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Die Nonne und der Harem

Die Nonne und der Harem

Titel: Die Nonne und der Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. K. Bloemberg
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wir von Steinschleudern oder echten Waffen?«
    Rainiers bärentatzige Hand schlug auf den Kartentisch, dass es laut knallte. »Ihr Narr! Die Osmanen besitzen die fortschrittlichste Artillerie und sie ist sogar unserer überlegen. Ich kann Euch gerne ein Exemplar ihrer Kanonen zeigen, welches vor einigen Monaten erbeutet wurde.«
    Der Graf von Fontainevert schüttelte den Kopf. »Und wenn schon! Asbourt verfügt über die neuesten Festungswälle. Geometrische Perfektion aus Stein. Meterdicke Mauern, keine toten Winkel. Ihre Form ist wie ein Stachelstern im Fleisch der Ungläubigen und sie können nicht bezwungen werden.«
    »Das ist der Grund, warum die Stadt drei Wochen ausgehalten hat und nicht bereits am ersten Tag fiel«, kommentierte Kanzler Aldéric de Montcy trocken. Der Herzog nickte bestätigend. »Wir tun gut daran, die Osmanen nicht zu unterschätzen. Die Stärke ihres Belagerungsheeres ist uns überlegen. Doch mit einer ausgeklügelten Strategie, zusammen mit Asbourts Mannen und durch Eure Stärke«, er blickte die Anwesenden an, »werden wir die Ungläubigen in die Flucht schlagen.«
    Pharamond de Drientou sagte auf seine leise Art »Egal, was wir unternehmen, aber wir müssen schnell handeln.«
    »Ganz recht«, antwortete Herzog Honoré de Ravfleur und griff nach einem roten Kartenfähnchen mit einer runden Stellfläche aus Holz. Er schob es an die Stadt Asbourt heran. »Ihr werdet mit unserer Infanterie an die Stellungen der Osmanen, die sich vor der Stadt verschanzt haben und sicherlich bereits mit Mineuren versuchen, die Festungsmauern zu untergraben, heranrücken und ihnen die Freuden einer zweiten Front nahebringen.«
    Der Graf von Montia nahm als Antwort Haltung an und schlug seine Faust auf den Brustharnisch.
    Der Herzog und Feldmarschall nahm ein grünes Fähnchen von der Stelle auf der Karte, die ihr Lager markierte und schob es in einem weiten Bogen hinter die feindlichen Linien. Hart blickte er Graf Charles de Jousfeyrac an. »Generalleutnant, Ihr habt die schnellsten und besten Soldaten zu Pferde. Eurer Kavallerie übertrage ich die schwierigste Aufgabe - hinter die feindlichen Linien in einem wagemutigen Ritt zu gelangen und diese von Norden anzugreifen.« Ohne die Antwort Charles abzuwarten, nahm er einen blauen Wimpel und zog ihn an die östliche Seite des osmanischen Lagers heran. »Denn Ihr, Maximilien, werdet mit Eurer Kavallerie von Osten das Lager der Ungläubigen angreifen und gemeinsam werdet Ihr die Ungläubigen zertrümmern. Maximilien wird der Amboss sein und Ihr, Charles, seid der Hammer.«
    Maximiliens Augen zogen sich zusammen, während die anderen im Kriegsrat mit ihren Füßen unruhig scharrten. Es gefiel ihm überhaupt nicht, mit diesem verfluchten Bastard von Jousfeyrac zu kämpfen. Doch möglicherweise wurde ihm nun seine Rache auf dem Präsentierteller gereicht. Er bemühte sich, sein Gesicht ausdruckslos zu halten, doch auf seiner Seele ging ein diabolisches Lächeln auf.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte der Herzog, dem der Umschwung der Stimmung nicht entgangen war.
    Rainier de Ontceaux antwortete ebenso kantig, wie sein roter Bart aussah. »Sie sind aufgrund des jüngsten Streits verdammt noch mal nicht zuverlässig. Setzt keine Männer als entscheidenden Faktor ein, wenn ein Zwist zwischen ihnen ist.« Zustimmendes Brummen raunte durch den Raum, während Charles de Jousfeyrac und Maximilien schwiegen.
    »So ein Unsinn.« Unwirsch winkte der Herzog ab. »Es geht hier um höhere Interessen. Wir kämpfen schließlich gegen die Ungläubigen und ich bin sicher, als verantwortungsvolle Heerführer sind Charles und Maximilien über jeden Zweifel erhaben.« Um Zustimmung heischend blickte er seine beiden Generalleutnante an. Charles nickte. »Ich für meinen Teil werde den Plan wie befohlen ausführen. Meine Kavallerie wird in die Türken fegen wie die Franken die Mauern Jerusalems überrannt haben«, sagte er martialisch und spielte auf die fränkischen Panzerreiter an, die während des Ersten Kreuzzuges im Jahre 1099 Jerusalem erobert hatten.
    Maximiliens Seele lächelte weiterhin, doch sein Mund verzog sich zu einem anderen Lächeln, das jenes der Seele nicht wiederspiegelte. »Selbstverständlich bin ich mir meiner Verantwortung als Offizier des königlichen Heeres bewusst und werde meinen Pflichten nachkommen«, antwortete er glatt. Triumphierend blickte der Herzog Aldéric, Pharamond, Rainier und Heloïse an.
    Der ziegenähnliche Kinnbart von Aldéric de Montcy

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