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Die oder keine

Die oder keine

Titel: Die oder keine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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Lizzie Talbot. Jedenfalls hat er nicht bestritten, dass er mit der Martin geschlafen hatte, aber die Vaterschaft wollte er nicht anerkennen. Er hat sie als Schlampe beschimpft und behauptet, sie hätte auch mit anderen Männern Sex gehabt.
    Heather und er hatten eine heftige Auseinandersetzung, direkt vor Ivys Laden. Ich habe einiges davon mitbekommen, ja, alle in der Stadt haben es gehört!”
    Muriel stützte die Ellbogen auf den Tresen und fuhr genüsslich fort: „Dean besaß doch tatsächlich die Frechheit, sie zu fragen, ob sie ihn heiraten würde. Als Heather sich geweigert hat, hat er die Beherrschung verloren und gesagt, alles wäre ihre Schuld und wenn sie ihn nicht heiraten würde, wäre es aus zwischen ihnen. Sie hat zurückgeschrieen, dass es sowieso aus wäre. Dann hat sie ihm den Ring entgegengeschleudert und gesagt, sie würde den ersten anständigen Mann heiraten, der um ihre Hand anhält.”
    „Wirklich?” Jason gelang es nicht, seine Freude zu überspie len.
    „Freuen Sie sich nicht zu früh, Doc”, bemerkte sie trocken. „Sie war nur in ihrem Stolz verletzt. Es ist ein Jahr her, und seitdem ist sie nicht ein einziges Mal mit einem Mann ausgegangen, obwohl sie oft eingeladen wurde. Kein Mann wird ihr einen Heiratsantrag machen, wenn sie niemanden an sich ranlässt, stimmt’s? Sie wartet doch nur darauf, dass Dean wieder bei ihr auftaucht. Falls er es tut, dann wird sie sicherlich …” Sie zuckte resigniert die Schultern, als würde von vornherein feststehen, dass Heather ihrem verloren geglaubten Liebhaber sofort um den Hals fallen würde.
    Und Dean war ihr Liebhaber gewesen, das bezweifelte Jason nicht. Liebende Frauen ließen sich nur selten von altmodischen Moralvorstellungen leiten.
    Dennoch wurde er wütend bei der Vorstellung, dass Heather auf einen so gewissenlosen Sexprotz hereingefallen war. Sie war ein so zartes, sanftmütiges Geschöpf, so nett und liebevoll. Sie hatte etwas Besseres verdient.
    Und zwar mich, entschied er. Bescheidenheit hatte noch nie zu seinen Tugenden gezählt.
    „Was ist aus dem Mädchen geworden, das Ratchitt in Schwierigkeiten gebracht hat?”
    fragte er.
    „Oh, die ist nach Sydney gezogen. Angeblich hat sie das Baby wegmachen lassen.”
    „Glauben Sie, dass es von ihm war?”
    „Wer weiß das schon? Sie hat einen lockeren Lebenswandel geführt. Wenn das Kind von Dean war, dann war es sein erster Ausrutscher. Eigentlich komisch, denn im Lauf der Jahre hat er hier mit fast jeder Frau unter vierzig geknutscht, ob ledig oder verheiratet.”
    Jason zog die Augenbrauen hoch. „Das ist ein Rekord. Was ist denn an Dean dran, wenn ich fragen darf?”
    Muriel lachte. „Ich kann leider nicht aus Erfahrung sprechen, Doc, denn ich gehe auf die sechzig zu. Aber unser Dean ist ein hübscher Bursche, jawohl!”
    „Wie alt ist er?”
    „Oh, ich glaube, ein paar Jahre jünger als Sie, aber ein paar Jahre älter als Heather.”
    „Und wie alt ist Heather?”
    Sie richtete sich auf und sah ihn vorwurfsvoll an. „Was haben Sie eigentlich bei Ihren Hausbesuchen bei Ivy gemacht, Doc? Wenn es Ihnen mit dem Mädchen ernst ist, hätten Sie das längst wissen müssen. Sie ist zweiundzwanzig.”
    Jason runzelte die Stirn. Er hatte Heather älter geschätzt, denn sie wirkte sehr reif.
    Verdammt, mit zweiundzwanzig war sie ja fast noch ein Kind! Ein Mädchen, das sein ganzes Leben in einer Kleinstadt verbracht hatte. Ein unerfahrenes, unschuldiges junges Mädchen.
    Vielleicht ist sie doch nicht so unschuldig und unerfahren, überlegte er, als ihm einfiel, dass sie mit Dean Ratchitt verlobt gewesen war. Männer wie Ratchitt gaben sich nicht lange mit Mädchen ab, die ihnen nicht gaben, was sie wollten.
    „Glauben Sie, dass Ratchitt zurückkommt?”
    „Wer weiß? Wenn er hört, dass Ivy gestorben ist und Heather den Laden geerbt hat, ist es gut möglich.”
    Dass Heather das Geschä ft geerbt hatte, wäre seiner Meinung nach auch für den abgefeimtesten Schurken kein Grund gewesen, nach Hause zurückzukehren. Vermutlich hatten sie und ihre Tante von den Einkünften leben könne n, aber nur, weil sie keine Miete dafür zahlen mussten. Das Haus war noch kleiner und in einem schlechteren Zustand als die anderen, in denen man die vorderen Zimmer in Gewerberaum umgewandelt hatte, und kaum etwas wert.
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass es für Ratchitt ein Anreiz war, zu Heather zurückzukehren. Aber möglich war bei so einem Kerl alles.
    „Glauben Sie, Heather würde sich

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