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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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hätte?
    Seine Hände waren und blieben schmutzig und sein Gewissen befleckt. Wie sollte er sich jemals noch einmal selbst im Spiegel in die Augen schauen, ohne darin stets den Mörder zu erblicken? Er war gezeichnet!
    „Sie werden darüber hinwegkommen, Monsieur. Denken Sie einfach daran, dass es Notwehr war. Darüber hinaus haben Sie nur gemacht, was wir jetzt auch täten. Irgendwann werden Sie darüber sicherlich Befriedigung empfinden. Ich täte es jedenfalls, wenn man mir das alles angetan hätte.“
    Stephen Garther war wirklich taktlos.
    ‚Ich bin nicht Sie!’ Belian empfand großen Horror und wollte niemals froh sein, jemanden umgebracht zu haben!
    Vielleicht spürte der Commander die sich aufbauende Ablehnung, denn er stellte prompt etwas ganz anderes in den Raum hinein: „Leider gibt es momentan diplomatische Probleme mit Nouvelle Espérance. Ihre Regierung will nicht wirklich mit uns verhandeln. Sie wirft uns mit den alliierten Sternenverrätern in einen Topf, weil diese anscheinend nicht einmal davor zurückgeschreckt sind, zu behaupten, sie würden die Terranische Föderation vertreten. Deshalb sitzen die Überlebenden der Madagascar, die wegen der stattfindenden Schlacht noch nicht gleichfallsermordet werden konnten, nach wie vor auf der Planetenoberfläche fest. Genauso wie einige geflüchtete Söldner dieser Drecksallianz, die man uns nicht ausliefern will! Commodore Yon lässt anfragen, ob Sie nicht vielleicht eine Lösung wissen. Vielleicht könnten Sie auch die Verhandlungen…“
    „Ich bin siebzehn, Monsieur. Auf Nouvelle Espérance bekommt ein Angehöriger einer der großen Familien erst mit achtzehn nach seiner Hochzeit erste Rechte und ist erst mit 21 Jahren volljährig. Wenn ich etwas sage, wird niemand auf mich hören.“
    „Es wäre auch zu schön gewesen.“ Stephen Garther sah ihn schief an. „Wären Sie aber dennoch vielleicht bereit, Admiral Moores wenigstens zu beraten? Ihm zu erklären, wie die Dinge hier laufen? Unser Wissen über Ihren Heimatplaneten ist mehrere Hundert Jahre alt, weil Ihr König genau wie alle seine Vorgänger einen strikten Isolationskurs verfolgte. Der Monarch ist mit seiner Frau und seinen beiden Kindern bislang übrigens leider unauffindbar.“
    Jetzt zeigte der Terraner sich ratlos.
    „Das ist eines der Hauptprobleme bei den Verhandlungen. Man glaubt uns nicht, dass wir die guten Jungs sind, und verlangt die Rückkehr des Königs, weil nur er allein verhandeln dürfe. Nur wie können wir etwas rückgängig machen, an dem wir keinen Anteil haben? Wir würden ihn ja freilassen, aber wir haben ihn nicht! Sie sind sowieso heute Abend zum Essen auf Admiral Moores’ Flaggschiff, dem Träger Orion’s Fame eingeladen. Denken Sie bis dahin darüber nach, falls Sie sich dazu durchringen können. Es würde uns sehr helfen, diese Frage zu lösen. Wir wagen nämlich nicht, den Planeten anzufliegen, obwohl wir ein paar Ersatzteile, Sauerstoff und Verpflegung gebrauchen könnten. Für unsere Crews ist es sehr frustrierend, nach Jahren einen schönen Planeten vor der Nase zu haben, wo es all die schönen Dinge gäbe, die sie seit Monaten entbehren. Wir haben die Besatzer vertrieben, aber wir werden mit ihnen in einen Topf geworfen, ohne dass man uns zuhört. Uns ist es völlig egal, was Nouvelle Espérance bezüglich einer möglichen Mitgliedschaft in der Terranischen Föderation macht, aber etwas Dankbarkeit angesichts der Befreiung wäre schon angebracht. Wenigstens unsere eigenen Leute und die Gefangenen, was den Rest angeht kommen wir notfalls auch so klar. Wir wollen keinesfalls als Besatzer auftreten. Das haben schon andere getan.“
    Da er wieder in Harnisch geriet, beendete Stephen Garther seine Ausführung höchst leise:
    „Wie ich hörte, laufen die Reparaturen der Gefechtsschäden besonders auf der Orion’s Fame unter Hochdruck, damit das Schiff besser als neu aussieht, falls die Sieger von Grenne und der Held von Planet Nouvelle Espérance kommen. Es steht Ihnen natürlich völlig frei, ob Sie hingehen oder nicht, aber ich dachte, ich lasse Sie vorsichtshalber vorher wecken. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich Sie auch heute Abend begleiten. Sie brauchen leider jemanden, der für Sie übersetzt. Kaum einer unserer Leute versteht Französisch. In Orion spricht man ebenfalls Englisch, wenn auch aufgrund der Randlage mit einem grauenhaften Slang, und die Weganer sind noch schlimmer. Sie sprechen Spanisch! Allerdings können sie alle Englisch.

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