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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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einfach abschlachten zu lassen.”
    Sie waren alle wieder in der Luft.
    Aber der einzige, der zum Erfolg kam, war Deep John, der Vagabund. Der alte Hobo hatte sich eine sehr kleine, sehr dünne Steinplatte ausgesucht, mit einer besonders scharfen Kante, die er zur Vorderkante seines Fahrzeuges machte. Anfangs benutzte er seine Schlagwaffe, einen faustgroßen Stein in einer Schlinge, wenn er die Giganten von hinten einholte. Er schlug ihnen damit auf die Stelle, an der sich ihr Hirn befinden mußte, aber gegen ihre Bullenhöcker am Hinterkopf war die Waffe wirkungslos. Daraufhin benutzte er die Steinplatte selbst als Waffe. Er stieß von hinten auf die Gegner herab und trennte ihnen mit der scharfen Vorderkante seiner Steinplatte glatt die Köpfe vom Rumpf. Die Köpfe fielen mit dumpfem Poltern zu Boden, und die anderen konnten auf diese Weise säuberlich die Feinde zählen, die ihr Mitstreiter getötet hatte.
    Aber die Riesen amüsierten sich nur darüber. Es schien ihnen gleichgültig, wie viele von ihnen auch geköpft wurden. Immer wieder stießen sie auf die Männer herab, kurvten und flitzten herum und benutzten die Steinplatten als Schilde, bis sie plötzlich eine günstige Gelegenheit entdeckten und die Männer mit ihren Speeren aufspießen konnten. Dabei lachten sie so grölend, daß der ganze Himmel zu dröhnen schien. Und sie lachten sogar noch lauter, wenn einer von ihnen durch einen Laserschuß durchlöchert wurde. Es schien der lustigste Kampf zu sein, den sie jemals erlebt hatten.
    Und es war auch wirklich komisch anzusehen, wenn einer von ihnen durch einen gut gezielten Schuß auseinandergefetzt und in riesigen, blutigen Klumpen zu Boden stürzte, und der Kopf, der meist von den anderen Teilen des Körpers abgetrennt worden war, landete immer mit besonders lautem Krachen auf dem Felsboden. Es hatte noch nie ein Volk gegeben, das solchen Spaß an einer blutigen Metzelei hatte wie die Laestrygoner.
    Nach einer Weile kam Matrose Bramble zurück zu den anderen. Ein Speer steckte in seiner Schulter, und er wirkte damit verwegen, fast heroisch.
    „Folgt mir, folgt mir!” brüllte er ihnen zu. „Es ist nicht gerade das beste, aber ich habe etwas Passendes gefunden.”
    Sie folgten ihm zu einer großen Felsplattform unter einer überhängenden Klippe, und alle überlebenden Männer landeten darauf. Die Plattform hatte ein brusthohe Balustrade, hinter der sie in Deckung gehen konnten, und alle hockten sie sich mit ihren Lasern dahinter nieder. Es waren allerdings nicht mehr sehr viele übrig, vielleicht sechs oder sieben, die anderen waren von den Riesen getötet worden. Wie viele von denen noch am Leben waren, wußte niemand. Die Männer hatten sie nie gezählt und kannten auch nicht alle von ihnen. Die Riesen sahen einander sehr ähnlich. Hier, hinter der Balustrade verschanzt, mußten die Riesen einzeln auf sie zukommen, und dabei boten sie gute Ziele für die Laser.
    Einer von ihnen stieß auf seiner Steinplatte auf sie herab und wurde von ihren Schüssen völlig zerfetzt. Die führerlose Steinplatte sauste torkelnd weiter und krachte dicht neben den Männern gegen den Fels. Die Männer wurden von einem Hagel von Steintrümmern überschüttet und ertranken förmlich im Blut des getöteten Riesen.
    Ein zweiter kam heruntergeschossen, ihm ging es nicht anders, dann ein dritter. Der vierte gelangte bis in ihre Deckung, sprang von seiner Steinplatte, spießte die Matrosen Burpy und Fracas mit einem einzigen Speerwurf auf, bevor er von Captain Puckett erledigt werden konnte. Die zerfetzte Leiche füllte einen guten Teil ihrer Deckung aus, und sie wateten knietief im Blut.
    Aber immer noch erklang das idiotische, ohrenbetäubende Lachen von Vetur und Fjall und vielen anderen Riesen, die noch immer durch die Luft sausten. Immer noch war die fröhliche laute Stimme Björns zu hören.
    „Kleine Kinder-Menschen, habt ihr schon jemals so einen Spaß erlebt? He, das ist doch wirklich fabelhaft, nicht wahr? Wir geben uns immer Mühe, unsere Gäste zu unterhalten.”
    Inzwischen waren mehrere Stunden verstrichen. Der Kampf war eigentlich schleppend verlaufen. Jedem Zuschlagen war langes Manövrieren vorausgegangen; alle waren ziemlich erschöpft.
    „Eine Stunde Pause”, dröhnte Björns laute Stimme vom Himmel. „Es ist Mittag. Kommt heraus, die Frauen bringen Wasser.”
    „Ist das ein Trick?” fragte Captain Puckett.
    „Nein. Tricks kennen sie nicht”, sagte Captain Roadstrum.
    Sie bestiegen ihre Steinplatten,

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