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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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bestimmten Teil Ihres Gehirns, der so genannten Substantia nigra.«
    Ashley hielt zum Zeichen der Kapitulation die Hände in die Höhe. Er unterdrückte das Bedürfnis, seinem Ärger mit Worten Luft zu machen, indem er angestrengt schluckte. »Herr Doktor, kommen Sie zum Punkt. Wie lautet Ihre Diagnose?«
    »Ich bin mir zu fünfundneunzig Prozent sicher, dass Sie an der Parkinson-Krankheit leiden«, sagte Dr. Whitman. Er lehnte sich zurück. Sein Stuhl quietschte.
    Einen Augenblick lang war Ashley sprachlos. Er wusste nicht viel über die Parkinson-Krankheit, aber es klang nicht gut. Ein paar Prominente, die mit dem Leiden zu kämpfen hatten, tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Gleichzeitig war er erleichtert darüber, dass kein Gehirntumor oder das Gehrig-Syndrom diagnostiziert worden waren. Er räusperte sich.
    »Ist das heilbar?«, wagte er zu fragen.
    »Gegenwärtig noch nicht«, sagte Dr. Whitman, »aber Sie haben ja selbst erlebt, dass die Krankheit mit Hilfe von Medikamenten eine Zeit lang unter Kontrolle gehalten werden kann.«
    »Was heißt das konkret?«
    »Wir können Sie für eine Weile, vielleicht ein Jahr, vielleicht auch länger, von fast allen Symptomen befreien. Meiner Erfahrung nach ist es allerdings leider so, dass die Medikamente bei Patienten wie Ihnen, wo die Symptome relativ schnell stärker geworden sind, auch schneller an Wirkung verlieren. Von diesem Punkt an werden sich die durch die Krankheit hervorgerufenen Lähmungserscheinungen immer weiter ausbreiten. Wir müssen uns dann auf die jeweiligen Umstände einstellen.«
    »Das ist eine Katastrophe«, murmelte Ashley. Die Konsequenzen dieser Diagnose waren erschütternd. Seine schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden.

Kapitel 1
    Mittwoch, 20. Februar 2002, 18.30 Uhr
    Ein Jahr später Daniel Lowell hatte den Eindruck, als hätte das Taxi ohne jeden Grund mitten auf der M-Street - einer belebten, vierspurigen Hauptverkehrsader in Washington, D.C. -angehalten. Daniel war noch nie gerne Taxi gefahren. Es kam ihm absolut lächerlich vor, sein Leben einem völlig Unbekannten anzuvertrauen, der meistens aus irgendeinem weit entfernten Dritte-Welt-Land stammte und sich mehr mit seinem Handy beschäftigte als mit dem Verkehr. Jetzt standen sie mitten auf der M-Street, während draußen in der Dunkelheit der Berufsverkehr zu beiden Seiten an ihnen vorbeijagte und der Fahrer immer noch mit großem Engagement in einer fremden Sprache telefonierte. Daniel fühlte sich bestätigt. Er warf einen Blick zu Stephanie hinüber. Sie machte einen entspannten Eindruck und lächelte ihm aus dem Halbschatten zu. Liebevoll griff sie nach seiner Hand.
    Erst als Daniel sich vorbeugte, sah er die Ampel, die über der Straße hing, um den Verkehr auf einer relativ ungünstig in der Mitte eines Häuserblocks gelegenen Linksabbiegerspur zu regeln. Als sein Blick auf die andere Straßenseite wanderte, entdeckte er eine Einfahrt, die zu einem unscheinbaren, kastenförmigen Backsteingebäude führte.
    »Ist das unser Hotel?«, fragte Daniel. »Falls ja, dann sieht es aber nicht gerade einladend aus.«
    »Warten wir doch mit der abschließenden Beurteilung, bis wir ein wenig mehr Erkenntnisse gewonnen haben«, erwiderte Stephanie in spielerischem Ernst.
    Die Ampel sprang auf grün und das Taxi schoss vorwärts wie ein Rennpferd aus der Box. Der Fahrer steuerte den Wagen mit einer Hand, während er aus der Kurve heraus beschleunigte. Nur mit Mühe konnte Daniel verhindern, gegen die Autotür geschleudert zu werden. Nach einem heftigen Schlag waren sie in der Hoteleinfahrt und nach einer weiteren scharfen Linkskurve, die sie vor den Eingang brachte, bremste der Fahrer so scharf, dass Daniels Sicherheitsgurt sich spürbar straffte. Schon einen Augenblick später wurde seine Tür aufgerissen.
    »Willkommen im Hotel Vier Jahreszeiten«, strahlte ein livrierter Portier. »Sie kommen gerade an?«
    Daniel und Stephanie ließen ihr Gepäck in der Obhut des Portiers, betraten die Hotellobby und gingen zum Empfangstresen. Als sie über den dicken, feudalen Teppich schritten, kamen sie an einer Gruppe vorbei, die in ein Museum für Moderne Kunst gepasst hätte. Elegant gekleidete Menschen räkelten sich in plüschigen Samtsesseln.
    »Wie hast du mich denn zu diesem Hotel überredet?« Daniels Frage hatte nur rhetorischen Charakter. »Von außen sieht es ja ziemlich unscheinbar aus, aber die Inneneinrichtung lässt darauf schließen, dass das eine teure Angelegenheit

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