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Die Olchi-Detektive | Jagd auf die Gully-Gangster

Die Olchi-Detektive | Jagd auf die Gully-Gangster

Titel: Die Olchi-Detektive | Jagd auf die Gully-Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietl
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Polizist Henry war etwas verunsichert, nachdem er heute Morgen Ihre Bekanntschaft gemacht hat«, sagte Mister Arthur. Er grinste, als er sich an Henrys erschrockenes Gesicht erinnerte.
    »Cheesy sock!«, sagte Paddock. »Zuerst dachte ich ja, die Kamera gehörte der Kanalreinigung. Die gucken manchmal in unser Büro. Aber dann hab ich einen Blick nach oben geworfen und gesehen, dass es einer von Ihren Männern war.«
    »Kamera? Davon weiß ich gar nichts«, wunderte sich Mister Arthur. »Henry und seine Kollegen sollen die Kanäle kontrollieren. Ich will sicher sein, dass Firebomb Jacks Leute sich nicht da unten für die Parade in Stellung bringen.«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass diese Gauner uns Schwierigkeiten machen«, sagte Paddock. »Und die Lord Mayor’s Show ist natürlich eine gute Gelegenheit. Die würden dem Bürgermeister bestimmt gern die goldene Kutsche unterm Po wegklauen.«
    »Die gesamte Londoner Polizei ist bei der Parade im Einsatz«, erklärte Mister Arthur. »Der Schwachpunkt sind die Gullys. Die können wir nicht alle im Auge behalten.«
    »Dafür haben Sie ja mich«, entgegnete Paddock.
    Der Polizeichef nickte. »Ich bin schon gespannt, was Sie sich ausgedacht haben.«
    »Warten Sie nur ab!«, sagte Paddock. »Meine Leute und ich sind musty-good vorbereitet. Wenn wir Glück haben, geht uns sogar Firebomb Jack persönlich in die Falle.«
    »Ich wusste, dass ich mich auf Sie verlassen kann.« Zufrieden griff der Polizeichef nach seinem Whiskyglas, nahm einen großen Schluck und verzog gleich darauf das Gesicht. Er hatte das Spülwasser darin ganz vergessen.

    Einige Stunden später näherte sich am Nachthimmel ein sechsbeiniger Flugdrache der Stadt.
    »Krötig! Da unten ist schon London!«, rief das eine Olchi-Kind.
    »Ja, da ist der Buckelwal-Palast!«, freute sich das andere Olchi-Kind. »Den hat Mister Paddock uns letztes Mal gezeigt. London ist toll! Überall olchige Auspuffstinkerwolken!«
    Die Olchi-Familie hatte gemeinsam entschieden, dass die Olchi-Kinder Brauseweins Erfindung nach London bringen durften. Sie kannten Mister Paddock nämlich schon und hatten ihm schon einmal gegen Firebomb Jacks Bande geholfen. Olchi-Opa hatte diesmal darauf bestanden mitzukommen – wegen der alten Zeiten.
    »Vor vierhundert Jahren wollte der König von England alle Ratten in London vergiften lassen. Dem achthundertsiebenundzwanzigsten Rattenkind, das ich damals gerettet habe, hab ich ein Lied gedichtet:
    Muffelfurz und Läusemist!
    Schön, dass du am Leben bist!
    Fliegenschlamm und Sockenkloß!
    Jetzt geht der Spaß erst richtig los!«

    Olchi-Opa grölte laut und schräg. »Hab ich das schon erzählt?«
    »Schon hundert Mal!«, riefen die Olchi-Kinder. »Hier muss es irgendwo sein.« Professor Brausewein hatte ihnen ein Navigationsgerät mitgegeben, und es zeigte an, dass sie am Ziel waren. Feuerstuhl flog eine Schleife und setzte vor einer halb verfallenen Lagerhalle zur Landung an. Die Olchi-Kinder und Olchi-Opa sprangen von seinem Rücken.
    »Verpfützt!«, sagte das eine Olchi-Kind. »Der Eingang zum Gully-Büro sah aber letztes Mal anders aus!« Sie schoben das schwere Tor der Lagerhalle quietschend zur Seite. Drinnen lagen rostige Autoteile, leere Plastikkanister und alte Reifen.
    »Muffelfurzteufel! Fast wie zu Hause auf unserer Müllkippe«, freute sich Olchi-Opa.
    »Hello Olchi-Kids«, rief eine Stimme ganz hinten aus der dunklen Halle.
    Mit ihren krötig guten Augen erkannten die Olchi-Kinder einen Olchi, der Handstand machte.

    »Welcome back«, sagte der umgedrehte Olchi und kam auf seine Füße.
    »Dumpy!«, riefen die Olchi-Kinder. Sie liefen zu ihm und hoben ihn vor Freude über ihre Köpfe. »Dumpy ist Mister Paddocks Detektivgehilfe«, erzählten sie Olchi-Opa. »Er macht immer Handstand, wenn er sich entspinnen will!«
    »Entspinnen? Never! Entspannen!«, sagte Dumpy und lachte.
    Zusammen führten sie Feuerstuhl in die Lagerhalle. »Hier ist er sicher«, erklärte Dumpy. Auf dem Drachenrücken war eine große Kiste mit Seilen festgebunden, die Olchi-Kinder lösten die Knoten und hoben die Kiste herunter. Feuerstuhl schloss sofort die Augen und gab schon kurz darauf ein behagliches Grunzen von sich.
    »War ein langer Flug«, sagte Olchi-Opa.
    Dumpy und Olchi-Opa trugen die Kiste aus der Halle, und die Olchi-Kinder schoben das verrostete Tor zu.
    Dann lotste Dumpy sie in eine schmale Gasse, die Hazy Lane. Paddocks Gehilfe öffnete einen Gullydeckel, und sie stiegen hinein.

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