Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
Vom Netzwerk:
Richtung Sol fliegen, obwohl auch er in Orion stationiert war. Wega liegt auf einer zweidimensionalen Karte betrachtet nordwestlich von Sol. Kurzum ist die Frage, ob wir alle Orion ansteuern oder alle nach Sol dirigiert werden…“
    Francis Garther war jetzt vollends in Fahrt. Belian ließ ihn reden und versuchte, sich des Gedankens zu erwehren, dass der Abschied trotzdem viel zu früh kam. So sehr ein Teil von ihm auch den Schlussstrich unter seine Vergangenheit ziehen wollte, die Nennung des konkreten Trennungsmoments war trotzdem brutal.
    ‚Du wusstest, dass es so kommen würde. Reg dich jetzt bloß nicht auf!’, schalt er sich selbst, aber dennoch half es nichts.
    „… bei Kristian, Etienne?“
    Hastig blickte Belian auf. „Wie bitte?“
    Garther zeigte ein Lächeln, das nicht ehrlich gemeint war. „Ich habe gesagt, dass ich lieber aufhören sollte, dir Sachen zu erzählen, die dich nicht interessieren. Kristian wollte jedoch alles darüber hören, weshalb ich gerade den Fehler gemacht habe, das Ganze noch einmal zu berichten. Und dann habe ich dich gefragt, ob du schon bei ihm gewesen bist. Julien sagte mir schließlich, dass du seit vorgestern wieder aufstehen darfst, und Kristian hat immer noch sein altes Zimmer hier auf der Krankenstation.“
    „Nein“, wiegelte Belian ab. „Ich war noch nicht bei ihm. Ich bin mir auch nicht sicher, ob er es überhaupt will.“ Nur kurz überlegte er, ob er Garther trauen konnte oder nicht. Dann tat er es einfach. Schließlich war es kein Staatsgeheimnis, was er über Jasko dachte. Sollte dieser ruhig davon erfahren. „Kristian ist mir fremd geworden, Francis. Denk an das formelle Essen in der Offiziersmesse. Er wirkte so verbissen und in sich gekehrt. Irgendwie…“
    „… gekünstelt. Das ist es, was du sagen willst. Alles ist bei ihm irgendwie aufgesetzt. Ist mir auch schon aufgefallen. Ich komme auch nicht mehr wirklich an ihn ran, aber wir sind nie die besten Freunde gewesen. Von allen habe ich mich immer am besten mit Julien verstanden. Als wir damals auf Gut Auvergne waren…“ Das klang fast wie ein wehmütiger Nachruf. „… haben Jeffrey und Will immer zusammengesteckt. Andi und Kristian waren die zweite Gruppe, und dann blieben halt noch Julien und ich übrig. Er war ja auch schon da, als ich von der Akademie kam und bei Commodore Leal anfing. Jeffrey war ein Commander und daher unter normalen Umständen viel höhergestellt als ein Leutnant. Außerdem war er der Stabschef. Nach Grenne hat sich das natürlich geändert, aber unter Commodore Leals Kommando hatte ich viel mehr mit Julien zu tun als mit unserem gemeinsamen Vorgesetzten.“ Garther schüttelte sich leicht, als wolle er die Erinnerung loswerden. „Halt ihn dir warm, Etienne.“
    „Wie bitte?“ Was sollte diese Redewendung schon wieder? „Wen? Was soll das heißen? Warmhalten kann man doch höchstens eine Mahlzeit!“
    „Nichts. Ich meine nur Julien. Du solltest ihm nicht wehtun.“
    „Wehtun?“
    Garther verdrehte genervt die Augen. „Ihn nicht verletzen! Er ist sehr sensibel.“
    „Ich weiß, was der Begriff bedeutet, und mir ist ebenfalls klar, dass Julien empfindsam ist!“ Nun wurde auch Belian zornig. „Hört doch endlich auf, alle in Rätseln zu sprechen! Wie könnte ich Julien verletzen? Es liegt mir doch fern, das zu tun! Das ist das Allerletzte, was ich will!“
    „Dann ist ja gut. Reden wir nicht mehr davon. Besuch einfach mal Kristian, wenn dir danach ist.“
    „Wegen Julien?“ Belian bemühte sich um Zurückhaltung. Am liebsten hätte er Garther angebrüllt.
    „Nein. Wegen Kristian. Du sollst ihn um seiner selbst willen besuchen. So wie ich es auch getan habe. Julien meidet ihn aus irgendeinem Grund, und das ist falsch. Nur seit Andi auch auf die Vietnam versetzt wurde, ist Kristian einsam. Er trainiert wie ein Wahnsinniger, obwohl es ihn nur verbittert macht und nichts ändern wird. Ich weiß, wie es läuft. Er will unbedingt wieder zurück in den Schiffsdienst, weil Andi ihn damit angesteckt hat, aber das Beste, was man ihm in Sol bieten wird, ist eine Verwaltungsposition. Du hast dich doch früher so gut mit ihm verstanden. Mach ihm klar, dass das nichts für ihn wäre. Er sollte lieber Juliens Weg gehen und die Navy verlassen. Commander Wahiri hat ihm das auch schon nahegelegt, aber Kristian wollte natürlich nichts davon hören. Er ist wie ausgewechselt und besessen von…“
    ‚Terra ist auch nicht anders als Nouvelle Espérance! Kristian ist nicht gesund,

Weitere Kostenlose Bücher