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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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steckt, will ich wissen!«
    Luc konnte dem bohrenden Blick nicht länger standhalten. Er senkte den Kopf. »Ich will ein Ritter sein. Und ich will dem Orden immer treu dienen.« Einen Atemzug lang zögerte er. Leon würde es herausfinden, da konnte er ihm genauso gut auch gleich die volle Wahrheit sagen.
    »Vielleicht bin ich ein Wechselbalg. Ich weiß es nicht.«
    »Ein Wechselbalg. So, so.« Der Alte ging in die Hocke, sodass sie beide einander auf Augenhöhe begegneten. Er schob Luc eine Hand unters Kinn und zwang den Jungen, ihn anzusehen. »Du weißt, was wir mit einem Wechselbalg machen würden, der versucht, sich unter die Novizen zu schleichen.«
    Luc konnte es sich vorstellen. Er hätte genickt, aber Leon hielt immer noch sein Kinn fest.
    »Ja, Herr«, stieß er hervor.
    »Sprich es aus! Was würde mit dir geschehen, wenn du tatsächlich ein Wechselbalg wärest?«
    Luc war überrascht, wie schwer es ihm fiel zu sagen, was so offensichtlich war. Erst beim dritten Versuch brachte er die Lippen auseinander.
    »Man müsste mich wohl töten.«
    »Dass du zu Götzen betest und ihnen Opfer bringst, ist nicht gerade eine Empfehlung für jemanden, der im Verdacht steht, zur Brut der Anderen zu gehören.«
    Luc war unangenehm überrascht, wie viel Leon von ihm wusste. Ein Schauer überlief ihn. Leon sah aus wie ein Mann, der das Töten nicht auf die lange Bank schob, sondern es im Zweifelsfall gleich selbst erledigte.
    »Was glaubst du, warum du hier bist?«

    »Um herauszufinden, ob ich würdig bin, dem Orden anzugehören? «
    Der Alte richtete sich auf und machte eine wegwerfende Geste.
    »Unsinn. Ob du etwas taugst, finden wir in deiner Zeit als Novize heraus. Wer unseren Anforderungen nicht entspricht, den schicken wir nach Hause zurück. Zwei oder drei Novizen sterben hier in jedem Jahr bei Unfällen … Ungeschickt zu sein, kann einen das Leben kosten. Aber besser, es geschieht hier als auf einem Schlachtfeld, wo auch das Leben von Kameraden gefährdet wäre.«
    »Wenn ich genommen werde, werde ich Euch gewiss nicht enttäuschen, Herr!«, sagte Luc mit verzweifelter Eindringlichkeit.
    Zu den Rittern zu gehören, das war alles, was er sich seit jenem Nachmittag am Brunnen wünschte. Er würde es schaffen, wenn sie ihn nur unter sich aufnehmen würden.
    Leon schnaubte und wirkte jetzt wirklich verärgert.
    »So, ein Neunmalkluger bist du also! Wie kannst du dir so sicher sein, dass wir dich nicht in Schimpf und Schande davonjagen würden?«
    »Ich weiß es, weil ich kein Zuhause habe, zu dem ich zurückkehren könnte. Ich würde mein Leben geben, um hierzubleiben. «
    Der Alte murmelte etwas Unverständliches. Dann ging er hinüber zum Tisch und nahm eines der Pergamentblätter auf. Er las darin und ging dabei auf und ab. Manchmal blickte er zu Luc.
    »Schwester Michelle lobt dich in höchsten Tönen. Sie ist überzeugt, dass aus dir ein Ritter werden könnte.«
    Die Worte trafen Luc im Innersten. Michelle war so kühl und zurückweisend geworden. Selten einmal hatte sie ihn gelobt.
Sie hätte ihn nicht hierhergebracht, wenn sie geglaubt hätte, es wäre aussichtslos, ihn zu einem Novizen zu machen. Aber dass sie so entschieden auf seiner Seite stand und ihn offenbar eindringlich empfohlen hatte, überraschte Luc zutiefst. Ein unvertrautes, warmes Gefühl stieg in ihm auf. Er musste sich auf die Lippen beißen, damit ihm nicht Tränen in die Augen traten.
    »Dein Leben würdest du geben, um Ritter zu werden? Das sind große Worte, junger Mann. Und Worte sind billig. Wärest du bereit, es zu beweisen, hier und jetzt?«
    »Ja!«
    Luc war immer noch ganz benommen vor Glück. Michelle hatte also nicht aufgehört, auf seiner Seite zu stehen!
    »Gut!« Die gespaltenen Lippen lächelten. »Es gibt einen Weg herauszufinden, ob du ein Wechselbalg bist. Aber ich warne dich. Wenn es stimmt und die Anderen dich gezeugt haben, dann wirst du einen fürchterlichen Tod sterben. Du wirst Schmerzen erleiden, wie du sie dir nicht vorzustellen vermagst. Und es wird viele Stunden dauern. Ich muss zugeben, du hast mich mit deiner Art beeindruckt, Junge.«
    Er wies zur Tür.
    »Man muss nicht immer die letzte Wahrheit erfahren. Geh! Lauf davon! Ich werde dich nicht verfolgen lassen, obwohl mein Glaube mir eigentlich anderes gebietet.«
    Luc stutzte verwundert, wandte aber den Blick nicht zur Tür hin.
    »Stellt mich auf die Probe, Herr.«
    »Das werde ich tun.« Leon machte den Eindruck, als habe er eine finstere Vorfreude an dem, was

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