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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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war. Richtige Angst. Wäre er aufgrund des schlimmen Abschieds bei seiner Verhaftung auf seinem Heimatgut nicht in einem mentalen Ausnahmezustand gewesen, hätte er sich genauso schlimm gefürchtet wie der Sohn des Duc de Montierre. Das wiederum hätte der Vormund jenes Jungen nie verstanden. Also hatte Belian Commodore Yon in gewisser Weise angelogen. Der unfreiwilligen Informationsquelle war schnell klar geworden, für wen die abgepresste Aussage gedacht gewesen war. Terra hatte den Stellvertreterrat von Nouvelle Espérance milde stimmen wollen. Die Mitglieder persönlich erreichen wollen. Jetzt waren zwei von ihnen hier.
    Der Comte de Lille war ein Sonderfall, da sein zweitältester Sohn, der jetzt der Erbe war, rein zufälligerweise auf der Ausbildungsanstalt Belians bester Freund gewesen war. Das hatte Jean Prévôts älteren Bruder und ihn automatisch die gegenseitige Nähe suchen lassen.
    Sein bester Freund würde jetzt die Stadt Lille erben. Mit Sicherheit würde Jean sich jedoch nicht darüber freuen, denn die Brüder Prévôt hatten sich verstanden. Ganz im Gegensatz zu den beiden ältesten männlichen Sprösslingen vom Geschlecht der Belians d‘Auvergne.
    „Ich möchte Ihnen allen mein Beileid aussprechen, Euer Ehren, und auch der Witwe Eures Erstgeborenen, Comte.“ Das mochte unkonventionell sein, aber keiner der drei einflussreichen Männer stieß sich daran.
    Gemäß ihrer Wichtigkeit dankten sie ihm nacheinander, und in der danach kurz eintretenden Ruhe hörte Belian die englische Übersetzung der französischen Worte.
    Auch die Gäste vernahmen es und sahen Maitlands gebrochenen Arm. Vielleicht erinnerte sich der rundliche Duc de Montierre gerade daran, Bürger Olliviers ehemaligen Gefangenen schon einmal in Dunoise gesehen zu haben. Oder aber das immer noch ruhiggestellte Körperglied erregte allgemein Interesse. „Wären Sie so freundlich, uns vorzustellen? Mir scheint, als hätte ich diese Stimme schon einmal gehört.“
    Es war in Wahrheit Francis Garther gewesen, der erkannt worden war!
    Während der für den Commodore und alle anderen übersetzende blonde Leutnant blass wurde, half Belian ihm aus der Patsche. Er tat es überaus galant und fing bei ihm an, obwohl Heathen und Maitland höhere Ränge hatten.
    „Das ist der Fall, Euer Ehren. Darf ich Ihnen Leutnant Garther von der terranischen Madagascar vorstellen? Neben ihm stehen Commander Maitland, Captain Heathen sowie die Leutnants Jasko und Niven.“ Glücklicherweise war der Ex-Offizier doch noch aufgestanden und herangekommen. Nicht für den Flaggoffizier, aber für die ausländischen Gäste.
    Commodore Yon riss sich zusammen. Gut so! Auch manche der anderen Offiziere regten sich unbehaglich, da sie sehr wohl mitbekommen hatten, dass Niven von seinem Freund Belian als Leutnant und nicht als Monsieur betitelt worden war.
    Erst als der Siebzehnjährige in Nivens Gesicht sah, bemerkte er den Fehler. Er hatte ihn ehren wollen, aber sein ehemaliger Zellengenosse war stattdessen sauer!
    Der erschrockene, entschuldigende Blick des Jugendlichen ging ins Leere.
    Nun kam jedoch der zweite Teil. Für Bitten um Verzeihung war später immer noch Zeit, obwohl Belian sich selbst hätte ohrfeigen mögen.
    „Messieurs, der Duc de Montierre, der Duc de Tourennes und der Comte de Lille.“
    Die fünf Terraner, die auf Planet Nouvelle Espérance gewesen waren, verbeugten sich allesamt. Sehr zur Befremdung und vielleicht auch Erheiterung ihrer Offizierskollegen vom Hilfsschiff Berlin, von denen mancher das langwierige, komplizierte und ihnen auch noch komplett unverständliche Spektakel sehr belustigend fand. Allerdings natürlich versteckt, denn Commodore Yon und womöglich auch Commander Wahiri hätten sich den Betreffenden dafür später vorgeknöpft.
    Es ging schließlich um Politik. Föderationspolitik, die so gesehen die Abwesenheit der Admiräle aus Wega und Orion recht merkwürdig wirken ließ. Andererseits war die Offiziersmesse dieses terranischen Schiffes wirklich voll, als man jetzt noch enger zusammenrücken musste. Vor allem aber kam es auch zu diversen Platzverschiebungen am Kopf der Tafel. Wahiri präsidierte noch immer, aber das konnte ihm an Bord des eigenen Raumers wohl nicht einmal sein Oberbefehlshaber nehmen. Yon thronte auf Platz eins links und dann kamen die einheimischen Titelträger. Die bisherigen ‚Ehrengäste’ des anstehenden Essens rutschten eben jene paar Plätze nach unten.
    Belian fand sich neben dem Comte de Lille

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