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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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den Eingriff vorzubereiten.«
    »Ich bin auch müde«, sagte Daniel. »Ich wollte dir nur sagen, dass Ashley unglaubliche Fortschritte gemacht hat. Seine Parkinson-Symptome haben sich auf mysteriöse Weise schon jetzt stark gebessert.«
    »Das ist schön«, sagte Stephanie. »Leider ändert das nichts an der Tatsache, dass die Implantation schief gelaufen ist.«
    »Vielleicht ist sie ja doch nicht schiefgelaufen!«, entgegnete Daniel. »Ich sag’s dir, du wirst absolut verblüfft sein. Er hat sich vollkommen verändert.«
    »Das hat er mit Sicherheit. Wir haben aus Versehen eine Horde anomaler Dopamin produzierender Zellen irgendwo in seinen Schläfenlappen gespritzt. Ein erfahrener Neurochirurg ist fest überzeugt davon, dass er eine schwere Schläfenlappen-Epilepsie davontragen wird. Für Ashley wird das noch schlimmer werden als Parkinson.«
    »Aber seit diesem Anfall im OP hat er keinen mehr gehabt. Ich sage dir, es geht ihm ganz hervorragend.«
    »Er hat noch keinen Anfall gehabt.«
    »Falls es Schwierigkeiten gibt, dann können wir immer noch so verfahren, wie ich es Dr. Nawaz vorgeschlagen habe.«
    »Du meinst mit dem zytotoxischen Mittel in Verbindung mit dem monoklonalen Antikörper?«
    »Genau.«
    »Das kannst du gerne machen, wenn du unbedingt willst und wenn es dir gelingt, Ashley zu einem solch tollkühnen Experiment zu überreden, aber ein ›wir‹ wird es dabei nicht geben. Ich werde mich nicht daran beteiligen. Wir haben dieses Verfahren noch nicht einmal an Zellkulturen ausprobiert, von Tierversuchen ganz zu schweigen. Insofern wäre das ein Quantensprung, der ethisch noch weniger zu vertreten ist als alles, was wir bisher schon gemacht haben.«
    Daniel starrte Stephanie an. Er spürte, wie die Wut erneut in ihm aufwallte. »Auf welcher Seite stehst du eigentlich?«, fragte er heftig. »Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Ashley zu heilen und dadurch das HTSR-Verfahren und CURE vor dem Untergang zu retten, und bei Gott, genau das werden wir auch schaffen.«
    »Ich glaube, ich schlage mich auf die Seite derjenigen, die sich weniger stark von ihren eigenen Interessen leiten lassen«, sagte Stephanie. »Als wir heute gemerkt haben, dass der OP nicht mit dem notwendigen Röntgengerät ausgestattet ist, da hätten wir den Eingriff stoppen müssen. Wir haben zu unserem eigenen Vorteil mit dem Leben eines Menschen gespielt.«
    Dann, als Daniel rot wurde und den Mund zu einer Erwiderung öffnete, hob sie die Hände. »Lass uns hier abbrechen, wenn es recht ist«, fügte sie noch hinzu. »Es tut mir Leid, aber jetzt ist es genau die Diskussion geworden, zu der ich mich heute einfach nicht mehr in der Lage fühle. Wie gesagt, ich bin völlig erschöpft. Vielleicht kann ich das Ganze morgen Früh schon wieder anders sehen. Wer weiß?«
    »Prima!«, sagte Daniel sarkastisch und winkte ab. »Geh ins Bett!«
    »Kommst du auch?«
    »Ja, vielleicht«, sagte Daniel verärgert. Er stand auf und ging zur Minibar. Er brauchte noch ein Bier.
    Daniel wusste nicht genau, wie oft das Telefon schon geläutet hatte, da sein erschöpfter Geist das Klingeln in seinen Alptraum integriert hatte. Er träumte, er sei wieder ein Medizinstudent und das Telefon war etwas Furchteinflößendes. Damals war er oft zu Notfällen gerufen worden, für die er gar nicht ausgebildet gewesen war.
    Als Daniel dann endlich die Augen aufschlug, war das Läuten verstummt. Er setzte sich auf, blickte zu dem jetzt schweigenden Telefon auf dem seitlich stehenden Tischchen hinüber und fragte sich, ob es wirklich geläutet hatte oder ob er das nur geträumt hatte. Dann schossen seine Blicke durch den Raum und er versuchte sich zu orientieren. Er befand sich im Wohnzimmer, war immer noch angezogen und alle Lichter brannten. Nach den zwei Bieren war er tief und fest eingeschlafen.
    Die Schlafzimmertür ging auf. Stephanie, bekleidet mit einem kurzen Seidenpyjama, stand mit zusammengekniffenen Augen da und blinzelte ins Licht. »Carol Manning ist am Telefon«, sagte sie mit schlaftrunkener Stimme. »Sie ist ziemlich aufgeregt und möchte mit dir sprechen.«
    »Oh, nein!«, sagte Daniel beunruhigt. Er nahm die Füße vom Couchtisch. Er hatte sogar noch seine Schuhe an. Im Sitzen beugte er sich der Länge nach über das Sofa und hob den Telefonhörer ab. Stephanie blieb in der Tür stehen und hörte zu.
    »Ashley benimmt sich merkwürdig«, platzte Carol ins Telefon, nachdem Daniel sich gemeldet hatte.
    »Was macht er denn?«, fragte Daniel. Die alte aus der

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