Die neue A....- Klasse
der Hand liegenden Witze darüber, wie schwierig es wäre, sich hinzusetzen, und wenden uns stattdessen lieber der Frage zu, wie schlecht die Jeans ohne vorhandene Kehrseite sitzen würden. Was hätten wir an dieser Stelle? Nichts als eine Kuhle unterhalb der Taille. Wäre damit irgendetwas besser? Ganz bestimmt nicht. Und schon keimt ein winziger Schimmer Dankbarkeit für diese hübsche kleine Speckansammlung auf. Sie brauchen Ihren Hintern, und Ihr Hintern braucht Sie. Darum geht es im Leben.
Wir fassen zusammen: »Lieben Sie Ihren BFA« leicht gemacht
Schließen Sie Waffenstillstand mit Ihrem BFA in zwei einfachen Schritten:
Schritt 1: Heißen Sie Ihren BFA willkommen.
Hören Sie auf, gegen ihn anzukämpfen.
Hören Sie auf, als »Abnehm-Anreiz« Klamotten zu kaufen, die Ihnen nicht passen. Nehmen Sie das Model-Foto vom Kühlschrank. All das ist nichts anderes als psychologische Kriegsführung. Hören Sie auf, sich selber zurückzuweisen, sich zu verurteilen und Ihr Selbstwertgefühl am Ausmaß Ihres
Hinterns festzumachen, denn, ganz ehrlich, dabei können Sie nur verlieren. Sagen Sie stattdessen zu Ihrem Prachtarsch: »Willkommen in meinem Leben. Ich bitte dich nur um eins: Bleib immer schön hinter mir.« Lassen Sie ihn zufrieden. Machen Sie einen Deal mit ihm. Er kann tun und lassen, was er will, solange er nicht von Ihnen erwartet, dass Sie darauf reagieren.
Schritt 2: Lachen Sie.
»Lachen Sie über sich selbst, bevor andere es tun«, sagte die berühmte Klatschkolumnistin Elsa Maxwell einmal. Lachen entkrampft und erleichtert den Umgang mit nahezu allem. Im Verlauf dieses Buches werden wir schockierende, höhnische und boshafte Kommentare vom Stapel lassen. Bitte seien Sie sich über eines im Klaren: Wir sind Comedians. Wir begegnen Gefühlen mit Humor. Kurz gesagt, das ist unsere Methode, um uns besser zu fühlen. Und wenn es bei Ihnen denselben Effekt hätte, wäre das toll. Sogar sensationell, ganz ehrlich. Also, bitte lassen Sie alles stehen und liegen und schicken eine E-Mail an unseren Verleger, in der Sie ihm mitteilen, dass Sie uns klasse finden. Und vergessen Sie den uralten Spruch nicht: »Wenn dein Prachtarsch dich nicht umbringt, macht er dich stärker!«
Ein geborenes B-FAB
Bekenntnisse eines Gründungsmitglieds von Janette Barber
Manche kamen schon mit einem BFA zur Welt, bei anderen wuchs er erst im Lauf der Jahre. Ich gehöre wohl zu Letzteren, denn bis zur ersten Klasse hatte ich eigentlich eine völlig normale Figur. (In diesem Fall nenne ich die Begriffe »Janette« und »normal« ausnahmsweise in einem Atemzug. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass ich ausschließlich von meinem Gewicht und nicht meinem Geisteszustand spreche.) Ich bin ohne Mutter, die mich als Säugling im Stich ließ, aufgewachsen unter der Obhut eines völlig durchgeknallten Vaters (Gott hab ihn selig) in einem 200 Jahre alten Farmhaus, lediglich umgeben von 60 Hektar Feldern und nichts als Feldern, ohne Nachbarn, Verwandte, Freunde oder einen Fernseher - da passt der Begriff normal wohl kaum auf irgendeinen Aspekt meiner Persönlichkeit. Mit sieben wog ich bereits 52 Kilo. Sechs Jahre später, in der achten Klasse, brachte ich es auf stattliche 91 Kilo, mit 14 auf knapp 114 Kilo. Haben Sie das System dahinter erkannt? Solange ich allein war, hatte ich Normalgewicht. Sobald ich jedoch mit anderen Leuten in Kontakt kam, ging ich auseinander. Janette spielt nicht gern mit anderen Kindern.
Viele meiner Therapeuten (Was? Wie viele Therapeuten hatten Sie denn? Wenn die Antwort »Gar keinen« lautet, legen Sie sich um Himmels willen schleunigst einen zu. Sie müssen ja eine tickende Zeitbombe sein.) gelangten zu dem Schluss, dass meine Eltern gar nicht mein größtes Problem waren - was unter den gegebenen Umständen eine ziemlich
schockierende Erkenntnis ist. Meine größten Probleme haben offenbar angefangen, als ich (zu meinem Leidwesen) mit »anderen Kindern« in Berührung kam. Igitt. Ich konnte sie nicht leiden und hatte nicht die Absicht, meine Zeit mit ihnen zu vergeuden. Was mich aus völlig unerfindlichem Grund zum … Außenseiter machte. Wer hätte das gedacht.
Als ich beschloss, in die Grundschule zu gehen, hatte ich einen konkreten Plan. (Selbstverständlich war die Einschulung meine eigene Entscheidung. Wenn Sie glauben, ich hätte jemals in meinem Leben etwas getan, was mir gegen den Strich ging, wissen Sie nicht, mit wem Sie es zu tun haben.) Ich wollte unbedingt lesen lernen. Ich konnte es
Weitere Kostenlose Bücher