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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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wenn man es herausschöpfte und eine Weile abkühlen ließ. Sie peitschte einen Zweig durch die Geister, um sie zu vertreiben, aß dann zwei Knollen, trank, rollte sich zum Schlaf zusammen, gleichgültig gegenüber möglichen Gefahren, da sie in ihrem tiefsten Innern davon überzeugt war, daß sie, ganz gleich, was geschah, überleben und das Ei erreichen würde.
    Als das Morgengrauen den Nebel erhellte, erwachte sie von der Berührung herunterbaumelnder Tentakel - ein Geist machte sich bereit, sie aufzusaugen. Vor Abscheu schreiend, wühlte sie einen Arm durch seinen Trugbild-Körper, was ihn auseinandersplittern und die kleinen Teile die Flucht ergreifen ließ. Sie schöpfte Wasser aus der Quelle, ließ es abkühlen, ohne den Schwärm kleiner, dau-mennagel-großer Geister aus den Augen zu lassen, warf dann eine Knolle in das heiße Wasser und kochte sie darin.
    Diesen ganzen Tag hindurch blieb sie in Bewegung, rannte in weiten, federnden Schritten, so lange sie konnte, ging, wenn sie zu müde war, um schneller auszuschreiten. Sie behielt ihre Gedanken auf das Ei konzentriert, das brennende Ei, und spürte, sooft sie einen Fuß vor den anderen setzte, Kraft aus der Erde zu sich heraufprickeln. Ab und zu meinte sie, Rihon würde neben ihr herlaufen, im Nebel verborgen, und sie konnte den Strom von Kraft und Rückhalt von ihm heran wehen fühlen.
    Als die Sonne untergegangen und der Nebel dunkler war und sich um sie herum zusammenzog, spürte sie ein Wasserloch auf und machte halt. Über ihr schwärmten die Geister, verschmolzen miteinander und schwebten verstohlen näher, als sie umherging, und ihre Ranken streckten sich tastend nach ihr aus. Sie duckte sich, fuhr herum, raffte die Hände voller Kies und zerschmetterte sie damit. Sie waren hartnäckiger als zuvor und bildeten sich schnell wieder neu, sobald die Steine sie auseinandergetrieben hatten. Roha schöpfte Wasser, ließ es abkühlen, säuberte eine Knolle von der verkrusteten Erdschicht, zog sich dann unter einen flachen, dornigen Busch zurück, der die Geister abwehren und es ihr ermöglichen würde, in Ruhe zu essen. Obwohl sie nicht mehr zusammenschmelzen und sie als großes Ganzes erreichen konnten, drangen sie als kleine Knötchen durch die verfilzten Dornen und saugten winzige Schlucke Energie aus ihr heraus, bis ihr ganzer Körper kribbelte und sie sich von einer Trägheit erfüllt fühlte, die sie beinahe unter dem Busch hervorlockte - aber dann rührte sich der Hunger in ihr. Sie zog sich tiefer unter den Busch zurück, biß ärgerlich in das sehnige gelbe Knollenfleisch, bewegte sich ständig, klatschte gegen Gesicht und Hals und streifte Hände und Arme immer wieder durch das Gestrüpp, wobei sie sich Kratzer zuzog, die brannten und juckten, sooft sie sich rührte, aber wenigstens konnte sie auf diese Art und Weise hoffen, sich die Geister vom Leib zu halten.
    Bevor sie zu schlafen versuchte, trank sie noch etwas und türmte Haufen kleiner Steine rings um den Busch herum auf. Zwischen Fetzen unruhigen Schlafs trieb sie die Geister mit Steinbombardements zurück, doch sie kehrten immer wieder zurück und saugten noch mehr Kraft aus ihr heraus.
    Sobald Licht durch den Nebel kroch, das diffuse, schattenlose Licht des frühen Morgens, brach sie wieder auf. Nachdem sie einige weitere Steine auf die Schwebenden Geister geworfen hatte, eilte sie weiter auf das Dämonen-Ei zu, eine kurze, voller Schmerzen von dem Dornenbusch abgebrochene Rute in der Hand, die sie benutzte, um die Geister abzuwehren, die sie heftig durch sie hindurchpeitschte, wenn sie nahe genug herankamen, so daß sie sie erreichen konnte.
    Noch vor dem Mittag war sie der Erschöpfung nahe und zweifelte daran, das Ei jemals erreichen zu können, aber dann erinnerte sie sich immer wieder an den Traum, an das reinigende Feuer. Schwerfällig schleppte sie sich weiter, die Dornenrute krallte sich an ihrem Bein fest, und sie war zu müde, um noch irgendwelchen Schmerz wahrzunehmen. Deshalb wurde sie auch unaufmerksam und achtete nicht mehr darauf, wo sie die Füße hinsetzte.
    Gestein brach unter ihr. Aus ihrer Lethargie aufgeschreckt, schnellte sie sich zur Seite, riß sich die Haut auf, und die Luft wurde aus ihren Lungen gedroschen, als sie zu Boden krachte. Benommen hob sie die Arme und wehrte die Geister ab.
    Ihr Blick wurde starr. Die Geister hielten sich zurück, mieden den Dampf, der von der verborgenen Quelle aufstieg, die sie der Luft geöffnet hatte. „Ihr mögt also keine Hitze

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