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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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Stunde tun sollen.”
    „Wie bin ich eigentlich hierhergekommen, Margaret?” fragte Roadstrum. „War ich nicht tot?”
    „Natürlich warst du tot. Und ich bin in der letzten Nacht zur Walküre geworden – die Frauen haben mir gezeigt, wie man so etwas macht –, und ich habe dich vom Schlachtfeld zurückgebracht. Ich habe mir dabei fast die Arme ausgerenkt.”
    „Aber wie kommt es, daß ich tot war und jetzt wieder lebe?” fragte Roadstrum.
    „Das verstehst du noch nicht, kleiner Roadstrum?” fragte Matrose Birdsong ihn. „He, das war doch wirklich ein Fest, was?”
    Kleiner Roadstrum? Von dem Matrosen Birdsong? Roadstrum war nicht klein. Er war ein Riese von einem Mann und mindestens einen Kopf größer als Birdsong.
    Aber nein, das stimmte nicht. Er reichte Birdsong nicht einmal mehr bis an den Nabel. Der Matrose Birdsong war zum Riesen geworden, genauso wie der Matrose Fairfeather.
    „Warum ist das ausgerechnet mit euch beiden geschehen und nicht mit Captain Roadstrum oder mir?” fragte Captain Puckett.
    „Der eine hat’s, der andere hat’s nicht”, sagte der Matrose Birdsong. „Ihr beiden, und auch die meisten anderen, müßt innere Hemmungen gehabt haben, als ihr in den Kampf gezogen seid. Ich hatte von Anfang an den Eindruck, daß ihr nicht so fröhlich und aus vollem Herzen dabei gewesen seid wie wir beide. Wenn ihr euch heute ohne jeden Rückhalt in den Kampf stürzt, könnt ihr es vielleicht auch schaffen.”
    „Aber wie kommt es dazu? Wo sind wir hier eigentlich?” fragte Roadstrum.
    „Wißt ihr das wirklich nicht? Wir sind hier natürlich in Walhalla. Hier kämpfen die Helden jeden Tag aufs neue bis zum Tod. Und jeden Morgen werden sie neu geboren, zu neuem Kampf, zu neuem Tod. Das ist doch ein herrlicher Spaß, oder nicht?”
    „Wird das nicht nach einer Weile etwas ermüdend, Björn?” fragte Roadstrum den Riesen unter den Riesen.
    „Eigentlich nicht. Du weißt doch, wie so etwas ist. Alles wird ein wenig schal, wenn man einige Jahrhunderte lang immer das gleiche tut. Aber dies ist besser als die meisten Unterhaltungen. Bleib bei uns! Du hast das Zeug zu einem gewaltigen Kämpfer.”
    „Wir müssen uns entscheiden, Captain Puckett”, sagte Roadstrum.
    „Wir wollen doch erst einmal sehen, ob wir überhaupt die Wahl haben”, sagte Puckett.
    Sie holten ihre Männer zusammen, mit der Ausnahme von Birdsong und Fairfeather, die bereits Riesen geworden waren und auf jeden Fall hierbleiben würden. Dann gingen sie zu ihren Raumschiffen, um nachzusehen, ob sie sich auf diesem Planeten überhaupt reparieren ließen und ob der Junge Hondstarfer überhaupt etwas von ihnen übriggelassen hatte.
    Nun, zumindest die Rümpfe der Hornissen waren noch vorhanden, aber ein großer Teil ihrer Innereien lag verstreut auf dem Boden.
    „Für das Zeug konnte ich keine Verwendung finden”, erklärte Hondstarfer, „also habe ich es einfach herausgerissen. Sie sind jetzt beide flugtüchtig, aber eine von ihnen wird bald wieder hinüber sein. Diese hier ist völlig in Ordnung und fliegt tadellos. Bei der anderen habe ich eine ganze Menge Fehler gemacht. Auf jeden Fall habt ihr jetzt mehr Platz darin, falls ihr sie noch verwenden wollt. Diese langen Dinger, die ich ausgebaut habe, nahmen eine Menge Platz weg.”
    „Das sind die Hauptantriebe”, sagte der Matrose Bonifazius entsetzt.
    „Na und? Jedenfalls sind beide Schiffe jetzt repariert”, sagte der Junge. „Aber wie gesagt, das eine wird bald wieder hinüber sein.”
    „Dann nichts wie los”, sagte Matrose Bonifazius. „Mann, Mann, ich habe die Nase voll von diesem Planeten, wo sie einen jeden Morgen bis zum Hals voll Bullen stopfen und dann den ganzen Tag herumhetzen und töten wie einen Bullen.”
    „Aber wie sollen wir denn von hier wegkommen?” fragte Roadstrum. „Wie sollen die Hornissen denn fliegen, ohne die Hauptantriebe?”
    „Oh, die fliegen schon”, sagte der Junge Hondstarfer. „Ich habe die schwerfälligen Dinger doch repariert. Hat mein Vater euch denn nicht gesagt, daß ich eine technische Ader habe?”
    „Wie ist es dir nur gelungen, so empfindliche Geräte mit nichts anderem als diesen sieben Steinhämmern zu reparieren?” fragte Puckett.
    „Das ist mir auch nicht gelungen. Ich hatte nur geglaubt, daß ich es damit schaffen könnte. Ich mußte mir das dort holen.”
    Sie hatten es bisher gar nicht bemerkt. Sie hatten es für einen Baum gehalten. Hondstarfer hatte ihre Hornissen nicht mit den sieben kleinen

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