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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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geben!«
    Jetzt hatte sie wieder Mut gefasst. Die Olchis nahmen sie wieder an den Händen, und als sie um die nächste Ecke bogen, sahen die Olchis, dass es ein klitzekleines bisschen heller wurde.
    Endlich bemerkte es auch Vicky.
    Mit einem Mal konnte sie die Olchis neben sich erkennen und die vielen Fledermäuse, die hier in großen Scharen an den Wänden hingen.
    Und dann fanden sie den Ausgang. Es war ein breiter Spalt, draußen halb zugewuchert von Unkraut und Gräsern.
    »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, riefen die Olchis. Auch sie waren erleichtert.
    Vicky stolperte vorwärts. Sie schlüpfte ins Freie und fühlte sich, als wäre ein riesiger Stein von ihrem Herzen gefallen.
    Sie schaute zum hellen Mond am Himmel, der noch nie so schön wie heute gewesen war.
    »Wo sind wir eigentlich?«, fragte das eine Olchi-Kind.
    Das andere Olchi-Kind kicherte. Es hatte sofort bemerkt, wo sie gelandet waren.
    »Kröterich!«, rief es laut. »Da drüben wohnen wir doch!«
    Tatsächlich – sie waren hier ganz in der Nähe der olchigen Müllkippe.
    Auch Vicky sah jetzt die Müllteile im Mondlicht glänzen.
    »So weit sind wir gegangen?«, staunte sie.
    Anscheinend verlief das unterirdische Höhlenlabyrinth in gerader Linie direkt zur Olchi-Höhle.
    »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß! Komisch, dass wir diesen Eingang bisher noch nie bemerkt haben«, wunderte sich das eine Olchi-Kind.
    »Gehen wir heim«, meinte das andere Olchi-Kind. »Ich bin müde.«
    Vicky überlegte. Sie konnte nicht mitten in der Nacht ins Schloss zurück. Ohne Fernbedienung fürs Tor und ohne Schlüssel müsste sie klingeln, und das wollte sie auf keinen Fall.
    »Ich kann erst morgen früh zurück«, sagte sie. »Wenn ich aufpasse, dann wird gar keiner merken, dass ich weg war. Jakob fährt immer früh los und holt frische Brötchen. Ich glaube, dabei lässt er immer das Tor offen stehen.«
    »Du kannst bei uns übernachten«, schlugen die Olchi-Kinder vor.
    Vicky sagte gerne Ja. Sie liefen zu dritt zur Olchi-Höhle hinüber, und schon von Weitem hörten sie die anderen Olchis schnarchen. So laut wie ein kleines Sägewerk.
    Vicky stieg über die Müllteile und kratzte sich das Schienbein auf. Aber das war ihr jetzt egal. Als sie endlich an der Olchi-Höhle waren, zeigten ihr die Olchi-Kinder eine Kiste.
    »Hier kannst du schlafen«, sagten sie.
    Die Kiste war mit Laub gefüllt und roch gar nicht so schlecht.
    Auch die Olchi-Kinder krochen jetzt müde in ihre Olchi-Schlafkisten.
    »Schade, dass wir kein Gespenst gesehen haben«, meinte das eine Olchi-Kind noch, dann fielen ihm auch schon die Augen zu.
    Obwohl Vicky hundemüde war, lag sie noch eine ganze Weile wach. Sie schaute den Olchi-Kindern beim Schlafen zu und dachte, dass diese beiden Stinkeriche ihr heute bestimmt das Leben gerettet hatten. Eigentlich mochte sie die Olchis richtig gern. Und bestimmt war sie das einzige Kind, das echte Olchis als Freunde hatte.
    Sie schaute hinüber zum Schloss von Tante Kreszentia und dachte noch einmal an ihr breites Himmelbett, das da drüben auf sie wartete.
    Aber nichts schien ihr im Moment himmlischer als ihre olchige Laubkiste.

Eine Rettung und eine böse Überraschung

    Als Vicky früh am nächsten Morgen die Augen aufschlug, stand Olchi-Mama neben ihr.
    »Guten Morgen!«, sagte sie. »Aufstehen, die Brühe ist fertig!«
    Sie hielt Vicky eine Tasse unter die Nase. Irgendetwas darin roch ziemlich sauer und verbrannt.
    Vicky blinzelte in die Morgensonne und sah, dass die anderen Olchis alle schon auf waren. Sie saßen an einem wackeligen Tisch und ließen sich ihr Frühstück schmecken.
    Die Olchi-Kinder tunkten Fischgräten in grünliche Brühe, und Olchi-Papa fütterte Olchi-Baby mit kleinen Hühnerknochen.
    »Morgemstumd hat Schlamm im Mumd!«, mampfte Olchi-Opa und steckte seine lange Knubbelnase tief in einen Topf.
    Olchi-Oma trug einen großen Eimer zu dem alten Verschlag, der neben der Höhle stand. In der Tür erschien der Kopf eines grünen Drachen.
    Erschrocken setzte Vicky sich in ihrer Kiste auf und starrte auf das Vieh. Mit einem Schlag war sie hellwach.
    Olchi-Mama beruhigte sie: »Das ist nur Feuerstuhl, unser Drache. Er tut nichts.«
    Als der Drache Olchi-Oma mit dem Frühstück kommen sah, stieß er laut grunzend ein paar schwefelige Qualmwolken aus. Anscheinend freute er sich.
    »Beim Kröterich, ihr hattet ja eine tolle Nacht«, meinte Olchi-Mama. »Die Olchi-Kinder haben mir schon von eurem Abenteuer erzählt.«
    Sie gab Vicky die Dose,

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