Die neue A....- Klasse
durcheinanderzubringen. Sparen Sie sich das Geld, und gehen Sie lieber ins Kino. Kaufen Sie sich eine kleine Tüte Popcorn, und sehen Sie sich eine romantische Schnulze an. Kaufen Sie Mineralwasser anstelle einer Cola. Und lassen Sie die Finger von Gummibärchen, Schokozeug und Studentenfutter. »Bestellen Sie nie etwas, was mehr wiegt als Sie selbst«, sagte Erma Bombeck so schön.
Mein Leben - eine Diät
Bekenntnisse eines Gründungsmitglieds von Janette Barber
Über Diäten weiß ich alles, was ein Mensch nur wissen kann. Ich habe so ziemlich jede ausprobiert, die es gibt, und ungefähr 1337 Pfund abgenommen - bisher. (Immerhin bin ich ein B-FAB, daher die astronomischen Zahlen.) Während ich dieses Buch schreibe, liegt mein Gewicht bei … Moment, ich muss nur kurz die Schuhe ausziehen … und meine Uhr ablegen und die Ringe und jetzt noch die Brille. Und dann noch die Socken und, ich meine, wer braucht schon einen BH mit Bügel! Nur einen Moment noch, während ich mein Höschen ausziehe. So. Nicht hinsehen. Also, ich wiege 73,16 Kilo (das mag auf den ersten Blick viel erscheinen, ist es aber für mich nicht. Im Gegenteil.) Ich habe mir die Rosinen aus beiden Welten herausgepickt. Einerseits die allgemeine Aufmerksamkeit und die Befriedigung, so viel Gewicht verloren zu haben, und auf der anderen Seite den glücklichen Umstand, dass ich meinen fetten Arsch immer noch für alles verantwortlich machen kann.
Also, ich werde Ihnen die Wahrheit über Diäten verraten. Sie funktionieren alle. Zumindest eine Zeit lang. Wenn Sie die Beverly-Hills-Diät machen und nichts als Obst essen, nehmen Sie selbstverständlich ab. An meinem Ananas-Tag bekam ich Bläschen am Mund, am Wassermelonen-Mittwoch wurde mir leicht übel … aber ich nahm ab. WeightWatchers, Fit for Life, die magische Kohlsuppendiät. All das funktionierte.
Mit sieben Jahren wog ich 52 Kilo, mit 13 waren es gut 90, und mit 20 brachte ich rund 125 Kilo auf die Waage. Es mag nicht jedem B-FAB so ergangen sein, aber bei mir war es jedenfalls so.
Es ist ausgeschlossen, länger als zehn Minuten mit mir zusammen zu sein, ohne mein aktuelles Gewicht zu erfahren. Es ist ein so wesentlicher Teil meiner Identität geworden, dass ich es den Leuten erzählen muss, selbst wenn ich sie gerade erst kennenlerne und sie keine Ahnung haben, wie ich aussah, als ich noch viel dicker war. Ich bin stolz darauf. Ich finde mein Gewicht gut und verteidige es eisern. »Ich bin zu fett«, so mein Standardspruch. Außerdem (wenn ich ganz ehrlich bin, was ich zugegebenermaßen nur sehr ungern sein möchte) erwähne ich es auch deshalb so unverblümt und häufig, um von der Tatsache abzulenken, dass ich bis zum heutigen Tag keine zartgliedrige Fee bin. Ich schaffe es, diese knapp 50 Kilo weniger zu halten, alles andere ist ein ständiges Auf und Ab.
In der achten Klasse begann meine Diätlaufbahn. Ich bin in einem Farmhaus mitten im Nirgendwo aufgewachsen, wo es weder Freunde noch Nachbarn noch Verwandte und auch keinen Fernseher oder Kassettenrekorder gab. Niemand verirrte sich zu uns. Geschlagene fünf Jahre war ich allein mit meinem Vater, meiner Schwester und meiner Großtante Martie. Mein Vater impfte uns entsprechend. »Traut keinem. Die Leute wollen einem nur Böses. Sie wollen dir nur abknöpfen, was du besitzt. Du darfst niemandem vertrauen, außer mir und deiner Schwester«, bläute er uns ein. Dann kam ich in die Schule, traute keinem über den Weg, redete mit niemandem - und wurde prompt von allen gehänselt, weil ich den Mund nicht aufbekam. Später, als sich mein Umfang in diesem ersten Jahr verdoppelt hatte, wurde ich ausgelacht, weil ich so fett war.
Ich wollte gemocht werden, also setzte ich mich selbst auf
Diät. Anfangs bastelte ich mir meine eigenen Ernährungskonzepte - und zwar die gesamte Palette von Ab-morgenesse-ich-keinen-Bissen-mehr bis hin zu Nichts-als-gekochte-Eier. Diese Versuche dauerten natürlich nie lange an, und am Ende hatte ich immer mehr auf den Rippen als vorher. Als Studentin an der Temple University in Philadelphia erreichte ich mein Höchstgewicht. »Moby Judy, der fette Wal« oder »Janette, das Fressmonster« nannte man mich im Wohnheim. Zu dieser Zeit waren rund 30 000 Studenten an der Uni eingeschrieben, von denen jedoch nur rund 3000 auf dem Campus lebten. Die Wohnheime waren vorwiegend von Footballspielern und Cheerleadern bevölkert. Und ich dazwischen. Ich war todunglücklich, sogar noch unglücklicher als während meiner Kindheit
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