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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Sandsäcke ist alles geregelt. Was wir tun werden, ist nicht verboten!«
    »Was nicht heißt, dass es erlaubt ist«, beharrte Joaquino.
    »Das sehe ich anders. Was nicht ausdrücklich verboten ist, ist für mich erlaubt!«
    Raffael sah sie mit großen Augen an. »Könnte mir vielleicht freundlicherweise jemand sagen, worüber ihr gerade redet?«
    Luc sah von Gishild zu Joaquino. Beide nickten. Die anderen aus ihrer Lanze mussten ohnehin heute Abend eingeweiht werden. Schließlich würde schon morgen das Spiel stattfinden. Das letzte in diesem Jahr. Danach begannen die großen Frühlingsmanöver. Für Wochen würden sie auf der großen Ebene sein. Sie würden erst kurz vor dem Abschiedsfest ins Tal der Türme zurückkehren.
    Luc erzählte Raffael von seinem Plan. Als er geendet hatte,
lächelte der Junge versonnen und spielte gedankenverloren mit seinen Locken.
    »Gut. Sehr gut. Das wird klappen. Wir werden die Drachen erledigen. Die beste Mannschaft unseres Jahrgangs. Hast du etwas dagegen, wenn ich ein paar Wetten organisiere?«
    »Du willst was? Du glaubst doch wohl nicht, dass wir dich jetzt einfach gehen lassen, wo wir dich gerade in unser Geheimnis eingeweiht haben«, grollte Joaquino.
    »Was denn … Hältst du mich etwa für einen Verräter? Ich werde uns allen die Taschen füllen. Die Drachen haben noch kein Spiel verloren in diesem Jahr. Es wird keine Schwierigkeit sein, Wetten abzuschließen, die zehn zu eins gegen uns stehen. Uns werden die Taschen platzen vor lauter Geld. Während der Manöver werden wir hinab zum Hafen kommen. Wir können die Läden sämtlicher Honigbäcker ausplündern. Zehn zu eins. Ist dir klar, was das heißt, Joaquino?«
    »Ich vertraue ihm«, sagte Luc.
    Gishild zuckte nur mit den Schultern.
    »Wie kann man nur so versessen auf Honiggebäck sein«, brummte Joaquino. »Lass ihn ziehen, und du wirst sehen, was wir davon haben.«
    »Volle Taschen«, entgegnete Raffael leidenschaftlich. »Das werdet ihr davon haben! Ich bin ein Löwe. Ich verrate niemanden aus unserer Lanze. Ich fange bei den Novizen aus dem Abschlussjahr an. Die haben das meiste Silber. Aber wir dürfen nicht verlieren, Luc. Das versprichst du mir. Wenn das schiefgeht … Die versenken mich mit einem Mühlrad um den Hals im See.«
    Luc fühlte sich plötzlich mulmig. Es gab ein Dutzend Dinge, die schiefgehen konnten. Vor allem konnte niemand wirklich vorhersehen, wie der Primarch entscheiden würde.
    »Beharre darauf, dass wir im Geist der Regeln des Buhurts
die Sieger sein werden, dann bist du auf der sicheren Seite.« Raffael runzelte kurz die Stirn. »Nein, das hört sich so an, als wollten wir betrügen. Ich wette auf unseren Sieg!« Mit diesen Worten machte er sich davon.
    Joaquino seufzte schwer. »Das haben wir noch gebraucht. Das gibt Ärger ohne Ende.«
    Nur Gishild wirkte noch gutgelaunt. »Seht es doch einmal anders. Ganz gleich wie es ausgeht, nach diesem Spiel werden wir die berühmteste Lanze von Valloncour sein.«
    »Du meinst wohl die berüchtigteste«, erwiderte Joaquino.
    »Gehen wir.« Luc brachte sie in die große Küche der Ordensburg. Schon an der Tür schlug ihnen schwüle Hitze entgegen, und eine Vielzahl köstlicher Düfte ließ Luc das Wasser im Munde zusammenlaufen. Verschwitzte Mägde in kurzärmligen weißen Kleidern liefen durcheinander. Ein schmerbäuchiger Alter führte hier das Kommando, und wie ein Feldherr mit seiner Stimme das Klingen der Schwerter übertönte, lag sein Bass wie Kanonendonner über dem Scheppern der Töpfe, dem Geräusch von Hackmessern, Rührlöffeln und brodelnder Suppentöpfe auf den Feuerstellen. Frische Brote wurden aus einem riesigen Ofen gezogen und zum Abkühlen in eine Mauernische gestapelt.
    Wo immer sie standen, waren sie im Weg.
    »Ihr seid zu früh!«, bellte der Küchenmeister sie an. »Die Essensausgabe beginnt in einer halben Stunde. Macht, dass ihr Land gewinnt!«
    Juztina war eine von zwei Dutzend Mägden, die hier arbeiteten. Der Ruf des Küchenmeisters hatte sie aufblicken lassen; augenscheinlich war sie nicht erfreut, sie zu sehen.
    »Wollen die zu dir, Juztina?« Dem Herrn der Bratspieße und Mägde war nicht entgangen, dass sie Blicke getauscht hatten. »Der Große ist ein stattlicher Knabe!«

    Jetzt sahen alle auf.
    Joaquino wurde abwechselnd rot und blass und wusste vor Verlegenheit nicht mehr, wohin er schauen sollte.
    »Die Kinder haben mir im Herbst immer wieder Pilze gebracht. Ich bin ihnen noch etwas schuldig.«
    »Es gibt keine

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