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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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von den Schatten zurückgekehrt.
    »Ich erhebe Einspruch gegen diese Abstimmung, Bruder Leon. Fast jeder hier hat Geld auf die Niederlage der Löwen gesetzt. Wie willst du von denen ein gerechtes Urteil erwarten, Leon? Im Übrigen finde ich, der Junge hat recht. Über den Geist eines Spiels kann man endlos streiten. Die Regeln aber sind klar. Und die Löwen haben sie in meinen Augen nicht gebrochen. Sie haben etwas getan, was die Schöpfer der Regeln nicht vorgesehen haben. Sie stehen kurz davor, einen triumphalen Sieg zu erringen. Versteht mich nicht falsch, Brüder und Schwestern. Ich heiße nicht gut, was sie
getan haben, und wir sollten von heute an klarer in den Regeln niederlegen, dass ein Spieler nur dann als nass gemacht gilt, wenn er von den Ketten hinab in den Schlamm gestoßen wurde. Doch das kann erst nach dem Spiel geschehen.«
    Luc mochte kaum glauben, was er da hörte. Honoré war der Letzte, von dem er Unterstützung erwartet hätte. Wie konnte es sein, dass er noch lebte? Und wenn er ihm zu helfen versuchte, dann konnte daraus gewiss nichts Gutes erwachsen.
    Der Junge suchte in den Publikumsrängen nach Michelles Gesicht. Warum hatte sie ihm nicht gesagt, dass der Mann, der ihn auf den Scheiterhaufen hatte stellen wollen, noch lebte?
    Als er schließlich Michelle entdeckte, erschien sie ihm genauso erschrocken, wie er selbst es war. Auch sie hatte es nicht geahnt. Wie hatte er den Schuss in die Brust überleben können?
    »Primarch!«, rief plötzlich eine Stimme hinter Luc. Es war Mascha. »Wir Drachen sind bösartig getäuscht worden. Aber noch stehen drei von uns unbefleckt und kampfbereit. Wir geben unsere Sache nicht verloren. Lasst uns das Spiel zu Ende bringen. Wir glauben, dass wir auch jetzt noch siegen können, denn wir sind die Besseren, und Tjured wird an unserer Seite sein.«
    Ihre Worte wurden mit Applaus und anfeuernden Rufen quittiert.
    Luc musste ihr zugestehen, dass sie nicht unrecht hatte. Sie war weit durch die Linie der Neun durchgebrochen. Zwischen ihr und der Fahne der Löwen standen nur noch Raffael und Giacomo. Die anderen Löwen würden Mascha nicht mehr einholen können. Sie konnte es schaffen! Luc fluchte: Das durfte nicht geschehen! Das Banner der Drachen war
viel weiter entfernt. Und die beiden Reservespieler standen bereits auf den Ketten, um es zu verteidigen.
    »Löwen!«, rief Leon mit seiner Donnerstimme. »Werft die Wasserschläuche fort und kämpft wenigstens den Rest des Kettentanzes im Geist der Ritterschaft! Macht euch bereit! Auf mein Signal hin geht das Spiel weiter.«
    Luc gehorchte. Auch die anderen Löwen entledigten sich ihrer Geheimwaffen.
    »Wir brauchen keine faulen Tricks, um zu gewinnen!«, rief Joaquino. »Wir sind Löwen! Zeigt das allen.«
    Seine Worte funkten bei Luc nicht. Zu gut wusste er, dass selbst drei Drachen noch eine Gefahr waren. Eine tiefe Niedergeschlagenheit hatte ihn erfasst, während Mascha sehr zuversichtlich wirkte. Sie ließ ihr Holzschwert durch die Luft wirbeln, fing es geschickt wieder auf und vollführte ein weiteres Kunststückchen.
    Auf den Tribünen war es wieder ruhiger geworden. Ein Fanfarenstoß erschallte. Und Mascha rannte los.
    Raffael hatte einen Kampfstab dabei. Er packte ihn am äußersten Ende und vollführte wilde Schläge. Die Kapitänin der Drachen duckte sich einfach unter dem Stab hinweg und versetzte dem Jungen einen Fausthieb in den Magen, der ihn seitlich von der Kette kippen ließ.
    »Mascha, mach die Kätzchen nass!«, tönte es von den Rängen.
    Luc sah, wie Giacomo unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. Er durfte jetzt ins Spiel, aber er wusste wie alle anderen Löwen, dass er der Schwächste war. Er schaffte es kaum, sich auf den Ketten zu halten, und auch als Kämpfer war er Mascha nicht gewachsen.
    Unaufhaltsam stürmte die Kapitänin der Drachen der Fahne entgegen.

    Luc standen vor Wut Tränen in den Augen. Alles war vergebens gewesen! Sie würden wieder verlieren!
    Plötzlich fasste Giacomo sich ein Herz. Er rannte hinauf zur Plattform des Flaggenmastes. Sein Gesicht war vor Anspannung verzerrt. Ohne anzuhalten, stürmte er auf die Kette und Mascha entgegen.
    Die Kapitänin rief etwas, das Luc nicht verstand. Sie streckte ihr Holzschwert drohend vor. Auch sie wurde nicht langsamer.
    Giacomo vertrat sich. Mit den Armen rudernd, taumelte er voran. Luc hielt den Atem an.
    Mascha stieß dem Jungen ihr Schwert in die Brust. Allein bei dem Anblick biss Luc die Zähne zusammen. Giacomo schrie

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