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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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erwachte. Im Nebel kauerten die Amar beieinander. Sie konnten sie und Drij herumgehen sehen - munter. Sie zog das Messer aus der Scheide an seiner Seite, zögerte einen Sekundenbruchteil lang, zog dann das Gewehr von seiner Schulter und hängte es sich achselzuckend über die eigene. Sie wußte, daß die Amar sie beobachteten, wurde ein wenig nervös, als sie sich mit dem Messer den Gefangenen näherte, ging jedoch weiter auf die angebundenen Eingeborenen zu.
    Sie kam nur knapp drei Schritte weit, dann brachen kleine Gestalten aus dem Nebel hervor und stürmten auf sie zu.
    Sie fuhr herum, sammelte Licht zwischen ihren Händen und schleuderte es ihnen entgegen, dann hetzte sie zu den Gefangenen.
    „Roha!” kreischte Drij. „Tenda-si! Tenda!”
    ROHA
    Der Blitz direkt vor ihr. Roha spürte ein Kribbeln, aber da war kein Schmerz, nur dieses blendende Licht, das in ihre Augen stach. Sie blinzelte, sah nichts außer der Flammensäule mit den darin eingewobenen schwarzen Flecken. Als sich ihre Sicht wieder klärte, kniete die Feuerhaar-Dämonin neben Daal, ein Messer an seiner Kehle. Jammernd, wobei ihre Krallen herausfuhren, ging Roha auf sie zu und hielt dann inne, als die Nafa vor sie trat.
    „Roha”, sagte die Nafa leise, die Hände ausgestreckt, leer.
    Die tiefe Stimme dröhnte in ihr - Roha wich zurück. „Dämonin!”
    rief sie verzweifelt. „Geh beiseite!” Sie riß das Messer aus ihrem Gürtel und hob es drohend.
    ALEYTYS
    „Sag ihr, sie soll aufhören.” Aleytys zuckte zusammen, als der Übersetzer, die Sprachengabe, diese andere Facette ihrer Talente, in Aktion trat und die unerträglichen Kopfschmerzen hervorrief, die diese Tätigkeit stets begleiteten. Ihr Gesicht verkrampfte und entspannte sich wieder, als die schlimmsten Schmerzen versickerten. „Ich will ihr nicht weh tun, aber ich lasse nicht zu, daß sie mich oder die anderen tötet.”
    Drij nickte. Der Wortwechsel dauerte an. Aleytys schnitt den Gefangenen los. Sie klopfte ihm auf die Schulter, zeigte zum Nebel.
    „Geh!” flüsterte sie und versetzte ihm einen leichten Stoß. Er begriff und rannte davon.
    ROHA
    Roha beobachtete, wie Daal zu Churr und den anderen eilte. Sie sah zu den schlafenden Dämonen hinüber. „Sie müssen sterben!” schrie sie. „Sie müssen sterben, Nafa. Für das, was sie getan haben, müssen sie sterben. Sie haben Rihon getötet. Er ist tot.”
    „Ahhh.” Die Nafa ergriff ihre Hand. Roha versuchte sich loszureißen, aber die langen, schlanken Finger der Dämonin waren viel zu stark für sie. „Das wußte ich nicht, Roha”, flüsterte die Dämonin. „Es gibt keine Worte dafür. Wenn ich die Dinge ändern könnte, ich würde es tun.”
    Roha preßte ihr Messer an die Brust, bezog aus der Kühle des Steins ein wenig Beruhigung. „Warum versuchst du, uns aufzuhalten?”
    Die Nafa nickte zu der Feuerhaarigen hinüber, die damit beschäftigt war, die anderen Gefangenen loszuschneiden. „Würde es an mir liegen, ich würde es nicht versuchen. Sie sagt, sie braucht sie und will nicht zulassen, daß ihr sie tötet. Ich sage dir dies, junge Roha, packt die Männer, wenn sie gehen. Du und deine Leute, ihr könnt das leicht genug schaffen. Sie wird dir und deinen Gefährten nichts antun, wenn ihr sie nicht dazu zwingt.”
    Ein dritter und ein vierter Amar tauchten in den Nebeln unter. Nur ein Gefangener war noch zu befreien. Roha beobachtete die Feuerhaarige, wie sie geschmeidig zu ihm huschte, sich bückte und seine Fesseln zerschnitt. „Sie ist eine Dämonin mit großer Macht.”
    „Aber eine euch wohlgesinnte. Als ihr die Wachen getötet habt, wußte sie das im gleichen Moment. Und sie wußte auch, wie viele von euch hinter uns herjagten. Sie sieht durch den Nebel, wie ein Amar durch klares Wasser sehen kann. Sie hätte die Himmelsdämonin warnen können, aber sie hat es nicht getan. Sie tut diesen Männern gegenüber so, als hätten sie sie gefangen. Wenn sie dort ist, wo sie sein möchte, und hat, was sie haben möchte, dann werden diese Himmelsdämonen, diejenigen, die ihr nicht getötet habt, Roha - sie werden plötzlich feststellen, daß sie die Gefangenen sind, nicht die Wächter.” Die Nafa hörte auf zu reden, schaute sich um und sah, daß Churr und die anderen sie beobachteten. „Schick deine Leute jetzt weg. Da, sieh - der letzte eurer Brüder ist frei. Sag deinen Leuten, sie sollen sich in den Nebel zurückziehen und abwarten. Schlaft. Eßt.
    Sammelt Kraft. Morgen könnte ihr wieder angreifen, die

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