Die Olchis auf Geburtstagsreise (German Edition)
meinen Geburtstag feiern!“
„Deinen Geburtstag hast du doch gestern gehabt“, sagt das eine Olchi-Kind. „Hast du denn heute schon wieder?“
„Ich habe immer noch!“, sagt Olchi-Opa. „Ich hab tagelang Geburtstag. Solange wir unterwegs sind, hab ich Geburtstag.“
„Krötig!“, rufen die Olchi-Kinder. „Dann feiern wir heute mit den Ratten im Keller! Das Gespenst hat gesagt, da sind Ratten im Keller! Das wird bestimmt oberolchig!“
„Eine krätzige Idee. Gefällt mir gut!“, sagt Olchi-Opa und reibt sich vergnügt die Hände.
„Seht doch nur, was da kommt!“ Olchi-Mama zeigt auf den riesigen Reisebus, der da den holperigen Weg zur Burg heraufzuckelt.
Als der Bus anhält, klettern jede Menge bunt gekleidete Touristen heraus. Sie sind bewaffnet mit Fotoapparaten, Landkarten, Ferngläsern, Sonnenbrillen, Videokameras und Brotzeitbeuteln. Alle schnattern laut durcheinander.
Sie klettern auf den verfallenen Mauern herum. Sie machen Fotos von sich und von der Burg, von ihrem Reisebus und von der schönen Landschaft. Sie kleben ihre Kaugummis an die alte Burgmauer und werfen leere Dosen in den Burg-
graben. Was für ein Tohuwabohu!
Die Olchis haben sich hinter der Burgmauer versteckt.
„Schlapper Schlammlappen!“, knurrt Olchi-Opa. „Was sind denn das für Kerle?“
Jetzt steigen auch noch zwei original schottische Dudelsack-spieler in Schottenröcken aus dem Bus. Sie stellen sich direkt vor die Mauer und fangen an zu spielen. Noch nie haben die Olchis so schöne Musik gehört!
Schrill und schräg und laut klingt es ihnen in den Hörhörnern. Begeistert klettern sie auf die Burgmauer und grölen zur Dudelsackmusik ihr Olchi-Lied.
Die Touristen starren auf die Olchis, als wären es Außer-irdische.
„Das sind Olchis!“, schreit der kleine Paul. Er kennt die Olchis gut, denn er hat gerade während der Busfahrt ein Olchi-Buch gelesen.
Die Touristen fotografieren die Olchis und Paul bietet ihnen Kaugummi an. Das eine Olchi-Kind packt den Kaugummi und verschluckt ihn mitsamt dem Papier.
Pauls Mutter ruft erschrocken: „Pass auf, dass sie dich nicht beißen!“ Sie zieht Paul von den Olchis weg.
Ein paar Touristen halten sich die Nase zu, denn die Olchis verströmen einen sehr olchigen Geruch.
Von dem Lärm ist jetzt auch Feuerstuhl wach geworden. Wutschnaubend kommt er hinter der verfallenen Steinmauer hervor. Er mag es gar nicht, wenn man ihn so unsanft weckt.
Nervös scharrt Feuerstuhl mit den Füßen und stößt eine so gewaltige gelbe Stinkerwolke aus, dass der Busfahrer grasgrün im Gesicht wird. Er muss sich setzen und zwei Damen fächeln ihm frische Luft zu.
„Oje, Feuerstühlchen ist ganz unruhig“, sagt Olchi-Mama.
„Er will hier weg“, sagt Olchi-Oma. „Er mag den Trubel nicht!“
Schnell klettern die Olchis auf Feuerstuhls Rücken. Der Drache wartet nicht ab, bis jemand „Spotz-Rotz!“ ruft. Er stößt eine 1000 Grad heiße Stinkerwolke aus und schon hebt er ab. Über die Köpfe der staunenden Touristen hinweg knattern die Olchis davon.
„Schade, dass wir nicht länger bleiben konnten!“, ruft Olchi-Mama den anderen Olchis zu.
„Wieso denn?“, fragt Olchi-Papa.
„Na, diese Kerle haben doch überall ihren Müll verteilt! So leckere Coladosen hab ich gesehen und erstklassige Bierdosen und die herrlichen Tüten und Alufolien! Spotz-Teufel, mir ist das Wasser im Mund zusammengelaufen!“
Feiern, bis sich die Balken biegen
Da Feuerstuhl ein sehr ausdauernder und zuverlässiger Flieger ist, sind die Olchis an diesem Tag noch sehr weit gekommen. Bis nach Frankreich! Aber das wissen die Olchis natürlich nicht, denn sie haben keine Ahnung von Geografie. Direkt unter ihnen liegt die Stadt Paris.
Den Olchis knurrt der Magen jetzt so laut wie Feuerstuhls Auspuff.
Und wo lässt sich der Drache diesmal nieder? Natürlich auf dem Eiffelturm!
Die Olchis staunen nicht schlecht, als sie den riesigen Turm sehen. Er ist 320 Meter hoch und besteht aus 10000 Tonnen Stahl und Eisenstangen.
Bald sitzen die Olchis auf einem der Eisen-Träger, 200 Meter hoch über dem Erdboden, und lassen ihre Füße herunterbaumeln.
„Krötiger Schlammbeutel!“, rufen die beiden Olchi-Kinder begeistert. Sie balancieren gleich auf den Eisenträgern herum, so geschickt wie die Affen im Zoo.
„Spotz-Teufel, passt nur auf, dass ihr nicht runterfallt!“, ruft ihnen Olchi-Mama zu.
„Lasst uns mal gleich probieren, wie das Ding schmeckt!“, sagt Olchi-Oma hungrig. Sie beißt ein
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