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Die neue Lustschule

Die neue Lustschule

Titel: Die neue Lustschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Maaz
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Beziehungsgeschehen eingebettet war.
    Zuverlässige Lustfähigkeit ist der sicherste und beste Weg zu einer guten Partnerschaft. Dagegen führen Lustbehinderungen zumeist zum Beziehungsfrust. Frauen erleben sich dann als vom Partner benutzt, missbraucht, werfen ihm vor,dass er viel zu oft wolle, und erdulden oder erleiden den sexuellen Kontakt mehr, als dass sie ihn genießen könnten. Bei guter Lustfähigkeit hingegen würde man immer bereit sein und Interesse an sexueller Aktivität als einer basalen Möglichkeit von Entspannung, Befriedigung und Versöhnung haben. Vorausgegangener Stress wäre dann kein Argument gegen Sex, dieser vielmehr das nahezu einfachste und geniale Mittel, Stress schnell und gut abbauen zu können. «Weil ich im Stress bin, habe ich keine Lust auf Sex» – dies weist auf die Wahrscheinlichkeit von Luststörungen hin. «Ich habe Lust auf Sex, weil ich im Stress bin» – dies macht die Chancen deutlich, Entspannung über sexuelles Lusterleben zu finden. Die Fähigkeit, unvermeidbare psychosoziale Belastungen nicht zum Anlass von neurotischer Grübelei werden zu lassen, sondern in ihrer Realität zu akzeptieren und gegebenenfalls zu verändern, was optimiert werden kann, ist eine ganz wichtige Voraussetzung für ein lustvolles Sexualleben. Darüber hinaus ist die energetische Entspannung via Sex beinahe ein Heilmittel, um aktuelle Belastungen zu mildern.
    Es gibt aber noch schwerwiegendere Gründe für die Behinderung des weiblichen Lusterlebens: Es ist die jahrtausendealte Unterdrückung der Frau, die Verbannung der lustfähigen «Lilith» aus der Schöpfungsgeschichte als Dämonin in die Einöde[ * ] – die Angst der narzisstisch gestörten Männer vor einer lustfähigen Frau, der sie sich angesichts ihrer Ängste, Selbstunsicherheit und Minderwertigkeitsgefühle nicht gewachsen fühlen, weshalb sie zur Ersatzlust der Macht über Frauen greifen. In dieser «Logik» muss dieFrau ein «minderwertiges» Objekt bleiben, das man benutzen und beherrschen kann, um sich selbst aufwerten zu können. Ich glaube, dass dies über die Jahrhunderte hinweg wesentlich dazu beigetragen hat, die weibliche Lustfähigkeit zu leugnen, zu vernachlässigen oder aktiv zu behindern. Sexuelle Lustfähigkeit bedeutet Selbstwert, Selbstsicherheit, Eigenständigkeit, Zufriedenheit – allesamt Eigenschaften eines gleichrangigen Lebens, das sich von Abwertung, Unterdrückung und Abhängigkeit emanzipiert hat.
    Neben der Tabuisierung oder Verdammung der weiblichen Lust gibt es in der orthodoxen Psychoanalyse einen unabgeschlossenen Streit darüber, ob ein vaginal ausgelöster Orgasmus reifer sei als ein klitoral stimulierter. Einen solchen Gegensatz aufzumachen oder Bewertungen vorzunehmen, halte ich für unsinnig; es steht im Widerspruch zur sexuellen Realität. Die Masturbation bedient sich vorwiegend der Klitoris, bei partnerschaftlichem Sex spielt der vaginale Kontakt eine große Rolle, weshalb aber die klitorale Selbst- oder Fremdstimulation nicht aufgegeben werden muss. Es gehört zur sexuellen Vielfalt, Abwechslung und Faszination, wenn verschiedene Wege zur Lust ausprobiert, gefunden und begangen werden können. Am Ende sind immer Qualität und Quantität des Lusterlebens der eigentliche Zweck und die Mittel dazu weniger wichtig. Die vaginale Lust hat einerseits mit dem Gefühl zu tun, aufnehmen zu können, ausgefüllt (erfüllt) zu werden, verbunden mit der psychischen Bestätigung, gewollt und begehrt zu sein. Andererseits handelt es sich um eine lokale Erregung durch Stimulation von besonders empfindlichen Vaginalregionen und durch Dehnung der Vaginal- und Beckenbodenmuskulatur. Deshalb sind stoßende und reibende Bewegungen in der Scheide – wie sie durch den erigierten Penis vollzogen werden können – zur Ladung und Entladung der Lust gut geeignet.
    Viele Männer quälen sich in der vermeintlichen Sorge um ihre Penisgröße. Die Durchschnittsmaße für die Länge des erigierten Penis werden mit 14,4 cm und für den Durchmesser mit 3,95 cm angegeben. Für die sexuelle Lust sind aber Größe und Dicke nicht der Maßstab, sondern das Zusammenspiel der männlichen und weiblichen Genitale. Ein kleinerer Penis kann in einer Vagina mit straffer Vaginal- und Beckenbodenmuskulatur gute Reibung erzeugen und erfahren, wogegen ein größerer Penis einer enger gebauten Frau Beschwerden machen kann, vor allem wenn die Scheide nicht besonders feucht wird. Ein zu langer Penis kann beim tieferen Eindringen das

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