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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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dessen Lächeln gerade so unsicher war. Vielleicht machte dem ehemaligen Stabsoffizier, der bald neuerlich einer sein würde, die in der Offizierskantine versammelte Menschenmenge Angst.
    Nur der so verschlossene Julien Niven und Kristian Jasko, dessen Blick etwas seltsam brennend Intensives gewonnen hatte, würden hierbleiben. Genau wie Belian vorläufig auch. Bis Yon ihn in einigen Wochen holte, wenn der heute noch Siebzehnjährige nach terranischen Maßstäben endlich erwachsen war. Hoffentlich würde der Commodore es vergessen, aber das war wohl ein frommer Wunsch.
    Noch vier Wochen. Der Reitunfall hatte sich bereits vor vierzehn Tagen gejährt. Belian hatte daran gedacht. Voller Bitternis, Groll und mächtiger Trauer. So viel war seitdem geschehen.
    Jasko lachte gerade, aber es klang aufgesetzt. Unecht. Vielleicht war dem Leutnant, der sich womöglich weigerte, seine Uniform für immer auszuziehen, weil dies eine Akzeptanz seines Gesundheitszustands bedeutet hätte, dieses Ereignis ebenso zuwider wie Belian. Womöglich waren sie beide nur für die anderen hier. Genauso wie ein Zivilist Julien Niven, den mancher Offizier hier im Raum auch hinter vorgehaltener Hand feige nennen mochte.
    Um Maitlands, Heathens und Francis Garthers willen rissen sie sich alle zusammen und hatten dieses Territorium betreten, das nicht ihres war. Nicht mehr oder womöglich noch nicht. Der zum Captain beförderte älteste Leutnant der Madagascar hatte Belian mehrfach eingeschärft, sich Mühe zu geben. Unbedingt schon jetzt mit dem Lernen anzufangen. Es würde ihm ‚helfen’. Schließlich tötete Heathen seine Trauer um Jeffrey Abraham auch mit Arbeit ab, wie es schien. Die roten Augen des Korvettenkommandanten kündeten von Schlafmangel, womöglich diesmal wegen zu langer Arbeitszeiten.
    Belian konnte und wollte das nicht. Es hatte für ihn einfach keinen Sinn. Er befand sich in einer gnadenlosen Falle, aus der es keinen Ausweg gab. Schwor er nicht den terranischen Militäreid, gab Commodore Yon einen simplen Befehl, zwei Schleusenexekutionen nachzuholen. Basta. Remonel Delaigne hatte sein eigenes Leben und insbesondere auch das eines Ginnes Pasco Rosil in Belians Hände gelegt. Es war völliges Vertrauen gewesen und damit einhergehend Verantwortung.
    Also musste Belian den terranischen Eid schwören, ansonsten konnte er die Gefangenen auch gleich eigenhändig umbringen. Es würde direkter Mord sein zu verweigern. Das hieß aber noch lange nicht, dass er sich anstrengen und schnellstmöglich Englisch lernen musste, um den Terranern und insbesondere einem Commodore Yon Gefallen zu tun. Belian nahm sich stattdessen alle Zeit, um Louise zu betrauern. Und um sich selbst zu hassen.
    Achmed Wahiri war aufgestanden und schlug an sein Trinkgefäß. Es entpuppte sich als echtes Glas und nicht als Nachbildung. Der helle Ton verriet es.
    Erst als der Jugendliche Heathens Blick folgte, der nicht zum Gastgeber Wahiri ging, sondern zur Tür, drehte er sich um.
    Francis Garther übersetzte nicht, als der Commander anfing, sondern er starrte auch nur die Neuankömmlinge an. Wie alle hier im Raum.
    „…Duc de Montierre… Duc de Tourennes… Comte de Lille… Nouvelle Espérance.“
    Belians Aufmerksamkeit wurde jedoch nicht von seinen Landsleuten angezogen, sondern von Commodore Yon, der die Adligen begleitete.
    Als die Terraner die Gegenwart ihres Oberbefehlshabers gleichsam im selben Moment wahrnahmen, standen sie hastig auf. Alle bis auf Niven, der als Zivilist demonstrativ sitzen blieb und dafür von Wahiri äußerst hitzig mit einer Geste zum Respekt vor Yon aufgefordert wurde. Allerdings verweigerte der Ex-Leutnant sich, und Belian spendete ihm in Gedanken Beifall:
    ‚Gut so, Julien!’
    Der Siebzehnjährige konnte es sich leider nicht erlauben, auch wenn er sich keineswegs beeilte.
    Yon sah ihn nicht einmal an. Er sprach mit Wahiri.
    „Francis! Würdest du freundlicherweise übersetzen?“, zischte Belian.
    „Shhht!“, gebot Maitland auf seiner anderen Seite.
    „Commodore Yon hat Gäste mitgebracht, die schon länger darum gebeten haben, dieses Schiff besuchen zu dürfen. Er fragt um Erlaubnis, sie hereinzubringen, entschuldigt sich für den Überfall und sagt, dieses Essen sei natürlich weiterhin informell. Ah… und Commander Wahiri erteilt ihm gerade die Erlaubnis“, erwies Garther sich schließlich als gnädig.
    Wirklich war der Kommandant der Berlin vorgetreten und hieß die Gäste sowie seinen Vorgesetzten auf Englisch

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