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Die Opferung

Die Opferung

Titel: Die Opferung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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willen!
    »Halten Sie an!«, rief ich.
    »Was?«, fragte Miller, der gerade auf die Straße gefahren war.
    »Halten Sie bitte an! Ein Stück zurück ... das reicht. Ich muss etwas sehen.«
    Ungeduldig tat Miller, worum ich ihn bat. Ich starrte zu dem Fenster, an dem ich Charity gesehen hatte, aber jetzt war von ihr nichts mehr zu sehen.
    »Schon gut«, sagte ich schließlich. »Vielleicht haben Sie Recht, vielleicht lasse ich mich von dem Haus wirklich ins Bockshorn jagen.«
    »Es würde mich nicht überraschen«, meinte Miller und fuhr erneut los.
    »Wie hörte sich Mrs. Pickering an, als sie bei Ihnen anrief?«, fragte ich.
    »Ich glaube, sie klang ganz normal. Um ehrlich zu sein, habe ich darauf nicht wirklich geachtet.«
    »Hat sie Ihnen gesagt, was ihr Mann die ganze Nacht getrieben hat?«
    Miller bremste ab, da die Hauptstraße unseren Weg kreuzte. »Wenn ein Ehemann die ganze Nacht über nicht zu Hause ist - und vor allem, wenn es ein Vikar ist -, dann stellen wir nicht so viele unangenehme Fragen. Ist nicht unser Job.«
    Nachdem er auf die Hauptstraße eingebogen war, sagte er: »Ihnen ist doch klar, dass wir uns vollkommen zum Narren machen können.«
    »Ich glaube das nicht«, erwiderte ich. »Ich versuche, mir einzureden, dass Pickering nicht wie Brown Jenkin aussah, aber es war einfach so. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Die Zähne, die Haare, alles. Kein Zweifel.«
    Miller trat mit aller Kraft auf die Bremse und lenkte den Wagen an den Straßenrand. Der Lastwagen hinter ihm hupte wie wild, während Miller sein Fenster herunterkurbelte und schrie: »Du mich auch!«
    Dann wandte er sich wieder mir zu. »Sie glauben wirklich, dass es nicht Reverend Pickering war?«
    Ich nickte, während mein Mund trocken wurde. Vielleicht hatte ich Miller doch nicht so sehr auf meiner Seite, wie ich gedacht hatte. »Wie gesagt, es war nur für den Bruchteil einer Sekunde. Wenn ich in dem Moment gezwinkert hätte, wäre es schon wieder vorüber gewesen.«
    »Und wenn er die Tür öffnet und völlig normal ist?«
    »Keine Ahnung. Wir sollten einfach nachsehen, ob Mrs. Pickering in Ordnung ist.«
    Miller überlegte einen Moment lang, dann ließ er den Wagen wieder an und fädelte sich ohne zu blinken in den fließenden Verkehr ein, was erneut zu einem Hupkonzert und wüsten Beschimpfungen führte.
    Wir erreichten das Vikariat, und Miller fuhr in die Einfahrt. Dort stand nur ein altes in Schwarz lackiertes Fahrrad, das gegen die Veranda gelehnt war. Die Katze der Pickerings hatte es sich auf dem Sattel bequem gemacht und beobachtete uns aus den Augenwinkeln, während wir zur Tür gingen und klingelten. Niemand reagierte, also klingelte ich nochmals. Ich konnte das Echo der Klingel im Flur hören.
    »Sie könnte jetzt natürlich einkaufen«, sagte Miller. »Und der Reverend kann überall sein. Er macht Krankenhausbesuche, sieht nach den alten Leuten und so weiter.«
    Ich dachte, dass ich als alter Mensch ganz bestimmt nicht von Brown Jenkin besucht werden wollte. Miller beugte sich vor und öffnete die Briefklappe, spähte hindurch in den Flur und rief: »Hallo? Mrs. Pickering? Jemand zu Hause?«
    Wieder keine Antwort. Miller sah weiter durch den Schlitz, dann richtete er sich auf, um aus seiner Jackentasche ein kleines schwarzes Ledermäppchen zu holen. Er öffnete es, und zum Vorschein kam ein Dietrich. »Das isl nicht immer so einfach, wie es im Fernsehen aussieht«, sagte er. »Vielleicht müssen wir die Tür doch noch eintreten.«
    »Wieso?«, fragte ich. »Es ist doch niemand zu Hause.«
    »Das weiß ich noch nicht«, erwiderte er düster. »Sehen Sie mal durch den Briefschlitz, und dann sagen Sie mir, was Sie da sehen. Auf der linken Seite, in der Nähe der offenen Tür. Auf dem Boden/«
    Ich versuchte, etwas zu erkennen. Der polierte Parkettboden schien mit einem Muster überzogen zu sein, oder vielleicht hatte jemand eine dunkle glänzende Farbe fallen lassen. Ich konnte es nicht erkennen, also richtete ich mich wieder auf und zuckte mit dem Schultern. »Nein?«, fragte Miller. »Sie wissen nicht, was das ist? Vielleicht haben Sie in letzter Zeit noch nicht genug davon gesehen. Es ist Blut.«
    »Oh Jesus«, sagte ich leise.
    »Genau. Oh Jesus. Und Sie, mein Freund, werden so einiges erklären müssen. Zum Beispiel, wie es kommt, dass Sie ein so unglaubliches Talent besitzen, die Leichen gerade erst verstorbener Menschen zu entdecken. Das entwickelt sich allmählich zu einer Poirot-Geschichte. Oh Scheiße, dieses

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