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Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler

Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler

Titel: Die Nomadengott-Saga 03 - Die Weltenbaumler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Scherm
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zu kaufen«, schlug Barsil vor. »Unsere Wertsachen können die Taucher bergen.«
    »Ich hänge aber an unserem Schiff!« Zerberuh wollte als Kapitän die Gublas Stolz auf keinen Fall aufgeben.
    Uartu, der erfahrene Steuermann, meinte: »Das Wasser hier ist für Bergungsarbeiten viel zu kalt. Und das Ufer ist zu steil, um das Schiff hochzuziehen. Wir müssen uns damit abfinden, die Gublas Stolz ist verloren.«
    Raffim stöhnte. Er hasste ungeplante Investitionen. »Das frisst unseren ganzen bisherigen Gewinn auf!«
    »Lassen wir das Schiff als Almaks nasses Grab dort unten«, schlug Barsil vor. Von seinen Ängsten sagte er den anderen nichts.
    Stattdessen ging er nach der Zusammenkunft zu Sampo, dem Schamanen. »Ich brauche ein starkes Schutzamulett von dir. Ein sehr starkes!«, sagte er mit zitternder Stimme.
    »Wovor soll es dich denn schützen?«, fragte der Same.
    »Vor dem, der Almak umgebracht hat. Denn ich bin sicher, er will auch mich.«
     
    *
     
    Die Verhandlungen auf dem namenlosen Planeten blieben weiterhin ohne Ergebnis. Keine der beiden Parteien wich auch nur einen Fingerbreit von ihrer Position ab. Da im Großen nichts zu erreichen war, versuchte Metatron auf Nebensächlichkeiten auszuweichen, um vielleicht auf diese Weise einen Vorteil für sich zu erreichen.
    »Was macht ihr eigentlich mit den gefallenen Kriegern, die wir an der Himmelspforte abweisen?«
    »Walhall ist schon seit eurer Christianisierung der Sachsen total überfüllt, wir haben keine Kapazitäten mehr. Deshalb lassen wir grundsätzlich keine getauften oder beschnittenen Krieger ein. Monotheisten, ob mit Kreuz, Davidstern oder Halbmond, kommen uns nicht ins Haus, die schicken wir gleich weiter zum Heer der Finsternis «, antwortete Odin. Und nach einer kurzen Pause ergänzte er mit falschem Mitleid in der Stimme: »Da kommt am Tag der Apokalypse sicher einiges auf euch zu.«
    »Womit wir wieder beim Thema wären!«, rief Metatron. »Wie sieht es aus? Seid ihr nun bereit, euren Götterkampf zu vertagen?«
    »Jetzt will ich die Rache, nicht irgendwann!«
    Der Weltenschöpfer hatte genug von den Verhandlungsparteien gehört und befreite die Stimmen der anderen Gottheiten und Entitäten. Sofort begannen diese ihre gänzlich anderen Endzeitvorstellungen oder gar Endlosvorstellungen vorzutragen.
    Etablierte Götter, die Vertreter sogenannter Weltreligionen, wetteiferten mit Stammesgottheiten und Wesen, die es noch nicht einmal zu einem regionalen Kult gebracht hatten.
    »Warum würfelt ihr nicht?«, unterbrach die Stimme des Weltenschöpfers den Disput, und für einen kleinsten Bruchteil der Zeit herrschte Stille. Doch dann begann sofort wieder das Schreien, Kreischen, Brüllen, Schnattern, Zetern und Keifen. Das Ende der Diskussion um das Ende der Welt war noch lange nicht in Sicht.
     
    *
     
    »Meine Freunde machen sich bestimmt schon Sorgen um mich«, sagte Seshmosis. »Ich muss unbedingt wieder nach Keflavik.«
    »Es ist schön, wenn man jemanden hat, der sich um einen sorgt. Ich sorge mich auch immer um Brokk. Vor allem sorge ich mich, dass er etwas falsch macht.«
    Brokk brach in schallendes Gelächter aus.
    »Wer macht hier etwas falsch? Wer hat denn Thors Hammer mit viel zu kurzem Stiel geschmiedet? Wer hat ihn verpfuscht?«, giftete er.
    »Das lag einzig und allein an Loki. Er hat mich als Fliege ins Auge gestochen, da ist mir der Blasebalg vor Schreck aus der Hand gefallen. Ich konnte nichts dafür, das weißt du genau!«
    Seshmosis stellte seine Ohren auf Durchzug und löffelte stumm seine Suppe. Inzwischen kannte er die Zwergenbrüder und ihre endlosen Streitereien. So genial sie bei ihren Erfindungen waren, so kindisch waren sie im Alltagsleben. Seit Tagen stritten sie wegen der kleinsten Kleinigkeit, und ständig fanden sie ein neues Thema, sich zu zanken.
    Auf einmal stand Sindri vor Seshmosis und reichte ihm ein Fell. Dieser hatte gar nicht mitbekommen, dass die beiden nicht mehr stritten.
    »Ein Mantel aus Wolfspelz. Er wird dich wärmen wie kein zweiter«, sagte Sindri stolz.
    Bewundernd ließ Seshmosis seine Hand über das Fell gleiten. Es war unendlich weich und verströmte sogleich wohlige Wärme. Genau das Richtige für dieses kalte Land, dachte sich der Schreiber.
    »Lass dir helfen! Wir hüllen dich ein.«
    Die beiden Zwerge halfen Seshmosis in den Mantel. Er fühlte sich wunderbar an. Er passte wie angegossen. Er passte wie angewachsen. Er war angewachsen.
    Sindri zupfte heftig am Mantelrücken. Seshmosis schrie:

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