euch alle. Schert euch doch zum Teufel!« Wenn Sie merken, dass Sie schneller werden, wenn Sie an den lästernden Jungspunden vorbeigehen, zwingen Sie sich, das Tempo zu drosseln, und holen Sie tief Luft. Bleiben Sie beim Kopierer vor ihnen stehen, und wackeln Sie mit dem Arsch. Und zwar direkt vor ihrer Nase. Seien Sie stolz. Die sind keinen Deut besser als Sie … außerdem werden sie sich schon bald wieder das lokale Anzeigenblättchen holen und es nach neuen Jobangeboten durchforsten müssen.
Selige Unwissenheit
Mag sein, dass es ein Akt der Selbstsabotage ist, einen Hintern vom Ausmaß eines riesigen Aktenschranks mit sich herumzuschleppen. Außerdem ist uns aufgefallen, dass die Gefahr, bei Beförderungen übersehen zu werden, ziemlich groß ist. (Wie konnte das nur passieren? Wir standen doch direkt vor ihrer Nase!) Dünnere, hübschere Kolleginnen kriegen grundsätzlich die besseren Jobangebote - genauso wie Männer im Hinblick auf Gehalt und Karriereaufstieg Frauen gegenüber bevorzugt werden. Das nervt, denn je mehr einen diese Tatsache deprimiert, umso wahrscheinlicher ist es, dass man seinen Frust mit Essen kompensiert. Das ist wie bei einer chinesischen Fingerfessel - man kann sich einfach nicht davon befreien. Wie kommen Arbeitgeber nur darauf, attraktivere Menschen seien auch klüger? Gegen diese
Weitere Kostenlose Bücher