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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Sprachrohr vermeldete daraufhin:
    „Niemand. Wir nehmen in Nichtmitgliedssystemen keine Nahrungsmittel und kein Wasser auf. Was Sie da gerade genießen, kommt von Terra oder genauer gesagt größtenteils aus den Treibhäusern des Mars. Die Lebensmittel wurden schockgefrostet, und ich muss selbst zugeben, heute Dinge gegessen zu haben, die auf meinem Flaggschiff längst ausgegangen sind. Es ist wohl das große Geheimnis eines eingefleischten Frachtschiffers wie dem Commander, denn dieser Raumer ist eine Versorgungseinheit. Die Berlin transportiert Wasser sowie Fracht für die Flottille und fungiert in einem Ernstfall wie dieser Schlacht als fliegendes Großlazarett.“
    Francis Garther wies dabei unbewusst auf den Fußboden, was Yon nicht getan hatte.
    „Auf längeren Einsätzen hat ein Geschwader meistens ein oder zwei solche Einheiten dabei. Sie sind zwar auch bewaffnet und werden natürlich von Militärpersonal geführt, sind aber dennoch durch die Genfer Konvention geschützt und setzen ihre Waffen nur zur eigenen Verteidigung ein. Sie dürfen auch nicht angegriffen werden, oder zumindest nicht, wenn es nach den Regeln läuft. Im äußersten Fall müsste Commander Wahiri deshalb im schlimmsten Fall der Vernichtung der gesamten Flotte zusehen und dann versuchen, die Überlebenden zu bergen und zu versorgen. Seine Order besagt, nur zu fliehen, falls es gefahrlos möglich ist. Er darf bei einer etwaigen Flucht weder zuerst feuern noch sein Schiff in Gefahr bringen, vom Gegner zerstört zu werden. Eher müsste er den Antrieb abschalten und sich in Gefangenschaft begeben, wenn der Gegner siegt.“
    Achmed Wahiri sah zwar gleichmütig drein, aber kleine Anomalien verrieten ihn. Ein kaum merkliches Zusammenfahren beim Begriff ‚Frachtschiffer’ sowie ein andeutungsweises Verziehen des Gesichts bei der Vorstellung, der Vernichtung einer ganzen Flotte zusehen zu müssen und nichts tun zu dürfen.
    Wie jetzt ganz klar herauskam, herrschte doch keine Liebe zwischen dem Flaggoffizier Yon und dem Commander von der Berlin. So hatte der Schiffskapitän sich anscheinend einen Spaß daraus gemacht, seinem Vorgesetzten hier an Bord Dinge vorzusetzen, die dieser auf der Vietnam nicht mehr haben konnte.
    „Ich verstehe. Das würde viel Mut erfordern.“
    Dieses Urteil des Duc de Montierre stieß bei mehreren terranischen Offizieren auf blankes Unverständnis. Auch bei einem bislang nicht aufgetauten Kristian Jasko, der beim Herausstürzen seines unter Übelkeit leidenden besten Freundes Andreas Maitland kaum aufgeblickt hatte. Was war bloß mit ihm los? Etwas Ähnliches wie mit Julien Niven?
    ‚Du würdest es wissen, Louise!’ Belians Schwester war zwar erst dreizehn gewesen, aber dennoch hochintelligent und ein besserer Mensch als er selbst. Viel besser! Sie hatte andere durchschauen können. Nur ihre Vorurteile über Terraner hatte sie komischerweise nie abgelegt. Natürlich hatte sie selbst einen Kristian Jasko nie richtig kennengelernt. Geschweige denn einen Captain Jeffrey Abraham und seine restlichen Leutnants.
    „… Monsieur Belian?“
    Der Siebzehnjährige sah ruckartig von seinem leeren Teller auf, wo er sich gerade verloren hatte.
    Gervais unterzog ihn einer eingehenden Betrachtung, wie etwa ein Raubtier seine Beute musterte, und war dann so ‚nett’, nochmals zu wiederholen: „Ich sagte, Sie sind doch derjenige, der für zwei gefangene Offiziere aus Sirius zuständig ist, Monsieur. Diverse Bürger wurden auf der Station vor zwei Wochen Zeuge davon. Wissen Sie, ich würde die beiden Königsmörder gerne sehen. Mir ein Bild von ihnen machen, denn ich habe wie alle Ratsmitglieder noch keine lebendigen zu Gesicht bekommen. Nur tote bei der Leichenverbrennung am Raumhafen. Sie hingegen haben zwei lebende. Und wie ich hörte, soll einer von ihnen ein Leutnant sein. Ein solcher in dunkelgrüner Uniform kam am Nachmittag des schwarzen Tages nach Gut Tourennes, um meinen Sohn Adrian abzuholen.“
    Wie geschlagen konnte Belian den Feind der Auvergne nur entsetzt ansehen. Es kroch ihm eiskalt den Rücken hinunter. Dieser Ton, die Beiläufigkeit und der Blick, der in die Augen des Ducs de Tourennes und auch des Herzogs von Montierre getreten war! Sie wollten es wirklich! Sie wollten gleichsam die Männer aus Sirius sehen oder sogar umbringen!
    „Das… ist unmöglich!“, hörte Belian sich selbst stammeln. „Leutnant… Monsieur Pasco war beinahe bis in den Abend mit mir zusammen. Er musste auf der Auvergne lange

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