Die Nirgendwojagd
Nachzügler einen nach dem anderen erledigen. Roha, hörst du mir zu?”
Roha nickte. Sie zog ihre Hand los und eilte zu Churr. „Die Dämonin wird uns verbrennen, wenn wir die Schlafenden anrühren”, keuchte sie. Und sie bezog Kraft aus ihm, ein schwaches Rieseln, das Angst mit sich führte, eine übermächtige Erinnerung an das, was sie verloren hatte, einen verschwundenen Teil ihrer selbst. Sie blickte die Nafa an, dann das Feuerhaar. Das bleiche Gesicht kam zu ihr zu ihr zu ihr, Kraft strömte aus ihr, Beruhigung, die sie nicht wollte, nicht annehmen wollte, die sie von sich zu schieben versuchte …
aber sie war nicht stark genug … und die Kraft streichelte sie und wollte nicht versiegen: Mit einem qualvollen Schrei fuhr Roha herum und rannte von diesem schrecklichen Ort weg, in Nebel und Dunkelheit hinein, die sicherer und viel vertrauter schienen. Churr spuckte aus, zischte den anderen Amar einen leisen Befehl zu und lief dann hinter ihr her. Sie folgten, froh, diesen dämonenverfluchten Ort verlassen zu können.
ALEYTYS
Aleytys starrte in den Nebel. Das winzige Amar-Mädchen erinnerte sie zu sehr daran, wie sie vor ein paar Jahren selbst gewesen war beide waren sie gezwungen worden, mit Leuten und Dingen umzugehen, die zu verstehen sie keine Möglichkeit hatten. Sie warf das Gewehr beiseite und wandte sich an Drij. „Danke. Hier.” Sie hielt ihr das Messer hin. „Versteck das griffbereit.”
Drij schüttelte sich und faltete die Hände hinter ihrem Rücken.
„Ich könnte es nie benutzen.”
„Du läßt andere das Töten für dich besorgen und erfreust dich an den Leichen. Wo ist der Unterschied?”
„Nirgends.” Drij zuckte mit den Schultern. „Aber ich werde …
kann … dieses Ding gegen niemanden benutzen.”
Aleytys schaute auf die Klinge hinunter, schüttelte den Kopf und warf sie dann zwischen die vereinzelten Seilstücke. „Auch gut, nehme ich an. Mit dem Mädchen hast du deine Sache gut gemacht.”
Drij seufzte. „Ich wollte sie bloß dazu bringen, wegzugehen und uns allein zu lassen.”
„Egal, du hast es geschafft. Ich habe einen Mordshunger könnte einen Stiefel roh verspeisen. In einem dieser Behälter sind sechs Konservendosen mit Eintopf. Habe den ganzen Tag den Kopf darauf liegen gehabt. Zuerst eine heiße Mahlzeit, dann werden wir ein bißchen schlafen. Wir haben es nötig - morgen kriegen wir es mit Quale zu tun.” Sie lächelte verschmitzt. „Der wird den Erzvater aller Kater haben. Und da er es sich zur Gewohnheit gemacht hat, sich an deinem Gesicht aufzuheitern, werde ich zusehen, daß ich ihn auf andere Gedanken bringen kann. Will nicht, daß er bei mir auch auf solche dummen Gedanken kommt.
Denke nicht daran, mir ein kaputtes Gesicht gefallen zu lassen.”
Sie zog sich auf das hohe Chassis des Transporters und streckte Drij die Hand entgegen.
Am Morgen überraschte Quae sie erneut. Die Explosion, die sie erwartet hatte, erfolgte nicht. Er trat gegen die Seilstücke, marschierte dann zielstrebig am Rand der Lichtung entlang, durchsuchte die Kleider der Tik-Leichen und warf ihre Waffen auf den Transporter.
Bei den beiden Frauen hielt er an, wandte ihnen den Rücken zu und beobachtete, wie die Männer wacklig auf die Füße kamen. „Werft ein paar von den Essensbehältern herunter”, befahl er unvermittelt und stapfte davon - Aleytys und Drij starrten sich fassungslos an.
Nach einem Frühstück mit wärmendem Eintopf und reichlich Cha stellten sich die noch lebenden zehn Aasfresser in einer Reihe auf. Sie wirkten wachsamer und niederträchtiger als je zuvor. Quale stand an der Deichsel und betrachtete sie nachdenklich. Aleytys fühlte seinen Zorn ansteigen, dann die Kälte eines Hintergedankens hervortreten, sah, daß er gar nicht erst vorhatte, eine Weigerung zu riskieren, indem er einigen seinen Männer befahl, den Transporter zu ziehen. Er beherrschte sie noch immer, aber in ihrer gegenwärtigen Gereiztheit bedurfte es nur eines Funkens, um sie gegen ihn zu vereinigen. Er starrte auf die Deichsel hinunter, hob sie an, zog daran, um die notwendige Kraft abzuschätzen, die es erforderte, den Transporter zu bewegen. Mit einem zufriedenen Grunzen ließ er die Deichsel fallen und sah auf. „Ihr Frauen. Kommt her und spannt euch ein.”
Sie setzten sich in Bewegung und folgten ihm, als er in den heller werdenden Nebel vordrang. Die Sonne war aufgegangen, ein grünlicher Fleck tief am östlichen Himmel. Eine frische Brise peitschte den Nebel; das
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