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Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Titel: Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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ich konnte. Es war etwas so Drängendes in seiner Stimme, dass ich es nicht wagte, mich zu weigern, obwohl ich erschöpft war.
    In seiner Wohnung erklärte mir Auster das Wenige, was er über Quinn wusste, und dann beschrieb er den seltsamen Fall, in den er durch Zufall verwickelt worden war. Er lasse ihn nicht mehr los, sagte er, und er wolle meinen Rat hören, was er tun solle. Nachdem ich ihn zu Ende angehört hatte, ereiferte ich mich darüber, dass er Quinn mit solcher Gleichgültigkeit behandelt hatte. Ich machte ihm Vorwürfe, weil er an den Ereignissen nicht stärker teilgenommen hatte, weil er nichts unternommen hatte, um einem Mann zu helfen, der sich so offensichtlich in Schwierigkeiten befand.
    Auster schien sich meine Worte zu Herzen zu nehmen, ja, er sagte, eben deshalb habe er mich zu sich gebeten. Er habe sich schuldig gefühlt und müsse sein Gewissen erleichtern. Er sagte, ich sei der einzige Mensch, dem er trauen könne.
    Er hatte die letzten Monate damit verbracht, Quinn zu suchen, aber ohne Erfolg. Quinn lebte nicht mehr in seiner Wohnung, und alle Versuche, Virginia Stillman zu erreichen, waren fehlgeschlagen. Da schlug ich vor, die Stillman-Wohnung aufzusuchen. Irgendwie sagte mir mein Gefühl, dass Quinn zuletzt dort angelangt sein musste.
    Wir zogen unsere Mäntel an, gingen hinaus und nahmen ein Taxi zur East 69th Street. Der Schnee fiel seit einer Stunde, und die Straßen waren schon gefährlich glatt. Wir hatten keine Mühe, in das Gebäude zu kommen – wir schlüpften mit einem der Bewohner, der gerade heimkehrte, durch die Tür. Wir gingen hinauf und fanden die Tür zur früheren Stillman-Wohnung. Sie war unverschlossen. Wir traten vorsichtig ein und entdeckten eine Reihe kahler leerer Räume. In einem kleinen Zimmer ganz hinten, das makellos sauber war wie alle anderen, lag das rote Notizbuch auf dem Boden. Auster hob es auf, blätterte kurz darin und sagte, es sei Quinns. Dann gab er es mir und sagte, ich solle es behalten. Das Ganze habe ihn so sehr mitgenommen, dass er Angst davor habe, es selbst aufzubewahren. Ich sagte, ich wolle es verwahren, bis er bereit sei, es zu lesen, aber er schüttelte den Kopf und sagte, er wolle es nie wieder sehen. Dann verließen wir das Haus und gingen in den Schnee hinaus. Die Stadt war nun ganz weiß, und der Schnee fiel weiter, als wollte er nie mehr aufhören.
    Was Quinn betrifft, ist es mir unmöglich zu sagen, wo er jetzt ist. Ich habe das rote Notizbuch so gründlich studiert, wie ich nur konnte, und alle Ungenauigkeiten dieser Geschichte müssen mir zum Vorwurf gemacht werden. Es gab Augenblicke, in denen der Text schwer zu entziffern war, aber ich habe mein Bestes getan und mich aller Deutungen enthalten. Das rote Notizbuch ist natürlich nur die halbe Geschichte, wie jeder empfindsame Leser verstehen wird. Was Auster angeht, bin ich überzeugt, dass er sich in der ganzen Sache schlecht benommen hat. Wenn unsere Freundschaft zu Ende ist, so ist er selber schuld. Was mich betrifft, so bleiben meine Gedanken bei Quinn. Er wird immer bei mir sein. Und wohin immer er verschwunden sein mag, ich wünsche ihm Glück.

[zur Inhaltsübersicht]
    Schlagschatten
    Z unächst ist Blue da. Später kommt White und dann Black, und vor dem Anfang kommt Brown. Brown arbeitete ihn ein, Brown brachte ihm die Kniffe bei, und als Brown alt wurde, übernahm Blue das Geschäft. So beginnt es. Der Ort ist New York, die Zeit ist die Gegenwart, und weder das eine noch das andere wird sich jemals ändern. Blue geht jeden Tag in sein Büro, sitzt an seinem Schreibtisch und wartet darauf, dass etwas geschieht. Lange tut sich nichts, und dann kommt ein Mann namens White zur Tür herein, und so fängt es an.
    Der Fall scheint eher einfach zu sein. White will, dass Blue einem Mann namens Black folgt und ihn so lange wie nötig im Auge behält. Während er für Brown arbeitete, wurde Blue für viele Beschattungen eingesetzt, und diese scheint nicht anders, vielleicht sogar leichter zu sein als die meisten.
    Blue braucht den Auftrag, und deshalb hört er White zu und stellt nicht viele Fragen. Er vermutet, dass es sich um eine Ehegeschichte handelt und White ein eifersüchtiger Ehemann ist. White lässt sich auf keine Erklärungen ein. Er will einen wöchentlichen Bericht, an das und das Postfach adressiert, in doppelter Ausfertigung auf Seiten getippt, die soundso lang und soundso breit sind. Ein Scheck wird Blue jede Woche mit der Post zugeschickt werden. White sagt Blue, wo

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