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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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durch das Teleskop zu blicken, das direkt ins Innere des Planeten führte.
    „Das war knapp”, sagte er dann. „Beinahe wären mir die zwei entwischt.” Dann hob er Trochanter über seinen Kopf und warf ihn so hart auf den Rücken, daß dieser im Boden eine sieben Fuß lange Delle hinterließ.
    Die Männer blickten ihn erstaunt an. Trochanter war der beste Ringer, den man finden konnte. Aber Raumfahrer konnten es nicht zulassen, von einem Rummelringer besiegt zu werden. Einer von ihnen mußte den Kerl jetzt zu Boden werfen, und wenn dazu die ganze Besatzung der Reihe nach antreten mußte.
    „Wer ist der Größte?” schrie also Matrose Clamdigger.
    „Ich natürlich”, sagte der große Mann gelassen. „Einen Moment noch. Ich will nur rasch durch alle Teleskope blicken und nachsehen, ob alles richtig läuft. – Okay, Mann, dann also los.”
    Der große Mann warf Clamdigger so rasch zu Boden, daß es fast unheimlich war. Er war wirklich gut. Er kannte jeden Trick, und er war stärker als sie alle. Aber trotzdem verlangte es ihre Ehre, daß alle gegen ihn antraten.
    „Wer ist der Größte?” fragte der nächste von ihnen.
    „Ich natürlich”, antwortete er jedes Mal, und dann ging es los.
    Er warf einen nach dem anderen: Di Prima, Kolonymous, Bonifazius, Mundmark, und nach jedem der sehr kurzen Kämpfe lief er zu seinen Teleskopen, blickte hindurch und lauschte ein paar Sekunden an den Kopfhörern. Burpy, Fracas, Snow und Bramble waren innerhalb weniger Sekunden erledigt. Der Kampf mit Deep John, dem Hobo, war seltsam. Deep John hatte einen besonderen Griff, den „double caboose”, und wenn der andere ihn nicht mit dem „Little-Frisco Switch” erwidert hätte, wäre er wirklich besiegt worden. Crabgrass, Oldfellow, Lawrence, Humphrey, jeder fragte ihn, wer der Größte sei, und jeder bekam die passende Antwort und landete kurze Zeit später krachend auf dem Rücken.
    Der Kampf mit Margaret, der Houri, war der Höhepunkt, weil übernatürliche Elemente ins Spiel kamen. Sie verwandelte sich in eine Wildkatze und sprang ihm an die Kehle. Sie biß ihm sogar ein gutes Stück davon heraus. Aber er erledigte sie mit dem „Katzen-Schlag”. Und dennoch, selbst als sie wieder ihre Houri-Gestalt angenommen hatte, leckte sie sich noch immer gutes, warmes Blut von den Lippen. Seines, nicht ihres. Und sie sah überaus zufrieden aus.
    Eseldon, Septimus, Swinney, Ursley, er nahm sie einen nach dem anderen, genauso wie den Matrosen Threefountains. Und dann kam Captain Puckett an die Reihe. Es wurde ein harter, langer Kampf, der eine ganze Dreißig-Sekunden-Nacht dauerte, und alle bemerkten, daß während des harten, anstrengenden Kampfes die Sterne verblaßten und fast erloschen.
    „Das hätte leicht schiefgehen können”, sagte der große Mann, als Captain Puckett endlich bewußtlos am Boden lag. „Haben Sie etwas dagegen, Roadstrum, wenn ich für unseren Kampf meine Rundum-Telebrille aufsetze und auch meine drei Kopfhörer? Ich kann es mir einfach nicht leisten, die Dinge so lange aus den Augen zu lassen.”
    Er setzte die Geräte auf.
    „Setzen Sie auf, was Sie wollen”, sagte Captain Roadstrum.
    „Wer ist der Größte?”
    „Ich natürlich.”
    Roadstrum war genauso schnell wie kräftig. Er war stärker als der große Trochanter und der große Puckett und schneller als Crabgrass und Clamdigger. Und er kannte alle Griffe und Kniffe, die erlaubten so gut wie die verbotenen.
    Sie kämpften hart und verbissen. Die kurzen Tage und Nächte rasten vorbei, und Roadstrum begann allmählich, die Überhand zu gewinnen. Er konterte jeden Trick des anderen, bis er erkannte, daß der andere mit ihm Gedankenverbindung aufgenommen hatte.
    „Was will er eigentlich von mir?” sagte er im Selbstgespräch und nahm den großen Kerl in den Schwitzkasten.
    „Ich möchte, daß Sie mir einen Gefallen tun, Roadstrum”, hörte er die Gedanken des anderen. „Wenn Sie mir versprechen, mir einen kleinen Gefallen zu tun, lasse ich mich von Ihnen zu Boden werfen.”
    Und er umklammerte Roadstrums Genick.
    „Ich tue alles, um meinen Stolz und meine Ehre zu retten”, dachte Roadstrum in das Gehirn des anderen. „Also gut. Abgemacht. Lassen Sie sich werfen. Aber so, daß es richtig kracht.”
    „Okay”, dachte der große Mann in Roadstrums Gehirn zurück.
    Und er ließ sich so zu Boden werfen, daß es richtig krachte.
    Roadstrum war also der Sieger. Roadstrum war der Größte.
    „Geht jetzt und amüsiert euch, Leute”, sagte er zu

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