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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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und somit wollen sie ihn abschieben!’ Noch während Belian darum rang, das zu verarbeiten, dämmerte ihm etwas anderes. Andreas Maitland hatte seinen Freund Jasko beeinflusst, und Francis Garther hatte sich gerade schuldbewusst selbst unterbrochen. „Von Rache. Das wolltest du sagen, nicht wahr?“ Das lodernde Feuer in Jaskos Augen war etwas, woran Belian sich nachdrücklich erinnern konnte. Und das, obwohl über sechs Wochen vergangen waren, seit die beiden interessengeleiteten Ducs und der Comte de Lille die Offiziersmesse des Hilfsschiffes besucht hatten, um Belian zu kontaktieren und einzuspannen.
    Der Stabsleutnant sah nach dieser Mutmaßung unbehaglich drein. „Von Rache vielleicht nicht, aber er schlägt eine Richtung ein, die falsch ist. Er macht sich selbst kaputt. Hilf ihm! Andi ist schon längst nicht mehr zu helfen, aber vielleicht kannst du Kristian noch überzeugen. Er muss aus dem Militär ausscheiden!“
    „Francis…“ Belian fand fast keine Worte. „Ich kann das nicht.“
    „Du willst nicht, weil es bequemer ist, hier in deinem Bett zu liegen!“
    „Das ist nicht wahr!“, fuhr Belian den Besucher an. „Nur du warst doch auch im Schiffsgefängnis dabei, als Commander Maitland sich der Folter schuldig gemacht hat! Er ist Kristians bester Freund. Wenn sein Einfluss so groß geworden ist, und selbst Julien mittlerweile Besuche bei Kristian vermeidet, dann gibt es nichts, was ich tun kann. Julien ist eine Seele von Mensch. Wenn selbst er nicht mehr zu Kristian durchdringt, dann kann ich es auch nicht.“
    Vielmehr war es wohl eher so gewesen, dass Jasko von Niven verlangt hatte, sich in der Frage der beiden Gefangenen aus Sirius entweder auf Maitlands oder auf Belians Seite zu stellen. Das hatte Niven zweifelsohne auch getan, aber nicht in Jaskos Sinn.
    Die erlöschende Hoffnung in Garthers Augen machte klar, wie sehr Belian doch Recht hatte.
    „Es tut mir leid, Francis. Du weißt doch selbst, dass Commander Maitland den falschen Weg gegangen ist. William wusste es auch, obwohl er es nie gesagt hat. Wenn Kristian sich entschlossen hat, es seinem besten Freund gleichzutun, bin ich machtlos.“
    Ja, der leicht zu beeinflussende Stabsoffizier hatte eine deutliche Meinung. Er schauderte bei der Erinnerung an das Bild in der kleinen Gefängniszelle, aber er sagte nichts.
    Stattdessen kam eine erneute Ablenkung, und das Thema Jasko war erledigt. „Will ist fort.“
    „Habe ich gehört. Ich hätte mich gern von ihm verabschiedet und ihm gedankt. So wie ich dir heute gedankt habe.“
    „Ich hätte ihm so gerne geholfen, als du da gelegen hast und fast verblutet bist, aber Commodore Yon hat mich nicht gelassen. Alle haben mich nicht gelassen. Der Staatsschutz…“
    „Du hast genug getan. Ohne dich wären William und Leutnant Auberg zu spät gekommen“, beschwichtigte Belian ihn und wurde mit offener Dankbarkeit belohnt. Mehr als alles andere im Universum wünschte Francis Garther sich Seelenfrieden.
    „Ich träume schlecht.“
    „Das geht uns allen so. Es wird weggehen.“
    „Du verstehst nicht. Ich habe von Will geträumt. Captain Bell hat dem Commodore einmal in der Messe vorgeworfen, Will wäre noch nicht wieder soweit gewesen. Mein Bruder … ist kein guter Verlierer.“ Vielleicht hatte das Wort ‚Mensch’ heißen sollen. „Er hat die Diskussion angefangen, weil die Island für kurze Zeit sein Schiff war. Stephen kann es nicht ertragen, seitdem nur Stabsoffizier zu sein. Er hat Will schlecht gemacht, genauso wie er dich schlecht macht. Stell dir vor, er hat mir am Abend nach dem Hoftag auf der Vietnam an den Kopf geworfen, ich hätte mich in Gefahr gebracht, bloß um einen nutzlosen Crewman zu retten, der laut dem Willen des Admirals sowieso nie befördert werden soll…“
    „Was hat Captain Bell über William gesagt, Francis?“ Eine eiskalte Klaue presste Belians Herz zusammen. Wenn der Kommandant der Vietnam einem Commodore Yon Vorwürfe machte, dann war er kein Freund des terranischen Oberkommandierenden. Das machte sein Urteil womöglich wertvoll. Außerdem verging Leutnant Garther vor Sorge. Genauso wie Julien Niven. Wenn dies einen triftigen Grund hatte, wollte Belian diesen auch erfahren. Und zwar sofort!
    „Captain Bell hat gesagt, Will wäre nicht soweit. Er hätte den Kopf nicht frei, um Entscheidungen zu treffen. Es sei Wahnsinn gewesen, ihm so kurz nach unserer Rettung und ohne fachpsychologische Betreuung in Sol ein Schiffanzuvertrauen, zumal er noch nie ein

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