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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Hochgeschwindigkeitsfahrstuhl, aber die Zahlen schienen nur quälend langsam kleiner zu werden.
    »Wer ist Ashley?«, wollte Dr. Nawaz wissen.
    »Ich meine Mr Smith«, sagte Daniel. Er schaute zu Stephanie hinüber, die mit den Augen rollte. Für sie war das nur eine weitere kleine Episode in dieser sich permanent fortsetzenden und unkomischen Komödie.
    »Ich bin in etwa zwanzig Minuten in der Klinik. Ich rate Ihnen, Dr. Newhouse anzurufen. Wie gesagt, ich vermute, dass dieser Anfall schlimmer wird als der erste, besonders, wenn man bedenkt, wo diese Zellen sich aufhalten. Am besten wäre es, wir hätten dasselbe Team wieder zusammen.«
    »Ich rufe Dr. Newhouse an, aber wir sind nicht in der Klinik.«
    »Wo sind Sie dann?«
    »Wir sind im Atlantis Resort auf Paradise Island. Der Patient befindet sich im Augenblick im Casino, aber wir werden versuchen, ihn auf sein Zimmer zurückzuschaffen, das auf den Namen Carol Manning registriert ist. Es ist die Poseidonsuite.«
    Die sich anschließende Stille dauerte mehrere Stockwerke lang.
    »Sind Sie noch dran?«, sagte Daniel.
    »Ich weiß nicht, ob ich das wirklich glauben soll, was ich da gerade gehört habe. Vor ungefähr zwölf Stunden hatte dieser Mann einen operativen Eingriff mit Schädelöffnung. Was, zum Teufel, macht er im Casino?«
    »Es würde zu lange dauern, Ihnen das zu erklären.«
    »Wie viel Uhr ist es jetzt?«
    »Zwei Uhr fünfunddreißig. Ich weiß, es klingt nicht besonders originell, aber als wir Mr Smith hierher gebracht haben, da hatten wir keine Ahnung, dass er ins Casino gehen wollte. Er hat seinen eigenen Kopf und einen extrem starken Willen.«
    »Hat er neben der Aura schon andere Symptome gezeigt?«
    »Ich habe ihn selbst noch nicht gesehen, aber ich glaube nicht.«
    »Holen Sie ihn lieber aus diesem Casino raus. Sonst kann es sein, dass es eine schreckliche Szene gibt.«
    »Wir sind gerade auf dem Weg dahin.«
    »Ich komme, so schnell ich kann. Dann schaue ich zuerst im Casino nach. Wenn Sie da nicht sein sollten, gehe ich davon aus, dass Sie auf dem Zimmer sind.«
    Daniel beendete das Gespräch und wählte Dr. Newhouses Nummer. Wie bei Dr. Nawaz musste das Telefon auch hier sehr oft klingeln. Doch als Dr. Newhouse endlich abgenommen hatte, klang er, im Gegensatz zu Dr. Nawaz, frisch und munter, als wäre er schon wach gewesen.
    »Tut mir Leid, dass ich Sie belästigen muss«, sagte Daniel, während die Fahrstuhltüren im Erdgeschoss aufgingen.
    »Kein Problem. Ich bin Anästhesist und habe regelmäßig Bereitschaftsdienst. Da bin ich an Anrufe mitten in der Nacht gewöhnt. Was ist los?«
    Während Daniel durch die Eingangshalle in Richtung Casino lief, das sich im Zentrum des gewaltigen Komplexes befand, erläuterte er Dr. Newhouse die Situation. Dieser reagierte genau wie Dr. Nawaz, und auch er sagte, dass er sofort kommen wolle. Nach Beendigung des Gesprächs tauschte Daniel das Handy gegen das schwarze Medikamententäschchen.
    Als sie das Casino erreicht hatten, wechselten Daniel und Stephanie vom Laufschritt in ein schnelles Gehen. Trotz der späten Stunde war das Leben hier in vollem Gang, es war deutlich voller, als sie erwartet hatten. Die dicken, rotschwarzen Teppiche, die mächtigen Kristallleuchter und die elegant gekleideten Croupiers boten einen farbenprächtigen Anblick. Daniel und Stephanie bahnten sich einen Weg durch das Gewimmel, vorbei an den Roulettetischen, die in der Mitte des geräumigen Saales aufgebaut waren. Es dauerte nicht lange, bis sie die von Carol beschriebene Reihe mit den Spielautomaten gefunden hatten. Kaum hatten sie sie erreicht, da entdeckten sie auch Ashley. Carol stand direkt hinter ihm und war sichtlich erleichtert, als sie sah, dass sie Hilfe bekam.
    Ashley saß vor einem der Spielautomaten und hatte einen ansehnlichen Stapel mit Münzen vor sich auf dem Tresen stehen. Er trug noch immer sein lächerliches Touristenkostüm. Auch der Stirnverband war noch an seinem Platz. Der rötliche Widerschein des Teppichs milderte seine Blässe ein wenig. Die Automaten in seiner unmittelbaren Umgebung waren nicht besetzt.
    Ashley warf eine Münze nach der anderen in den Automaten. Dazu wäre er am gestrigen Tag noch nicht in der Lage gewesen. Sobald die inneren Räder aufhörten sich zu drehen, fiel schon die nächste Münze in den Schlitz und der Hebel wurde heruntergedrückt. Ashley machte den Eindruck, als sei er von den nur verschwommen erkennbaren Obstbildern wie hypnotisiert.
    Ohne auch nur eine Sekunde zu

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