Die Olchis auf Geburtstagsreise (German Edition)
ordentliches Stück aus einem der Stahl-Träger.
„Nicht übel!“, sagt sie. „Fast noch besser als die köstliche Kette gestern Abend.“ Olchi-Oma rülpst und wischt sich über den Mund.
„Na ja, ein bisschen trocken vielleicht“, meint Olchi-Opa.
Er hat eine dicke Schraube herausgedreht und kaut sie mit vollen Backen. Damit es besser rutscht, nimmt er ein Schlückchen Fahrradöl.
Olchi-Mama knabbert an einem schweren eisernen Stütz-Pfeiler herum. Der Stütz-Träger neigt sich mit einem leisen Ächzen ein wenig zur Seite.
„Ist es hier oben nicht wunder-wunderschön?“, ruft Olchi-Oma. „Es wird Zeit, dass wir es uns gemütlich machen!“ Sie fischt das alte Grammofon aus dem Müllsack und legt ihre Schallplatte auf.
„Das ist jetzt deine Geburtstagsmusik!“, ruft sie Olchi-Opa zu.
Laut schallt Olchi-Omas Lieblingslied vom Eiffelturm:
„Wenn bei Capri die rote Sonne
im Meer versinkt ...“
Olchi-Opa ist ganz gerührt. Versonnen schaut er auf die riesige Stadt Paris, die da unten zu seinen Füßen liegt. Dann gibt er Olchi-Oma einen Schmatz auf ihre dicke Knubbelnase und sagt: „Schleime-Schlamm-und-Käsefuß! Gibt es einen schöneren Ort zum Geburtstagfeiern?“
„Ein herrlicher Tag!“, sagt Olchi-Oma. „Sieh doch nur, was die Kinderchen für einen Spaß haben!“
Die beiden Olchi-Kinder probieren gerade ihre olchigen Kräfte an einer dicken Eisenstrebe aus. Die ist ganz schön hart und widerspenstig. Die Olchi-Kinder haben alle Mühe, sie aus der Verankerung zu zerren.
„Geschafft!“, ruft das eine Olchi-Kind und hält einen schweren Eisenriegel in die Luft.
„Ich bin stärker!“, ruft das andere Olchi-Kind und biegt eine dicke Metall-Stange so lange hin und her, bis sie auseinanderbricht.
Da fängt der mächtige Turm mit einem Mal an zu ächzen und zu knirschen. Dicke Bolzen schnalzen heraus, Schrauben verbiegen sich und die schweren Stahl-Träger rutschen aus der Aufhängung.
Olchi-Papa ruft erschrocken: „Rostiger Käsesocken!“
„Festhalten!“, schreit Olchi-Mama.
Der ganze obere Teil des Eiffelturms neigt sich gefährlich knirschend zur Seite. Aber zum Glück fällt der Turm nicht um. Nur ein wenig schief steht er jetzt da.
„Schade, jetzt sieht er ganz geknickt aus!“, sagt Olchi-Oma.
Olchi-Opa hält seine Fahrradöl-Fläschchen in die Höhe und ruft: „Können wir jetzt vielleicht mal ein Schlückchen auf meinen Geburtstag trinken? Zum Wohl, meine Lieben!“
Natürlich herrscht unten in Paris sofort helle Aufregung. Die Polizei kommt mit Blaulicht angerast, die Feuerwehr mit fünf Löschzügen und zehn Notarzt-Wagen gleich noch hinterher.
Die Leute vom Fernsehen schaffen ihre größten Übertragungs-Wagen heran. Tausende starren auf den schiefen Eiffelturm.
Doch die Olchis bekommen das gar nicht mit. Sie wundern sich nur über die beiden Polizei-Hubschrauber. Pausenlos kreisen sie jetzt um den Turm und machen dabei so einen verstehen.
„Ich halte diesen Krach nicht aus!“, schreit Olchi-Oma verärgert und hält sich die Hörhörner zu.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, schimpft Olchi-Opa. „Kann man denn wirklich nirgends in Ruhe seinen Geburtstag feiern? Glibberiger Käsefurz! Sumpfige Schlammsocke!“
Der Motorenlärm ist wirklich unerträglich.
„Nichts wie weg hier!“, ruft Olchi-Oma und packt ihr Grammofon wieder in den Müllsack.
Die Olchis springen auf Feuerstuhls breiten Rücken, und der Drache düst davon, so schnell er kann.
Olchi-Baby hustet und Olchi-Mama muss ihm auf den Rücken klopfen. Es hat nämlich noch ein Stückchen Eiffelturm im Mund. Daran hätte es sich beinahe verschluckt.
Die Olchis tun ein gutes Werk
„Seht nur diesen himmlischen Sonnenuntergang!“, ruft Olchi-Oma. „Das ist ja so romantisch!“
„Ich weiß nicht, was du daran schön finden kannst“, sagt Olchi-Opa. „Ich steh mehr auf Müllberge!“
„Ja, am allerschönsten sind Müllberge und Schmuddelwetter! Das ist das Größte!“, schwärmt Olchi-Mama gleich.
„Jetzt seid doch zufrieden“, brummt Olchi-Papa, „man kann schließlich nicht alles haben!“
Als es nach einer Weile dunkel wird, fallen den Olchis wieder die Augen zu. Nur Feuerstuhl bleibt diesmal tapfer wach. Er fliegt die ganze Nacht hindurch. Als die Olchis ihre Augen wieder aufmachen, ist es längst heller Tag geworden, und angenehm warm ist es auch.
Sie sind in Italien angekommen.
Der Drache setzt zur Landung an und das eine Olchi-Kind ruft: „Muffel-Furz-Teufel! Ich
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