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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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konnten alle drei Kapseln gerade noch rechtzeitig bergen. Die vier anderen Leutnants haben gleichfalls überlebt, auch wenn Commander Abraham leider Gottes…“ Francis Garthers Bruder rang um die Beherrschung. „Die Schweine, die dafür verantwortlich sind, werden sterben. Jeder Einzelne, und wenn er auch nur dabei war! Einen Kriegsgefangenen zu exekutieren…“
    ‚Das war auch das, was deine Seite damals in Grenne gemacht hat’, dachte Belian traurig. Er wollte mit alldem nichts zu tun haben.
    „Es sind mindestens sechs Geiseln. Eher mehr. Die anderen waren wohl zu jung für die Vereidigung. Ich kann Ihnen fast alle Namen geben – zumindest von denjenigen, die den Eid schwören mussten.“ Ob er de Tourennes nicht erwähnen und schmoren lassen sollte? Nein, dagegen wehrte Belian sich doch. Der Landsmann hatte ihm im Hangar die Stange gehalten. Wenigstens das musste gewürdigt werden. Und dann waren da natürlich auch noch Jean Prévôts zwanzigjähriger verheirateter Bruder und der ängstliche junge Philippe Chirac de Montierre. Nein, ihnen durfte nichts geschehen sein! Sie mussten gefunden und gerettet werden!
    „Hören Sie mir mit diesem billigen, miesen…“ Das französische Schimpfwort aus Stephen Garthers Mund war Belian nicht geläufig. Es klang jedoch deftig und meinte den Herrscher von Alpha Centauri. „Jedenfalls wären die Namen der Geiseln sehr hilfreich. Sie werden natürlich nachher gesucht und von den Exekutionen ausgenommen. Das verspreche ich Ihnen.“
    Der Commander nahm die Lippe zwischen die Zähne und dachte nach. „Wenn die anderen nicht vereidigten Geiseln allerdings noch jünger gewesen sind als Sie, dann sehe ich momentan eher schwarz. Falls sie denn wirklich existieren, sind wir nicht auf sie gestoßen. Weder auf der eroberten Raumstation noch in den Rettungskapseln. Die neun Schiffe der feindlichen Flotte wurden bis auf eines vernichtet, wobei mehrere gar kein Rettungsgerät aussetzen konnten.“
    Der Mann zog die Schultern hoch.
    „Sie wussten, dass wir kamen, aber sie haben uns unterschätzt. Natürlich haben sie durch den Hinterhalt am Austrittspunkt drei von uns erwischt, aber als einer unserer Träger zusammen mit einem Kreuzer aus Wega durchkam und die noch kämpfenden ersten Einheiten unterstützte, haben sie verloren. Eine Korvette aus Sirius ist in den Zwischenraum verschwunden, aber sie wird beim Austritt in Holberg ihr blaues Wunder erleben, wenn unsere sichernde Nachhut sie zusammenschießt. Wahrscheinlich schlottern die Kerle genau wegen dieser Aussicht jetzt ein halbes Jahr lang vor Angst, und das geschieht ihnen nur recht!“
    Die Genugtuung des Terraners wich jäh der Trauer. „Sie hatten großes Glück, Monsieur. Wie viel Spaß am Töten muss man doch haben, wenn man solch eine entsetzliche Tat ersinnt? Als Sie, Francis und die anderen in den Kapseln waren, führten wir völlig unwissend in der Transitzone nach Holberg die Schlacht. Diese Hundesöhne hatten wohl Spaß an der Vorstellung, dass Sie sterben, ohne dass wir etwas davon ahnen. Keine Funksignale, nichts! Wir hatten die Dinger deshalb nicht einmal auf dem Radar!“
    Der Terraner schlug mit der Faust in die offene andere Hand.
    „Erst als ein gefangener Pilot die Nerven verlor und sich mit der Info etwas an sich Selbstverständliches wie sein Leben erkaufen wollte, sind wir hellhörig geworden und haben sofort alles an noch verfügbaren Ressourcen für die Suche eingesetzt. Verstehen Sie das mit der guten Behandlung dieser Mistkerle bitte nicht falsch, aber trotz des schändlichen Kriegsausbruchs vor drei Jahren achteten alle Seiten an sich nach wie vor die Genfer Konvention. Jedenfalls bis die anderen gestern angefangen haben, sie zu brechen. Es tut uns leid, die hiesigen Feinde nicht einfach draußen gelassen und ihnen im Gegenteil teils sogar noch Gelegenheit gegeben zu haben, sich uns zu ergeben, aber das Versäumnis wird sicherlich bald nachgeholt werden.“
    Eine sehr düstere Prophezeiung, die in eine geradezu sanfte Frage gipfelte: „Fühlen Sie sich denn in der Lage, die Männer, die Sie exekutieren wollten, unter den Gefangenen zu identifizieren? Francis ist außerstande, und die meisten anderen Geretteten genauso. Ich muss Sie das leider fragen, denn die Verantwortlichen sollen etwas Besseres kriegen als die Standardexekution!“
    Belian schauderte und wurde seines Zitterns kaum wieder Herr. Er wollte nicht an die bluttriefende Schleuse denken und nicht erneut fühlen, wie man ihn in das

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