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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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deinem verletzten Stolz. Wir beide wissen, dass die Zeiten, in
denen ich von dir Befehle entgegengenommen habe, vorbei sind. Ich werde dich beizeiten wissen lassen, wo du Gishild finden kannst.«
    Sie wandte sich ab und hinkte über den schmalen Kiesstreifen dem Wald entgegen. Neben dem toten König blieb sie kurz stehen. Sie beugte sich hinab und sprach mit feierlicher Miene zu dem kopflosen Leichnam. Dann verschwand sie binnen eines Herzschlags zwischen den Schatten der Bäume.
    Fenryl war überrascht, dass er eher erleichtert war, sie gehen zu sehen, statt ihr zu zürnen. Es war besser, wenn sie nicht länger in der Nähe war. Ollowain hatte ihm einmal erzählt, wie er Silwyna als Leibwächterin für Königin Emerelle angeworben hatte, um sicherzugehen, dass sie nicht von den Verrätern angeworben wurde, die nach dem Leben der Herrscherin trachteten.
    Die Maurawani hatten ganz eigene Ansichten über Loyalität. Er war froh, dass er sich in nächster Zeit nicht auch noch Gedanken darüber machen musste, ob sie in ihrem Köcher einen Pfeil mit seinem Namen trug. In ihrer Verblendung schien sie allein ihm die Schuld an Gishilds Schicksal zu geben. Aber was wollte man von einer Elfe erwarten, die ihr einziges Kind Wölfen überlassen hatte, statt es selbst aufzuziehen!
    Fürst Tiranu schien nur darauf gewartet zu haben, dass sich Silwyna zurückzog. Bisher hatte er sich ein Stück entfernt mit einigen Verwundeten unterhalten und schlenderte nun betont gelassen zu ihm herüber.
    Fenryl wich ein Stück vom Feuer zurück, neben dem Yulivee lag. Die Lippen der Elfe waren ein wenig roter geworden. Hoffentlich würde sie sich bald erholen. Es waren zu viele gegangen. Für immer … Fenryl selbst hatte zwei Elfen
in seiner Nähe ins Mondlicht gehen sehen. Das mochte Zufall gewesen sein, aber er hatte kein gutes Gefühl. Ihr Volk verlosch. Wer ins Mondlicht trat, der durchbrach den Zyklus von Tod und Wiedergeburt. Der war auf ewig verloren. Immer weniger Kinder wurden geboren. Ihre Toten konnten nicht mehr ersetzt werden. Eines Tages würden die Paläste Albenmarks leer stehen.
    »Probleme mit der Mörderin?«, fragte Tiranu forsch.
    Fenryl überhörte das. Es war unklar, welche Rolle Silwyna beim Tod von Tiranus Mutter Alathaia gespielt hatte. Sicher war nur, dass Alathaia den Tod verdient hatte.
    »Sie ist schwer zu führen«, antwortete er stattdessen.
    »Auf dem Schlachtfeld gilt das Standrecht, wenn der Feind nahe ist. Du kannst dich über alle Gesetze Albenmarks hinwegsetzen, wenn du es willst. Es liegt allein an dir, mein Feldherr. « Er sagte das in einem Tonfall, der keinen Zweifel darin ließ, wie er mit Silwyna verfahren würde.
    Fenryl fragte sich, warum ihm die Hälfte seiner Offiziere ständig erklärte, was sie alles anders machen würden.
    »Die Schlacht ist geschlagen. Der Feind flieht, damit gibt es keine Basis mehr für die Anwendung des Standrechts.«
    Tiranu lächelte bedauernd. »Wenn du meinst, Fürst. Ich habe dir nun die Rechnung für deine Siege zu präsentieren. «
    Fenryl wappnete sich innerlich. Er hatte Tiranu mit dieser Aufgabe betraut, weil der Fürst von Langollion sehr genau war. Es bereitete Tiranu ein perverses Vergnügen, ihn an diesem Bericht leiden zu sehen.
    »Wir haben auf dem Strand und beim Angriff über das Eis dreiundzwanzig Elfenkrieger verloren. Fünf weitere starben bei den Kämpfen an Bord. Auf der Lichtung sind einundfünfzig unserer Krieger gefallen. Des Weiteren sind siebzehn
schwer verletzt. Fünf von ihnen werden wohl vor dem Morgengrauen sterben. Von den fünf Menschen, die uns begleiteten, lebt nur noch der dort.«
    Tiranu nickte in Richtung von Sigurd, der inzwischen aufgehört hatte zu singen.
    »Wir haben vierundachtzig leicht Verletzte, die noch eingeschränkt kampftauglich sind.« Er betrachtete das eingetrocknete Blut an einem Schnitt in Fenryls Stiefeln. »Fünfundachtzig Leichtverwundete, wie es scheint, Fürst.«
    »Ich betrachte mich noch als voll kampftauglich.«
    »Wie du meinst, Fürst.«
    Fenryl wartete auf die letzte Zahl, auf jene, die er am meisten fürchtete. Und wie stets zögerte Tiranu sie ein wenig hinaus. Keineswegs aus Scheu.
    »Zweiundvierzig sind ins Mondlicht gegangen.«
    Fenryl ließ die Zahl auf sich wirken. Zweiundvierzig! Das war mehr als die Hälfte der Toten. »Du bist sicher?«, fragte er leise.
    »Während der Kämpfe lässt sich das schwer überblicken. Ich werde später noch die Zeugen befragen.«
    Er warf wieder einen Blick zu

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